Rückblick auf den Weltgebetstag (2-2020)

Der Weltgebetstag der christlichen Frauen wird in weit über 120 Ländern immer am ersten Freitag im März gefeiert. In diesem Jahr kam die weltumspannende Gebetsordnung von den Frauen aus dem südafrikanischen Simbabwe und stand unter dem Motto: „Steh auf und geh“

Der Einladung sind 19 Frauen gefolgt, die unter der Leitung von Cordula Finger einen wunderbaren, interessanten und lehrreichen Nachmittag erlebten. Auch Frauen aus Heudeber haben mit uns diesen besonderen Tag gefeiert. Es war alles mit viel Liebe zum Detail vorbereitet. Tischdecken in den bunten freundlichen Farben Afrikas luden alle herzlich ein. Dazu Volkskunst und die Tiere Afrikas. Vor dem eigentlichen Gottesdienst lernten wir das Land Simbabwe kennen im Rahmen eines ausführlichen Bildervortrages mit vielen Informationen über das Land. In Simbabwe herrscht viel Armut, die meisten Menschen leben in ländlichen Gebieten als Selbstversorger ohne öffentliche Wasserversorgung. Mais und Tabak sind die wichtigsten Exportgüter. Nur in den Städten gibt es einen modernen Lebensstil. In Simbabwe werden 15 Sprachen gesprochen.

Im zweiten Teil des Nachmittags gab es „Simbabwe zum Kosten“. Etliche Frauen aus dem Vorbereitungskreis hatten landestypisches Essen nach Rezepten aus Simbabwe vorbereitet (Salate, Kuchen, Brote usw.) Diese Speisen konnten wir alle bei angeregten Gesprächen und einer Tasse Kaffee genießen. „Die Frauen des Weltgebetstagskomitees in Simbabwe laden uns heute ein zu dieser Feier“ verdeutlichte Cordula Finger dann zu Beginn des Gottesdienstes. In mehreren Sprachen wurden Willkommensgrüße ausgetauscht. Der Gottesdienstordnung aus Simbabwe folgend hörten wir Gebete der Frauen, die unter Armut, Hunger und Gewalt leiden und die Sehnsucht nach Frieden und den Wunsch nach Versöhnung haben. Es wurden Briefe von Frauen aus Simbabwe vorgelesen, die allesamt schwierige Situationen schilderten. Auch die Lieder drückten die Sehnsucht nach Veränderung aus und nahmen das Thema der biblischen Geschichte auf: Steh auf, nimm deine Matte und geh! Was nehmen wir alle für eine Botschaft aus diesem Gebetstag mit: Steh auf, Gott und die Welt warten schon lange darauf! Steh auf, nimm Dein Schicksal selbst in die Hand.

Der Nachmittag war rundum perfekt vorbereitet und organisiert, so dass wir alle die Stunden im Pfarrhaus sehr genießen konnten. Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle bei allen fleißigen Helfern bedanken. Bei denen, die mit viel Fleiß, Mühe und Freude diesen Gebetstag vorbereitet haben und diesen Tag so zu einem wunderbaren Erlebnis machten. Auch 2021 wird es wieder am ersten Freitag im Monat März einen Weltgebetstag geben, dann wird die Gottesdienstordnung von Frauen aus Vanuatu vorbereitet. Wir laden schon heute herzlich dazu ein – zur Teilnahme, aber auch zur Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung. Jeder ist uns gern willkommen.

Astrid Reitmann

Auf ein Wort (2-2020)

Andacht zum Monatsspruch für den April – „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.“

(1. Korintherbrief 15,42)

Liebe Leser,

im Frühling freuen wir uns an der wiedererwachenden Natur. Da ist es leicht, das Leben zu genießen. Die in diesem Jahr schon sehr früh erschienenen Schneeglöckchen und Winterlinge, später Osterglocken, Tulpen und viele andere. Sie schieben sich ans Licht und tupfen Farbe in die Beete. Das ist dann, als male einer die Erde neu, viel schöner, als jeder Künstler es könnte. Doch: wenige Tage nur, dann trocknet die Blüte der Osterglocke und die farbigen Blätter der Tulpe biegen sich nach außen und fallen zu Boden. Und manchmal ist es, als hielten die welkenden Blumen uns einen Spiegel vor. Er zeigt uns und unser eigenes Leben. Auch wir sind vergänglich. Nichts auf der Erde ist für ein ewiges Bleiben gedacht. Schwer vorstellbar erscheint darum, was der Monatsspruch verheißt: dass die verwesliche Saat eine unverwesliche Ernte hervorbringen könnte, die nicht vergeht. Dass einer dem Leben Dauer verleiht. Und doch ist es schon einmal geschehen, Ostern. Da erstand einer auf für immer. Gott malt uns damit ein Dasein vor Augen, das bleibt. Und wir sehen, was werden soll: Leben, das den Tod überwindet, kein Schmerz mehr, kein Leid, kein Geschrei.

Nein, vorstellbar ist das nicht. Aber vielleicht können wir doch manchmal wagen zu vertrauen. Uns fallen zu lassen in das Versprechen, das von anderswoher kommt – aus einer Welt jenseits unserer Vorstellungskraft. Wir dürfen uns anlehnen an die Hoffnung, für die sich ein Größerer verbürgt als wir Menschen. Und dann können wir vielleicht spüren, wie wir Kraft gewinnen für das zerbrechliche und doch so wunderbare Leben in der endlichen Welt. Kraft, um es zu lieben, zu hüten und zu bewahren.

Dass Sie das erfahren können, wünscht Ihnen

Ihre Katharina Hildebrandt

Zeitchen vergeht (1-2020)

So hätte es wohl der bekannte Schriftsteller Erwin Strittmatter genannt, wenn er über die hinter uns gebliebenen Jahre nachgedacht hätte. Zeitchen ist vergangen! müssen wir nun feststellen und sie ist schnell vergangen, die Zeit der letzten zwanzig Jahre. Gemeint ist die Amtszeit von Sebastian Beutel, der zwanzig Jahre unsere Pfarrstelle in Wasserleben innehatte. Mit dem Jahreswechsel gibt es für ihn auch einen Stellenwechsel. Er bricht seine Zelte bei uns ab und zieht weiter nach Osterwieck. Sein neuer Pfarrbereich liegt gleich nebenan, daher fällt uns der Abschied vielleicht nicht so schwer, aber fehlen wird er uns, da bin ich mir sicher. Viel haben wir mit ihm in der gemeinsamen Zeit erlebt, manch Kind hat er getauft und konfirmiert, traute Paare und musste einige aus unserer Gemeinde auf ihrem letzten Weg begleiten. „Wir haben viel erlebt, ne Geschichte die uns ewig bleibt“, so singt es Johannes Oerding in einem seiner Lieder. Ja das haben wir und dafür sind wir auch sehr dankbar und wünschen unserem Sebastian Beutel und seiner Familie alles Gute für die neue Zeit.

In der Gemeinde sind die Gottesdienste für das erste Quartal dank Pastorin Meckel abgesichert. Neben den Gottesdiensten, die wir in Langeln feiern, gibt es gemeinsame Gottesdienste für den Pfarrbereich in Wasserleben, Heudeber und bei uns. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird gerade an Lösungen gebastelt und die Gemeindekreise laufen zu einem großen Teil ja auch selbständig. Wir wissen nicht, was das neue Jahr bringt, aber wir sind im Gemeindekirchenrat voller Zuversicht und voller Willen mitzugestalten und Lücken zu füllen.

Für unsere Marienkirche ist der Weg, den sie 2020 mit der Sanierung des Nordportals geht, schon genauer vorgezeichnet. Das Nordportal, welches mit seiner heutigen Tür noch immer an ihren Einbau im Jahre 1613 durch Ordenskomtur Hoyer von Lauingen erinnert, muss dringend instand gesetzt werden, denn das Mauergewände weist erhebliche Schäden auf. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wird die Tür ausgebaut, restauriert und dann ihren Weg zurück finden. Finanzieren wollen wir dies zu einem großen Teil aus Spenden, die wir bereits seit 2018 für diesen Zweck sammeln. Die für die Maßnahme notwendigen Genehmigungen haben wir eingeholt und hoffen auf gutes Gelingen.

Der neu gewählte Gemeindekirchenrat, der am 1. Advent eingeführt wurde, hat mit der Zeit der Vakanz und der anstehenden Baumaßnahme gleich richtig zu tun, gilt es doch die jährlichen Höhepunkte auch 2020 vorzubereiten und zu gestalten. Die Wiederbesetzung einer Pfarrstelle braucht manchmal viel Geduld, denn Bewerberinnen und Bewerber stehen nicht gerade Schlange und das Besetzungsverfahren dauert ebenfalls seine Zeit. Ich wünsche mir, dass wir die nötige Geduld haben und die erforderliche Kraft, das Gemeindeschiff durch die Wellen zu schaukeln.

Möge das neue Jahr für alle die gehen, die bleiben und die kommen unter SEINEM Segen stehen!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (1-2020)

Monatsspruch für Januar: Gott ist treu. (1. Korinther 1, 9)

Liebe Leser,

„Gott ist treu“ – ich mag solche kurzen Sätze, weil ich sie mir ohne Mühe merken kann. „Gott ist treu“ – drei Worte. Die Chancen stehen also gut, dass wir diesen Satz für eine Weile im Kopf behalten. „Gott ist treu“ – nun reicht es ja nicht allein, dass ein Satz kurz ist; er soll natürlich auch eine „Botschaft“, eine Aussage haben.

Dieser kurze Satz mit seinen drei Worten gehört in den Beginn eines Briefes. Den schreibt der Apostel Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth. Dort hatte Paulus für eine Zeit gelebt und eine christliche Gemeinde gegründet. Irgendwann ist Paulus weiter gezogen. Der Kontakt zu den Christen in Korinth sollte aber nicht abbrechen. Deshalb schreibt Paulus ihnen Briefe. Und der erste dieser Briefe beginnt mit drei Gedanken:

1. Ich, Paulus, schreibe euch nicht in meinem Namen, ich schreibe euch „um Gottes Willen“, also in Gottes Namen.

2. Ich, Paulus, danke Gott, dass die befreiende Botschaft von Jesus Christus zu euch nach Korinth gekommen ist.

3. Gott ist treu – diese Eigenschaften Gottes stellt Paulus mit an den Briefanfang.

„Gott ist treu“ – wir sind schnell dabei, zu prüfen, ob das auch für uns gilt: ob Gott uns in unserem Leben immer treu war. Und es braucht nicht lange, bis wir feststellen: bei diesem oder jenem Ereignis in meinem Leben, da habe ich nichts von Gottes Nähe, von seinem Beistand gespürt. Es gibt Erfahrungen in meinem Leben, von denen ich denke: Lieber Gott, die hättest du mir durchaus ersparen können. Das ist menschlich gedacht, dagegen spricht auch nichts. Was Paulus aber meint, wenn er schreibt: „Gott ist treu“, das geht über mein Leben hinaus.

Diese Eigenschaft Gottes gilt eher der Menschheit insgesamt als dem einzelnen Menschen. Und sie bezieht sich nicht auf die Länge eines Menschenlebens, sondern auf die Geschichte Gottes mit der Menschheit überhaupt. Ihr Menschen seid von Gott gewollt und deshalb seid ihr auch von Gott begleitet; denn Gott ist treu – das ist die Botschaft die dahinter steht und die Paulus ganz an den Anfang seines Briefes an die Korinther stellt.

Ich erinnere mich an einen Satz von Dietrich Bonhoeffer, der das aufnimmt: Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber er steht zu allen seinen Verheißungen.

Für das Jahr 2020 wünsche ich uns, dass wir uns auf die Verheißungen Gottes verlassen können.

Ihr Sebastian Beutel

Wenn die Kirche zur Speisekammer wird (4-2019)

Wenn die Kirche zur Speisekammer wird, dann muss wohl ein besonderes Ereignis ins Haus stehen. Unser Langelner Heimatmuseum existiert seit dem Herbst 1999, also 20 Jahre. Dieser Geburtstag wurde nun am Tag des Offenen Denkmals begangen. Ein wundervolles

Fest, in deren Vorbereitung und Durchführung wir als Kirchengemeinde mit eingebunden waren. Ein Festkomitee unter der Leitung von Ortsbürgermeister Bernd Waßmus hatte alles ganz wunderbar vorbereitet. „Ein wirklich gut gelungenes Fest“, ließ sich von Langelnern und Gästen immer wieder vernehmen. Es war auch für unsere Kirchengemeinde, die sich – durch die räumlichen Gegebenheiten – mitten im Geschehen befand, eine gute Möglichkeit dem Dorfleben die Türen zu öffnen. Nur gemeinsam mit den Vereinen und Einrichtungen, wie Kindertagesstätte und Grundschule, lassen sich solche Höhepunkte schaffen, die einen wesentlichen Bestandteil dörflichen Lebens ausmachen.

So fand das Team des Heimatmuseums Unterstützung vom TSV Langeln, dem gerade zwei Tage zuvor gegründeten Heimatverein und unserer Kirchengemeinde. Die Freiwillige Feuerwehr und der Getränkeshop Uehre sorgten neben den vielen fleißigen Bäckerinnen für das leibliche Wohl. Ein wunderschönes Programm boten unsere Kleinsten aus der Kindertagesstätte zur Freude aller Anwesenden. Grundschulkinder der Erich Kästner Grundschule hatten sich im Vorfeld bereits mit der Thematik des Museums auseinandergesetzt und zeichnerisch ihre Sicht des Kirchturms umgesetzt. Es war nur recht und billig, dass die Kinder ein buntes Programm mit Hüpfburg und anderen Spielereien im Pfarrhof erwartete.

Das Langelner Blasorchester gratulierte dem Museumsteam auf seine ganz eigene Weise und dies nicht nur zu dessen Freude. Eine weitere Bereicherung waren die Ilsenburger Nennenfrauen, die schon in vergangenen Jahren den Tag des Offenen Denkmals immer mal wieder mitgestalteten. In diesem Jahr stand neben Handarbeiten wie Klöppeln und auch Spinnen das Rösten von Malzkaffe im Vordergrund und Mancher ließ sich diesen Kaffee schmecken.

Neben würdigenden Worten für die Arbeit der Museumsgründerin Gudrun Berndt, ihrer Nachfolgerin als Museumsleiterin Helga Nehrkorn und für das ganze Museumsteam hatte Bürgermeister Bernd Waßmus auch eine Prämie in der Tasche.

Am 13. Oktober wird es mit dem Erntdankfest einen weiteren Höhepunkt im Dorfleben geben, an dem wir als Kirchengemeinde beteiligt sind und bereits 14 Tage später, am 27. Oktober um 9.30 Uhr, wollen wir bei einem Familiengottesdienst und anschließenden Kirchenkaffee an den Glockenguss unserer neuen Glocke erinnern.Sie hat nämlich am 23. Oktober ihren zehnjährigen Geburtstag!

Zum Musikalischen Advent laden uns der Kirchenchor und seine Partner dann am 2. Adventssonntag um 16.00 Uhr in die Marienkirche ein, sicher wieder ein Höhepunkt in der Langelner Dorfgemeinschaft.

Ich wünsche allen einen behüteten Weg durch einen vielleicht stürmischen Herbst, eine besinnliche Zeit im Advent und später dann gesegnete Weihnachten!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (3-2019)

Monatsspruch für Oktober – Wie es dir möglich ist: Aus dem Vollen schöpfend – gib davon Almosen. Wenn dir wenig möglich ist, fürchte dich nicht, aus dem Wenigen Almosen zu geben.

(Tobit 4, 8)

Liebe Gemeinde,

in Berlin sitzt er schon seit Jahren jeden Sonntag zur Gottesdienstzeit vor der Tür der Gethsemanekirche: ein geistig behinderter Mann, der jedem entgegen ruft: „Almosen! Kleine Spende!“ Manche geben ihm einen Euro oder etwas Essen. Manche sind genervt.

Wenn in der U-Bahn der Mann vorbeikommt, der die Obdachlosenzeitung verkauft, runden manche von 1,50 auf 2 Euro auf. Von türkischen oder arabischen Jugendlichen bekommt er fast immer 20 Cent. Das gehört zu ihrer Kultur.

Für uns ist „Almosen“ eher ein hässliches Wort. Im Fremdwörterbuch steht: „Umgangssprachlich: billige Abspeisung“.

Dabei ist die Grundidee nicht schlecht: Es geht nicht nur um das Geld, sondern um das Ritual des Gebens. Das Zuwenden. Das gibt auch dem Geber etwas. Wer viel spenden kann, spende viel; ob für das Freibad oder das Kirchengebäude oder was Ihnen sonst wichtig ist. Sie werden das nicht bereuen; das ist meine Erfahrung. Aber auch kleine Spenden sind erlaubt. Oder Nicht-Materielles: Vor 30 Jahren – am 7. Oktober ´89 – war ich vor der Gethsemanekirche.

Solange Michail Gorbatschow in der Stadt war, hielten die Einsatzkräfte sich zurück, und es kam auf den Straßen rings um die Kirche zu den Demonstrationen mit den Kerzen und den Sprechchören: „Keine Gewalt! Wir sind das Volk.“ Ab 22 Uhr wurde brutal geräumt, und für Viele begannen 48 schlimme Stunden mit Stehen, ohne sich bewegen oder sprechen zu dürfen, Toilettenverbot, Schlägen. Ich entging dem nur, weil ich mich in einem Hausflur versteckte und die beiden Polizisten, die ihn durchsuchten, so taten, als hätten sie mich nicht gesehen.

Deshalb liebe ich die – im übertragenen Sinn – offenen Hausflure. Die offenen, zugewandten Menschen.

Paul Beutel

Sommer zwischen den Jubiläen (3-2019)

Wenn diese Zeilen im Druck sind, dann feiern wir gerade das Jubiläum der Gründung der Langelner Deutschordens-Kommende vor 800 Jahren. Sicher ein großes Fest. Daher ist es gut, wenn nun vor uns die Sommerferien und etwas Erholung liegen. Im letzten Jahr war diese Sommerzeit gefüllt mit der Neueindeckung unseres Pfarrhausdaches. Dies ist zur Freude der Gemeinde zu einem gelungenen Werk geworden. Baulich ist in diesem Jahr etwas Ruhe, wir brauchen die Kraft für die Festlichkeiten, denn nach der Sommerpause steht das nächste Jubiläum ins Haus. Unser Langelner Heimatmuseum im Kirchturm existiert in diesem Herbst 20 Jahre. Die Öffnung von Turm und Kirche am Tag des Offenen Denkmals ist seit Jahren zu einer guten Tradition geworden. In diesem Jahr wollen wir dabei auch ein wenig den 20. Geburtstag feiern. Also den Sonntag, 8. September, schon einmal vormerken, genaueres ist dann über Aushänge und die Presse zu erfahren. Zwei Wochen später feiern dann die Jubelkonfirmandinnen und Jubelkonfirmanden ihre diesjährige Jubelkonfirmation in unserer Kirche und im „Schwarzen Ross“. Walburg Meyer hat dankenswerter Weise wieder die Koordination von Seiten der Kirchengemeinde übernommen.

Zwischen den Feierlichkeiten laufen die Gottesdienste und anderen Veranstaltungen wie gewohnt weiter. Pfarrer Albrecht und seine Frau werden aber nicht wieder zur Urlaubsvertretung anreisen. Das ist ihnen im Alter nun doch zu beschwerlich. Dankbar schauen wir auf viele gemeinsame Sommer zurück.

Hat auch das Bauen in diesem Jahr etwas Pause, so beginnen doch gerade die Planungen für das nächste Jahr. Der Nordeingang in unserer Kirche, de „Haupteingang“ muss instandgesetzt werden, damit er auch zukünftig seine Funktion erfüllen kann. In diesem Zuge soll dann auch die Kirchentür, die Hoyer von Lauingen im Jahr 1613 dort einbauen ließ, restauriert werden. Über der Kirchentür gab es damals, so überliefert es Eduard Jacobs, folgende Inschrift: „Anno 1613 hat her Hoier von Lawingen, comentor zu Lengelem, dies kirchthuer bawen lassen.“

Nun aber wünsche ich uns erst mal einen schönen Sommer mit genügend Freiraum zur Erholung, den Kindern tolle Ferien und allen Reisenden, dass sie behütet ans Ziel und wieder heim kommen.

Hendrik Finger

Auf ein Wort (3-2019)

Liebe Leser,

Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder. (Sprüche 16,24)

Wenn ich zum Frühstück wählen kann zwischen einem Honigbrötchen und einer Käsestulle, dann freue ich mich auf das süße Brötchen. Auch tagsüber brauche ich immer mal wieder was Süßes. Einen Energieschub. Und bei allem, was an Zucker schlecht ist, hat doch der Honig etwas Gutes. Der weise König Salomo vergleicht die Wirkung von Honig mit guten Worten: „Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.“ Salomo beobachtet: Gute Worte können wie guter Fruchtzucker sein. Sie werden vom Körper aufgenommen und spenden Energie. Damals stellte man sich das so vor: Die Empfindungen der Menschen sitzen in den Gliedern. In Redewendungen begegnet uns das heute noch: „Da habe ich mich bis auf die Knochen blamiert“, sagen wir beispielsweise. Was „bis auf die Knochen geht“, berührt mich im Innersten. Wo ich mich schäme. Wo ich versagt habe. Wo ich verletzt wurde. All das steckt mir in den Gliedern. Die Naturheilkunde schreibt dem Honig heilende Fähigkeiten zu. Honig wirkt entzündungshemmend. Und die Süße – in Maßen – gibt Energie. Was für den Körper der Honig ist, ist für unsere Seele das ermunternde Wort. Wir brauchen die Erfahrung, dass jemand für uns da ist, mit uns redet, uns zuhört. Freundliche Worte richten uns auf. Verletzungen können heilen. Wir können uns gestärkt auf den Weg machen. Wie gut tut das, wenn jemand wohlwollend mit uns redet. Was für eine Kraft steckt in ermutigenden Worten. Die Süße guter Worte habe ich immer wieder erfahren. Gott sei Dank. Ich nehme mir vor, sie weiter zu geben. Dazu überlege ich mir, wem ich heute begegne. Und wie ich ihr oder ihm etwas Gutes sagen kann. Ehrlich soll das sein. Nicht schleimig. Wertschätzend und aufbauend. Wer weiß, vielleicht gibt das diesen Menschen neue Energie. Honig für die Seele. Der weise Salomo ist sich sicher: Genauso funktioniert das. Denn „freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.“

Ihr Sebastian Beutel