Auf ein Wort (3-2019)

Liebe Leser,

Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder. (Sprüche 16,24)

Wenn ich zum Frühstück wählen kann zwischen einem Honigbrötchen und einer Käsestulle, dann freue ich mich auf das süße Brötchen. Auch tagsüber brauche ich immer mal wieder was Süßes. Einen Energieschub. Und bei allem, was an Zucker schlecht ist, hat doch der Honig etwas Gutes. Der weise König Salomo vergleicht die Wirkung von Honig mit guten Worten: „Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.“ Salomo beobachtet: Gute Worte können wie guter Fruchtzucker sein. Sie werden vom Körper aufgenommen und spenden Energie. Damals stellte man sich das so vor: Die Empfindungen der Menschen sitzen in den Gliedern. In Redewendungen begegnet uns das heute noch: „Da habe ich mich bis auf die Knochen blamiert“, sagen wir beispielsweise. Was „bis auf die Knochen geht“, berührt mich im Innersten. Wo ich mich schäme. Wo ich versagt habe. Wo ich verletzt wurde. All das steckt mir in den Gliedern. Die Naturheilkunde schreibt dem Honig heilende Fähigkeiten zu. Honig wirkt entzündungshemmend. Und die Süße – in Maßen – gibt Energie. Was für den Körper der Honig ist, ist für unsere Seele das ermunternde Wort. Wir brauchen die Erfahrung, dass jemand für uns da ist, mit uns redet, uns zuhört. Freundliche Worte richten uns auf. Verletzungen können heilen. Wir können uns gestärkt auf den Weg machen. Wie gut tut das, wenn jemand wohlwollend mit uns redet. Was für eine Kraft steckt in ermutigenden Worten. Die Süße guter Worte habe ich immer wieder erfahren. Gott sei Dank. Ich nehme mir vor, sie weiter zu geben. Dazu überlege ich mir, wem ich heute begegne. Und wie ich ihr oder ihm etwas Gutes sagen kann. Ehrlich soll das sein. Nicht schleimig. Wertschätzend und aufbauend. Wer weiß, vielleicht gibt das diesen Menschen neue Energie. Honig für die Seele. Der weise Salomo ist sich sicher: Genauso funktioniert das. Denn „freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder.“

Ihr Sebastian Beutel