Auf ein Neues (I-2013)

Nun liegt es vor uns, das neue Jahr und niemand weiß, was es an schönen und auch an traurigen Ereignissen bringen wird. Dankbar können wir als Kirchengemeinde auf das vergangene Jahr zurückschauen. An unserer Kirche gelang es uns ein Stück des desolaten Mauerwerks zu sanieren und im Gebäude konnten wir manch schönen Höhepunkt erleben. Wir sehen auf volle Bankreihen bei Konzerten und einigen Gottesdiensten zu besonderen Anlässen zurück. Ich möchte in diesem Gemeindebrief einmal allen danken, die im letzten Jahr unsere schönen Gottesdienste mitgestaltet haben. In erster Linie geht da der Dank an unseren Pfarrer, Herrn Beutel, unseren Kantor, Herrn Damm, und unseren Kirchenchor unter der Leitung von Annette Reitmann. Zu danken ist natürlich auch für alle anderen ehrenamtlichen Dienste in unserer Gemeinde. In diesem Gemeindebrief will ich aber mal den Gottesdienst in den Vordergrund stellen, denn er wird immer als selbstverständlich gesehen. Wir haben in der Regel vierzehntägig Gottesdienst, immer mit einer wunderschönen musikalischen Begleitung. In vielen Orten unserer Landeskirche, selbst in unserem Kirchenkreis, ist dies nicht mehr der Fall. Hoffentlich können wir noch viele Jahre für dieses schöne Geschenk danken. Monatlich haben wir auch Kindergottesdienst, den meine Frau Cordula hält, auch ihr sei hier von mir dafür herzlich gedankt. Bedanken möchte ich mich auch bei allen, die in unserem Krippenspiel mitgewirkt haben und bei denen, die unsere Kirche zu den Höhepunkten festlich ausgestalteten.

Ich wünsche mir auch für das nun vor uns liegende Jahr viele lebendige Veranstaltungen in unserer Kirche und ihrem Umfeld, egal ob der Sonntagsgottesdienst, Konzerte oder der Tag des Denkmals. All dieses und das Zusammenwirken in unseren verschiedenen Gemeindekreisen und Unterrichtsgruppen ist gottesdienstliches Leben, was wir miteinander gestalten können. Es ist unser Gemeindeleben, in welches sich jeder gern einbringen darf, je mehr wir sind, desto schöner und umfangreicher können wir es entfalten. Im Herbst werden wir einen neuen Gemeindekirchenrat wählen; ich hoffe, dass sich wieder genug Kandidaten finden, die unsere Gemeinde leiten möchten und Taktgeber im Gemeindeleben werden.

Ich wünsche uns hier in Langeln und allen, die mit uns in der Ferne verbunden sind, ein segensreiches neues Jahr!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (I-2013)

„zu große Schuhe“

Liebe Gemeindeglieder in Langeln, viele werden sich gewiss noch an die Bilder erinnern: Wie sie selbst als Kinder in die viel zu großen Schuhe der Eltern geschlüpft sind oder: Wie es die eigenen Kinder mit unseren Schuhen probiert haben. Von den Schuhen der Großen scheint für Kinder eine magische Wirkung auszugehen. Von „zu großen Schuhen“ spricht man aber auch, wenn ein Vorgänger in einem Amt sehr prägend war und der Nachfolger es nun schwer hat, in seine „Fußstapfen“ zu treten. Gerade in politischen Ämtern ist das hin und wieder zu beobachten, Beispiele kennen Sie sicher genug. Aber auch wenn einem eine Aufgabe als zu schwierig erscheint und man befürchtet, dass man sie nicht ausfüllen kann, spricht man gelegentlich von den „zu großen Schuhen“ (in die man lieber nicht schlüpfen will). Auf Josua, einen Mann der Bibel, trifft beides zu. Sein Vorgänger ist Mose. Von dem heißt es nach seinem Tod: „Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose.“ Und im nächsten Satz bekommt Josua die Aufgabe übertragen, Moses Platz einzunehmen. Undankbar, vielleicht sogar unmöglich – so mag es Josua vorgekommen sein. Der Vorgänger hinterlässt viel zu große Schuhe. Und die Aufgabe – Israel ins gelobte Land zu bringen – erscheint ihm ebenfalls viel zu groß. Was nun? Gott redet mit Josua – ungewöhnlich lange. Es scheint wirklich so, als müsste Josua innerlich aufgebaut werden, um die Aufgaben von Mose zu übernehmen. Und drei Mal ist Gottes Zusage für Josua zu lesen: Sei mutig und entschlossen …., denn ich, der Herr, dein Gott, bin mit dir in allem, was du tun wirst. Dieser Text ist ein biblisches Wort für den Neujahrstag. Das bedeutet: Wie groß Dir die Aufgaben für das neue Jahr erscheinen mögen und bei aller Ungewissheit, die über dem neuen Jahr liegt: Hör auf das, was Gott dem Josua zugesagt hat und was auch Dir gilt: Sei mutig und entschlossen …., denn ich, der Herr, dein Gott, bin mit dir in allem, was du tun wirst. Unseren Konfirmanden sagen wir jedes Jahr zur Konfirmation einen ganz ähnlichen Satz zu: Sei getrost und fürchte dich nicht; geh deinen Weg mit Gott. Das werden wir in diesem Jahr zu Pfingsten unseren Konfirmanden Annalena, Dorothea, Elisa, Julia und Lurena zusagen. Diese Worte sollen Euch und Sie in das neue Jahr begleiten: Sei getrost und fürchte dich nicht; geh deinen Weg mit Gott.

Ihnen und Euch ein gutes und gesegnetes Jahr 2013!

Sebastian Beutel

Auf ein Wort (IV-2012)

Lob eines fröhlichen Herzens“ *

Liebe Gemeindeglieder in Langeln, es gibt ein kleines, weniger bekanntes Buch in der Bibel mit Namen: „Jesus Sirach“. Darin heißt es: Gib dich nicht der Traurigkeit hin. Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben und seine Freude verlängert sein Leben. Ermuntere dich und tröste dein Herz. Denn die Traurigkeit dient doch zu nichts. Fröhlich und traurig als gegenüber – so erleben mache (und auch ich) den Wechsel der Jahreszeiten: da waren vor kurzem noch die langen und warmen Sommertage und nun steht der Herbst mit seinen kürzer und kürzer werdenden Tagen ins Haus. Ich schaue fröhlich zurück. Ein wenig Traurigkeit will sich einschleichen, wenn ich an die „dunkle“ Jahreszeit denke, die vor uns liegt. Die Sätze aus „Jesus Sirach“ helfen mir – in ihnen steckt eine tiefe Wahrheit. Sie machen mir Mut, mich nicht „unterkriegen“ zu lassen in Anbetracht der so schnell vergehenden Zeit. Daneben helfen mir übrigens noch zwei andere Dinge, um auf eine Weise „fröhlich“ zu bleiben: 1. Musik – mit ihrer freundlichen und freudigen Stimmung lenkt sie mich ab, ja steckt mich gelegentlich mit ihrer positiven Stimmung an. 2. Wenn ich mich auf den Tag einlasse, der gerade „dran“ ist, dann rücken auf eine Weise die „unangenehmen Tage in die Ferne. Nehmen wir z. B. den 3. Oktober, da sollte der Gemeindebrief bei Ihnen angekommen sein. Er ist auch – aber nicht allein – der Tag der deutschen Einheit. Er lädt mich ein zu überlegen, was mir dieser Tag bedeutet (als Sohn von Eltern, von denen ein Teil aus dem „Westen“, der andere aus dem „Osten“ stammt). Dieser 3. Oktober verbindet sich darüber hinaus mit Namen wie Heinz Rühmann und Franz von Assisi. Beide sind an einem 3. Oktober gestorben. Franz von Assisi hat übrigens auf seine Weise so glaubwürdig gelebt, dass er bereits 2 Jahre nach seinem Tod selig gesprochen wurde. Es gibt viel zu entdecken, wenn wir uns auf die Tage einlassen, die gerade „dran“ sind. Also: „bange“ braucht uns nicht zu werden – auch in Anbetracht des nun begonnenen Herbstes und der bevorstehenden „dunklen“ Jahreszeit nicht: Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben.

Ihr Sebastian Beutel

* „Lob eines fröhlichen Herzens“, so überschreibt Martin Luther den Bibelabschnitt aus Jesus Sirach, Kap. 30, Verse 22 – 25

Die Herbstzeitlose blüht (IV-2012)

Mittlerweile werden die Tage wieder kürzer und mit dem Aufblühen der Herbstzeitlosen stellt sich der Herbst so langsam ein. Als die Tage noch länger waren und die Ferienzeit vor der Tür stand, ist es uns gelungen, ein erstes Stück des äußeren Mauerwerks an unserer Kirche zu sanieren. Wir haben damit ein über mehrere Jahre laufendes Projekt in Angriff genommen und freuen uns heute über einen ersten erfolgreichen Bauabschnitt. Es ist gelungen, den äußeren Wandbereich in seiner unteren Hälfte an der Südseite des Chores zu sanieren. Dem Betrachter bietet sich in diesem Bereich des Mauerwerks wieder ein beschauliches Bild. In den Fugen wurde bis tief ins Mauerwerk hinein der Mörtel ausgetauscht und das Fenster wieder neu ummauert. Wenn man den alten Zustand noch vor Augen hat, ist der jetzige Anblick eine wahre Freude. Diese Maßnahme wurde aus Mitteln der Kirchengemeinde, in denen viele Spenden stecken, für die wir sehr dankbar sind, finanziert. Wir hoffen, in den nächsten Jahren weitere Bauabschnitte leisten zu können und werden auch den Kirchenkreis um Unterstützung bitten. 

Im Pfarrhaus gelang es über Sommer die untere Wohnung teilweise zu sanieren. Mittlerweile hat der Gemeindekirchenrat sie an uns als Familie vermietet. Die aus Mieteinnahmen gebildeten Rücklagen machten die Finanzierung der Sanierungsarbeiten möglich.

Wenn dieser Gemeindebrief in den Druck geht, oder vielleicht schon verteil ist, hatten wir mit der Jubelkonfirmation und dem frühen Erntedankfest zwei wichtige herbstliche Höhepunkte in unserer Kirche. Nicht zu vergessen ist auch der Tag des offenen Denkmals, der in Turm, Kirche und im Pfarrgelände so manchen zum Staunen brachte und wieder ein voller Erfolg war.

Mit den kürzeren Tagen in der herbstlichen Jahreszeit erwacht in uns wieder die Sehnsucht nach der Adventszeit, einer Zeit der Erwartung, in der das Licht symbolisch auf Weihnachten hin zunimmt. Unsere Herzen werden sich dann wieder an der Adventsbeleuchtung und an den leuchtenden Sternen erfreuen, eine warme Vorfreude auf das Fest der Geburt Christi. Auf dem Weg dahin sollen uns Gottesdienste und auch das Adventskonzert begleiten, auf welches ich mich schon jetzt freue.

Ich wünsche uns, dass wir in der dunklen Jahreszeit ein wenig innerlich zur Ruhe kommen, dann zur adventlichen Besinnung finden bis hin zur weihnachtlichen Freude.

Hendrik Finger

Auf ein Wort (III/2012)

Liebe Gemeindeglieder!

Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand“. Manchmal ist dieser Satz eine fromme Floskel, manchmal von tiefer innerer Erfahrung geprägt. In verschiedenen Liedern ist er verarbeitet.

„Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand“ – gelegentlich wird das einfach so dahingesagt. Und der, der einen anderen damit trösten will, der weiß vielleicht gar nicht, wie tief sein Gesprächspartner gefallen ist, wie es wirklich in ihm aussieht. Margot Käßmann hat diesen Satz für sich in Anspruch genommen, als Sie damals vom Bischofsamt und vom Amt der EKD-Ratsvorsitzenden zurück

getreten ist. Ihr nehme ich diesen Satz als tiefgehende Erfahrung ab. „Du kannst nie tiefer fallen ….“ – Wir waren Mitte Juni mit einer Konfirmandengruppe im Erlebniswald in Ilsenburg. Dort gibt es im Ilsetal im Wald verschiedene Kletterstrecken zwischen Bäumen. Mal ist man nur 1,50 Meter über dem Erdboden, mal 6 Meter hoch. Immer durch Seile gesichert gilt es, unterschiedlich schwierige Strecken

zu bewältigen. Und zwischendurch sind bestimmte Abschnitte nur an einer Seilrolle zu überbrücken.

Mut ist hier gefragt und Kraft. Vertrauen ebenso. Und immer die Frage im Hinterkopf: Traue ich mir das zu oder nicht? Nicht alle Konfirmanden haben alle Strecken komplett bewältigt. Einige mussten sich „retten“ lassen, weil sie sich nicht mehr weitergetraut haben. Auch das ist eine gute Erfahrung: erkennen, wo die eigenen Grenzen liegen und dann lieber einen Versuch abbrechen, als die eigenen Grenzen nicht anzunehmen. Alle Konfirmanden haben an irgendeiner Stelle so einen Seilrollen-

Abschnitt bewältigt. Man steht auf einem Baum auf einer Plattform und hängt seine Seilrolle in einen Draht ein. Und dann heißt es: loslassen. Nichts mehr unter den Füßen, was Halt gibt. Die Hände halten sich fest an dem Gurt, mit dem man gesichert ist. Und dann die Erfahrung: Du überwindest dich, lässt dich fallen – und es geht gut. Für mich war es eine besondere Erfahrung, diese Aussage: „Du kannst

nie tiefer fallen ….“ im übertragenen Sinne zu erleben. Immer braucht es dies: Mut, das Ungewohnte anzugehen; Zuversicht, Kraft und Vertrauen.

„Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“. 

Das größte an diesem Satz ist es, wenn aus dem „Du“ am Beginn ein „Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“ wird.

Ihr Sebastian Beutel

Fleißig auf die Ferien zu (III/2012)

Spät beginnen in diesem Jahr in unserem Bundesland die Sommerferien. Die Sehnsucht danach wächst bei manchen täglich. Unsere Kinder können die Ferien kaum erwarten. Im Mai gab es schon einen wunderschönen Frühsommer, wenn auch etwas zu trocken. Viele von uns freuen sich auf ein paar freie Tage mit möglichst schönem Urlaubswetter. Bevor es dann so richtig losgeht mit der

Urlaubszeit, wollen wir beginnen, unsere Kirche weiter zu sanieren. In den nächsten Jahren werden wir, Stück für Stück, die aufgehenden Fugen im Außenbereich des Mauerwerks wieder schließen.

Begonnen wird in diesem Jahr an der Südseite des Chores. Der alte Mörtel in den aufgehenden Fugen soll – so tief wie es geht – herausgenommen und mit einem Gipsmörtel ersetzt werden. Für die Arbeiten in kleinen Schritten konnten wir eine Firma aus Quedlinburg gewinnen, die sich auf das Verarbeiten

von Gipsmörtel spezialisiert hat. Trifft die Genehmigung der Denkmalpflege rechtzeitig ein, starten wir Anfang Juli die Baumaßnahme. In den nächsten Jahren wollen wir abschnittsweise diese Maßnahme fortsetzen. Nach und nach werden wir so die offenen Fugen schließen, damit das Eindringen von Wasser erschweren und die Außenhaut des Mauerwerks stabilisieren. Möge es uns gelingen!

Im Pfarrhaus sind wir gerade mit der Sanierung der Fußböden im unteren Wohnbereich beschäftigt. Wenn dies geschehen ist kann die Wohnung wieder vermietet werden. Wir als Familie Finger werden die Wohnung, zumindest vorübergehend, dazu mieten. Herzlichen Dank von meiner Seite an den

Gemeindekirchenrat, der dies durch seinen Beschluss ermöglicht hat. In unserer Kirchengemeinde steuern wir also mit baulichem Fleiß auf die Sommerferien zu. Das Unterrichtsjahr für unsere Christenlehrekinder und Konfirmanden hat seinen Höhepunkt und sein vorzeitiges Ende mit dem

Gemeindefest am Sonntag dem 1. Juli. Da unser Pfarrer Sebastian Beutel in der ersten Julihälfte zu einer Fortbildung fährt, haben wir uns für diese Lösung entschieden. Die Kinder dürfen dann diese unterrichtsfreie Zeit nutzen und Gottes Schöpfung spüren, vielleicht beim Baden im kühlen Nass.

Ich wünsche uns allen einen friedlichen Sommer mit schönem Wetter, genügend Freiraum zur Erholung und der Möglichkeit zum Kraft auftanken. Alle die sich auf eine Reise begeben, mögen auf dieser behütet sein und gesund wieder heimkehren.

Hendrik Finger

Abschied nach zwanzig gemeinsamen Jahren (II/2012)

Im Januar vor zwanzig Jahren zogen Elisabeth und Gottfried Treblin als Pfarrfamilie im Ruhestand in unser Langelner Pfarrhaus. Mit zunehmendem Alter und abnehmender Gesundheit wurde es in den letzten Wochen beschwerlich für die beiden, weiter in diesem alten Haus zu wohnen. Es hat sie in eine ihrer Situation besser angepasste Wohnung nach Halberstadt fortgezogen.

Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das Langelner Pfarrhaus in einen Wohnsitz für Pfarrer im Ruhestand umgewandelt.

Mit der Familie Seeger bezogen die ersten Ruheständler das Pfarrhaus und weckten Haus und Garten aus einem tiefen Dornröschenschlaf.

Als Ruhestandspfarrhaus war es dann vorbei mit der Ruhe im Haus, denn auch durch die Gemeinde ging das Wiedererwachen. Es begann sich neues Gemeindeleben in und um das alte Pfarrhaus zu entwickeln. Mit der Verlegung des Gemeinderaums ins Haus bildete sich ein Kristallisationspunkt gemeindlichen Lebens, und die Bewohner des Pfarrhauses wurden zu einem Geschenk für unsere Gemeinde. Ziemlich zu Beginn des Jahres 1992 kam mit Familie Treblin wiederum ein solches Geschenk zu uns. Zwanzig Jahre blieb dieses Geschenk unserer Gemeinde erhalten. Geprägt war das Ruhestandsleben Ehepaar Treblins vom Dienst an der Gemeinde. Vieles wäre jetzt aufzuzählen, was mit dem Wirken von Treblins in unserer Gemeinde zusammenhängt. Zwanzig Jahre Ruhestand in Langeln waren zwanzig Jahre Dienst in allen Bereichen unseres Gemeindelebens.

Als Gemeinde können wir einfach nur Danke sagen:

Liebe Treblins!

Seit 1992 wart Ihr Glieder unserer Gemeinde – und was für welche! 

Beweglich und mit wachem Geist gelang es Euch, in unserer Gemeinde Fuß zu fassen und auf SEINEN Wegen zu wandeln. Als Ruheständler habt Ihr Euren Auftrag fortgesetzt und mit all Eurem Tun das Evangelium in unserer Gemeinde verkündet.

Ob sichtbar oder im Hintergrund, ob beim Bau der Gemeinde oder beim Bau an unseren Gebäuden, Ihr wart nicht nur Mitstreiter, sondern habt Euch der Sache von Herzen angenommen. In vielen, auch schweren Situationen einzelner Gemeindeglieder wart Ihr Ansprechpartner, guter Zuhörer und konntet auf die Probleme anderer eingehen.

Im Namen der Gemeinde möchte ich mich hier so offen im Gemeindebrief bei Euch bedanken. Ich hoffe Ihr habt Euch in unserer Gemeinde und unserem Ort wohl gefühlt.

Danke für alles – wir werden Euch vermissen!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (II/2012)

Liebe Gemeindeglieder!

„Ein Ende ist immer ein Anfang“ So lautet der Titel eines kleinen Buches, das vor mir liegt. Ich habe es vor Jahren von einer Studienkollegin geschenkt bekommen. Es berichtet über die Lebensgeschichten von Frauen in der sog. Wendezeit. Zwei Dinge machen es für mich zu einem besonderen Buch: Ich verbinde es mit einer vertrauten Person. Und: der Titel des Buches ist mir so eingängig, dass er mir von Zeit zu Zeit in den Sinn kommt – gerade wenn es Situationen gibt, die diese Worte beschreiben: „Ein Ende ist immer ein Anfang.“ Dieser Satz macht mir Mut, weil er den Blick nicht nur zurück, sondern auch nach vorne richtet. Ein Ende ist immer ein Anfang – das gilt

auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Bei einem Arbeits- oder Schulwechsel, wenn die Kinder ausziehen ….. Manchmal nehmen wir Abschied von Menschen, weil sie oder wir wegziehen. Vertrautes geht zu Ende – das macht (zu recht) wehmütig. Aber auch hier gilt: Ein Ende ist immer ein Anfang – für den, der wegzieht ganz offensichtlich; für den, der zurückbleibt, wohl auch, wenngleich nicht ganz so offensichtlich. Und vielleicht (das heißt: im besten Fall) ergibt sich eine andere, ganz neue Beziehung

zwischen denen, die wegziehen und denen, die bleiben. Karfreitag und Ostern steht „vor der Tür“. Und auch hier gilt: Ein Ende ist immer ein Anfang – Gott sei Dank! Was Ostern bedeutet, fasst eine Begebenheit für mich in Worte: Die Großmutter ist gestorben. Ihr Enkel Luca, 5 Jahre alt, wohnte mit ihr in einem Haus. Er hatte in den letzten Monaten mitbekommen, wie krank Oma geworden war. Immer ging er zu ihr, erzählte ihr, was es in seinem Leben alles Wichtiges gegeben hatte. Er besuchte sie auch noch, als sie schon ans Bett gefesselt war. Jeden Tag ein „Tschüss, Oma“, wenn er zum Kindergarten ging. Und ein „Hallo, Oma!“, wenn er wieder heimkam.

So auch an dem Tag, an dem Oma starb. Bevor er zum Kindergarten ging, durfte

er noch einmal zu seiner toten Oma hinein. Ein letztes Mal: „Tschüss, Oma.“

Im Laufe des Tages holte der Bestatter die Verstorbene ab. Als Luca wieder heimkam, schaute er – wie gewohnt – bei Oma ins Zimmer. Aber Oma war weg. Seine Eltern erwarteten nun, dass ihr Kleiner in Tränen ausbrechen würde. Aber Luca sagte nur: „Ach ja. Oma kann ja gar nicht da sein. Sie ist ja tot. Sie ist doch jetzt im Himmel.“ „Ein Ende ist immer ein Anfang.“ Ich wünsche Ihnen – zu Ostern und im Leben überhaupt: dass Sie diese Worte begleiten und stärken mögen.

Ihr Sebastian Beutel