oder wie schnell sind sie doch vergangen, die letzten 20 Jahre. Es war 1996 im Herbst, also 7 Jahre nach der Wende oder 6 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands und wir waren zurück in der fast aufgegebenen Kirche.
Viele Jahre durften wir in unserer Marienkirche keine Gottesdienste feiern, das ließ der bauliche Zustand nicht mehr zu. Das Kunstgut war ausgelagert und keine Rettung des Kirchengebäudes in Sicht. Mit der Wiedervereinigung und der gesellschaftlichen Umwälzung und nicht zuletzt der „Westmark“ hatte unsere Kirche doch noch eine Chance. Ihre Türen öffneten sich, zunächst aber nur für Bauplaner und Bauleute, die mit den wichtigsten Arbeiten begannen, immer begleitet und unterstützt von zahlreichen Helfern aus der Gemeinde. Da baute Gemeinde an ihrer Kirche und damit auch an sich selbst. Im Spätsommer vor 20 Jahren waren es vor allem unsere Frauen, die eine Baustelle einnahmen, indem sie reinigten und „bewohnbar“ machten, was unmöglich schien. Manche schlug die Hände über dem Kopf zusammen, überwältigt von Dreck und Aussichtslosigkeit. Mit der Zeit jedoch überwog die Freude, dass wir unsere Kirche wieder in Betrieb nehmen konnten.
Goldene Zeiten begannen nicht, aber die neue Zeit in unserer Kirche begann mit der Goldenen Konfirmation Ende September. Auch das Erntedankfest bot Gelegenheit zu üben wieder Gottesdienst in der Kirche zu feiern. Vierzehn Tage später folgte dann die offizielle Wiederinbetriebnahme der Kirche. Um 14.00 Uhr war zum Festgottesdienst mit Wiedereinzug in die Marienkirche Langeln eingeladen und viele Menschen überfüllten die Kirche, die ihnen jahrelang verschlossen geblieben war.
In diesem Jahr ist das freudige Ereignis nun 20 Jahre her und wir wollen uns beim diesjährigen Gemeindefest am Samstag, dem 20. August um 14.00 Uhr daran erinnern. Unter dem Motto „Zwanzig Jahre Wiedereinzug“ wollen wir in Kirche und Pfarrgarten ein fröhliches Fest feiern und laden alle dazu herzlich ein.
Bevor wir uns zum Gemeindefest versammeln, wünsche ich uns allen erholsame Urlaubs- und Ferientage und einen schönen Sommer, durch den wir behütet spazieren dürfen.
Hendrik Finger
Kategorie: Gemeindebrief
Auf ein Wort (III-2016)
Von allen Seiten umgibst DU mich und hältst DEINE Hand schützend über mir. Psalm 139, 5
Liebe Gemeindeglieder!
Was machen Sie im Urlaub? Oder – wenn er schon vorbei ist: Was haben Sie gemacht? Vielleicht antworten Sie: Einfach mal abschalten! In den letzten Monaten ist so viel auf mich eingestürmt …. Darum: Erst einmal abschalten!“ Ich halte das für wichtig und gut. Mir geht es so, dass ich dann überhaupt erst wieder das entdecke, was mich ständig umgibt: meine Familie, die Natur u.ä. All das ist immer da. Aber manchmal ist es wie zugedeckt durch die Eindrücke und Anforderungen, die der Alltag mit sich bringt. Wenn ich den Satz aus Psalm 139 lese, dann wird mir klar: Dem, der das sagte, dem muss es so ähnlich gegangen sein. Der hat sich mal Zeit genommen, tief durchgeatmet und dann staunend gesagt: Von allen Seiten umgibst DU mich undhältst DEINE Hand schützend über mir. „Ist das denn wahr?“, mögen Sie vielleicht fragen. „Ist denn in all dem, was mich umgibt, Gott?“ Ich meine: Nein. In dem, was mich umgibt, ist nicht Gott. Aber Gott ist so, wie das, was mich umgibt: Eben immer da. Ich merke nur manchmal seine Gegenwart nicht; seine schützende Liebe nehme ich nicht wahr. Gott ist unser aller „Lebenselexier“, sagt dieser Satz. Eben so, wie die Luft, die wir atmen, eben selbstverständlich atmen. Wie sehr wir sie brauchen, merken wir erst, wenn sie uns fehlt.
Der Psalmbeter staunt. Er fühlt sich geborgen, weil er erkennt: „Was ich auch tue – Gott ist da. Wo ist auch bin – Gott ist da!“ Und der Beweis dafür? Er hat keinen und ich kann Ihnen auch
keinen geben. Ihm sind damals die Augen aufgegangen für Gottes ständige, stille Gegenwart in seinem Leben.
Dass Ihnen und mir die offenen Augen geschenkt werden, wie sie der Psalmbeter hatte, das ist mein Wunsch für Sie und mich.
Ihr Sebastian Beutel
Nun will der Lenz uns grüßen (II-2016)
So beginnt ein recht bekanntes Volkslied, das den Frühling besingt. Wie zur Weihnachtszeit könnte man auch hier meinen: „alle Jahre wieder“. Was wir aber beim Frühling nicht sagen dürfen ist: „jedes Jahr zur gleichen Stunde“. Der Zeitpunkt, wann der Frühling einsetzt, ist in jedem Jahr ein anderer. Aber es ist gewiss, dass der Frühling kommt. Er folgt nach eisigen, nach milden, nach kurzen und nach langen Wintern. Diese Gewissheit, dass der Frühling kommt, hat Bestand. Immer wieder folgt in der Natur auf das Schlafen ein Erwachen, auf das Ruhen ein Wachsen und Sprießen, ja buntes Erblühen. Diese Gewissheit steckt auch in unserer Osterbotschaft und darum sind für mich Ostern und Frühling immer eng miteinander verbunden.
Nicht nur in der Natur regt es sich im Frühling, auch an unserer Kirche setzen wir die Sanierungsmaßnahmen fort. Mit dem Mauerwerk geht es in diesem Jahr an der Nordseite des Chores weiter, dann sind die schadhaftesten Stellen der Außenhülle geschafft. Während der Baumaßnahme werden die neuen Fenster in diesem Bereich der Kirchenmauer eingesetzt. Unser Ziel ist es, mit der Fenstersanierung in diesem Jahr fertig zu werden. Dazu sind die beiden noch fehlenden großen Giebelfenster über dem Altar zu erneuern. Bei unseren diesjährigen Konzerten und größeren Gottesdiensten werden wir für unsere Kirchenfenster sammeln.
Nach den Osterfeierlichkeiten ist das Frühlingskonzert am 24. April unser nächster Höhepunkt, auf den ich mich persönlich schon freue. Unser Chor probt sehr fleißig für dieses Ereignis und wünscht sich viele Zuhörer.
Im Gottesdienst am 1. Mai wollen wir Erntebitte halten und damit an eine alte Langelner Tradition ein wenig anknüpfen. Auch die Fürbitte für unsere Partnergemeinde in Isapulano wird Teil dieses Gottesdienstes sein.
Pfingstsamstag ist die Konfirmation für unseren Pfarrbereich in Wasserleben. In Langeln feiern wir unseren Pfingstgottesdienst am Sonntag mit Pfarrer Dr. Begrich. Er ist vielen ein alter Bekannter und hat während seiner Dienstzeit als Rektor des Pastoralkollegs Drübeck in Langeln viele Gottesdienste vertreten und manch Kind getauft.
Taufen wollen wir auch in diesem Frühjahr. Für die Ostergottesdienste und für Trinitatis (22.5.) sind Taufen angemeldet.
Ich wünsche uns eine fröhliche Osterzeit. Mögen wir den Frühling sehen, uns am Wiedererwachen der Natur erfreuen und in der Gewissheit der Osterbotschaft Hoffnung finden.
Hendrik Finger
Auf ein Wort (II-2016)
Liebe Gemeindeglieder,
Ostern ist ein Anfang. Wenn wir Ostern feiern, kommen wir von Karfreitag her: Jesus war gestorben. Sie hatten ihn vom Kreuz genommen und in sein Grab gelegt, ehe die Nacht kam. Und die Nacht, die hereinbrach über sein Grab, war die schlimmste Nacht, und der Tag, der ihr folgte, war der schlimmste Tag der Menschengeschichte, die ja nicht arm ist an schlimmen Nächten und schlimmeren Tagen. Denn der Weg Jesu – das ist der Aufstand der Liebe gegen die Angst, der Aufstand der Hoffnung gegen die Verzweiflung, der Aufstand des Lebens gegen den Tod. Eine schreckliche Nacht und einen schrecklichen Tag lang bleibt die Frage, ob dieser Aufstand womöglich scheitert?
Natürlich wissen wir von Ostern, aber das macht den Karfreitag nicht weniger bedrückend. Und am Ostersonntag ist der Schrecken des Karfreitags nicht einfach vergessen. „Wir wollen alle fröhlich sein…“ – so beginnt eines der schönen Osterlieder. Aber so leicht ist es nicht, wenn man von Karfreitag herkommt. Und das tun wir: Kaum ein Tag vergeht ohne die Nachricht von einem Anschlag, einem Krieg, einem Unglück irgendwo auf der Welt. Wie viele Tränen, die geweint werden! Wie viel Trauer und Schmerz! Das Kreuz, an dem Jesus starb, ist kein Zeichen vergangener und überwundener Grausamkeit; es zeigt die Welt, wie sie ist. Angst, Verzweiflung und Tod gibt es in ihr. Auch ganz in der Nähe mitten unter uns. Ostern ist nicht ohne Karfreitag. Aber Karfreitag ist nun auch nicht mehr ohne Ostern.
Ostern ist ein Anfang. Gott macht diesen neuen Anfang mit der Welt. Ostern bedeutet nicht, dass die Tränen der Trauernden nicht mehr ins Gewicht fallen. Der Tod, den Menschen einander antun, ist nicht weniger schlimm, weil es ja die Auferstehung gibt. Im Gegenteil! Ostern ist ein Anfang darin, dass der Aufstand der Liebe nicht zu Ende ist, sondern weitergeht. Ostern hält fest: Die Welt muss nicht so bleiben, wie sie ist.
Wo Menschen die Hoffnung nicht verlieren – nicht einmal in schrecklichen Nächten und schlimmen Tagen – da hat Ostern etwas mit uns angefangen.
Ostern ist ein Anfang, der alles Anfangen sinnvoll macht.
Ihr Sebastian Beutel
Vertraut den neuen Wegen (I-2016)
So könnte man eigentlich immer den Text für den ersten Gemeindebrief im neuen Jahr überschreiben. In unserem Gesangbuch ist es das Lied Nr. 395, im Wendejahr 1989 von Klaus-Peter Hertzsch, einem Thüringer Pfarrer, geschrieben. Das Lied fällt mir nicht nur ein, weil Klaus-Peter Hertzsch im November verstorben ist, sondern weil wir in dem vergangenen Jahr neue Wege gegangen sind. Zwei dieser neuen Wege sind sicher noch vielen in Erinnerung, das war unsere erste Osternachtfeier von Karsamstag in den Ostermorgen hinein und unser Erntedankfest, welches wir erstmals mit dem Langelner Blasorchester, dem Geflügelverein und dem Verein für historische Landtechnik gemeinsam gefeiert haben. Jeder neue Weg, den man beschreitet, ist von den verschiedensten Gefühlen begleitet. Da ist die Ungewissheit, wie die Sache ausgeht, da ist Angst, alles könnte schiefgehen, da ist aber auch Vertrauen, dass es gelingt, sowie Hoffnung und Zuversicht, dass es gut wird. Es wurde gut!
In vielen Gesprächen über die Osternacht und das Erntedankfest habe ich das immer wieder vernommen, wie gut das war für uns als Gemeinde und auch für den ganzen Ort. Wir sind daher fest entschlossen, auch in diesem Jahr eine Osternacht zu feiern, vielleicht gibt es ja auch wieder das Interesse, sich gerade in diesem Gottesdienst taufen zu lassen oder Kinder zu taufen. Auch eine Tauferinnerungsfeier für die Teilnehmenden kann diese Nacht zu einem Erlebnis machen.
Das Erntedankfest wollen wir in diesem Jahr wieder mit den genannten Vereinen zusammen begehen. Vielen war es eine Freude, dieses Fest in so großer Runde zu feiern. Zu danken für das, was wir meist als selbstverständlich hinnehmen, bekommt so wieder viel mehr Bedeutung.
An unserer Kirche setzen wir die Mauerwerksanierung und die Fenstererneuerung auch in diesem Jahr fort. In ihr wollen wir schöne Gottesdienste feiern und wieder den angebotenen Konzerten lauschen.
An dieser Stelle schaue ich dann auch noch einmal zurück in das vergangene Jahr, um für all das zu danken, was in unserer Kirche stattfinden konnte. Ein Beispiel dafür ist das wunderschöne Adventskonzert. Ich bedanke mich stellvertretend für die Kirchengemeinde bei allen Mitwirkenden und besonders für die Gesamtleitung bei Annette Reitmann.
Ich wünsche uns, dass es auch in diesem Jahr gelingt, unser Gemeindeleben in Schwung zu halten und dass unser aller Tun gesegnet ist.
Hendrik Finger
Auf ein Wort (I-2016)
Liebe Leser!
Mit welchem Gefühl gehen Sie in das neue Jahr? Mit dem Gefühl, dass die Zeit doch viel zu schnell vergeht? Mit Freude, weil Sie gespannt sind auf das, was Ihnen in diesem Jahr an Gutem und Interessantem begegnen wird? Mit Sorge, weil die Situation in unserer Welt und auch in unserem Land auf eine Weise immer unüberschaubarer und unverständlicher wird? Ein lieber Mensch hat mir ein Blatt mit folgendem Text von Katharina Elisabeth Goethe geschenkt: Rezept für das neue Jahr
Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz und Angst, zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile. Es wird jeden Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz und eine Prise Takt. Dann wird die Masse reichlich mit Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit. Ich finde diesen Text nett – aber an der Schwelle zum neuen Jahr fehlt mir dabei etwas. Nur Freundlichkeit und Frohsinn zu wünschen, das ist mir auf eine Weise zu wenig. Über meinem Schreibtisch ist ein Poster, das meine Frau dort aufgehängt hat. An der Schwelle zum neuen Jahr finde ich die Worte eine passende Ergänzung zu dem „Rezept für das neue Jahr“ und möchte Ihnen diese Wünsche mit auf den Weg geben:
Gott sei mit dir am Ende eines Jahres, dass du dankbar zurückschauen kannst auf die Last und die Lust des vergangenen Jahres und gewiss sein kannst, dass nichts vergeblich war.
Gott sei mit dir am Anfang eines neuen Jahres, dass du gespannt und erwartungsvoll dem entgegenblickst, was dir das neue Jahr abverlangt und was es dir schenken will.
Gott sei mit dir in allem, was du tust, dass durch dein Wirken hindurch etwas spürbar wird von Gottes Frieden und Liebe.
Gott sei mit dir in den Stunden deiner Muße, dass du Ruhe und Frieden findest in dir selbst und dir neue Kräfte zuwachsen für dein Tun.
Ihr Sebastian Beutel
Ein stürmischer Herbst (IV-2015)
Nicht nur das Wetter zeigt sich im Herbst manchmal stürmisch, auch ein Gemeindeleben kann im Herbst recht bewegt sein. War es in den Sommer- und Ferienmonaten etwas ruhiger in der Gemeinde, so ging es ab September wieder in die Vollen. Der Gottesdienst und Kindergottesdienst zum Beginn des neuen Schuljahres war ein noch zartes Lüftchen, eine Woche darauf zum Tag des offenen Denkmals war in Kirchturm und Kirche schon eine kräftigere Brise zu spüren. Wie in jedem Jahr gelang es Gudrun Berndt und ihren fleißigen Helferinnen und Helfern, einen unvergesslichen Tag zu gestalten. In diesem Jahr wurde der 70. Wiederkehr des Kriegsendes gedacht. Wir haben alle Grund dankbar zu sein, für 70 Jahre Frieden bei uns in Mitteleuropa!
Sehr bewegt ging es einen Sonntag darauf in unserer Kirche weiter. Die Jubelkonfirmation brachte auch in diesem Jahr in unserer Kirche wieder Menschen zusammen, die sich zum Teil über eine lange Zeit nicht sahen. Das Wiedersehen nach vielen Jahren, verbunden mit dem Gedenken an die Konfirmation, ist mittlerweile zu einer guten, herbstlichen Tradition in Langeln geworden.
In diesem Jahr gab es dabei auch ein besonderes Wiedersehen mit einem alten Bekannten, dem Grabstein von Pastor Wilhelm Posewitz. Er war der Pastor, der Hirte der Gemeinde, in einer der schwersten Zeiten für unseren Ort, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Später war er vielen Generationen während ihrer Schulzeit der Pausenhofbegleiter. In diesem Sommer hielt er sich die meiste Zeit in einer Restaurierungswerkstatt auf. Das Mauerwerk der Kirche an der Süd-West-Ecke bis zum Südportal wurde saniert und so konnten wir unseren alten Pastor Posewitz, der dabei nur gestört hätte, zur Kur schicken. Nun hat er seinen alten Platz wieder und wir feierten bei der Jubelkonfirmation seine Rückkehr. Mit Dr. Vilmos Posevitz, der mit seiner Familie nach Langeln kam, war zu unserer großen Freude ein Nachfahre unseres alten Pastors dabei. Wir danken der Familie Posevitz für ihren Besuch und für die finanzielle Unterstützung der Restaurierungsarbeiten.
Mit dem Erntedankfest steht nun ein weiterer herbstlicher Höhepunkt vor uns. Erstmals feiern wir unseren Erntedankgottesdienst am Sonntag, dem 11. Oktober, gemeinsam mit dem Langelner Erntefest, das vom Geflügelverein, dem Blasorchester und dem Verein für Historische Landtechnik ausgerichtet wird. Nach dem Umzug der Erntewagen werden wir ca. 10.30 Uhr den Gottesdienst in der Fichte feiern und laden dazu herzlich ein. Erntegaben erbitten wir auch in diesem Jahr. Sie sollten möglichst am Freitag, dem 9. Oktober zwischen 16.00 und 18.00 in der Fichte abgegeben werden. Wer dies nicht schafft, kann wie jedes Jahr seine Erntegaben im Pfarrhaus abgeben und wir werden sie im Gottesdienst unterbringen.
Am zweiten Adventssonntag können sich dann wieder unsere Herzen beim Adventskonzert in der Marienkirche erwärmen. Unser Kirchchor wird uns mit seinen Partnern, wie der Jugendgruppe des Blasorchesters und den Kindern der Musikschule Reitmann eine besinnliche Stunde bescheren. Allen Mitwirkenden unter der Gesamtleitung von Annette Reitmann ein gutes Gelingen!
Ich wünsche uns allen einen schönen Herbst, eine besinnliche Zeit im Advent und
danach eine frohe und gesegnete Weihnacht!
Hendrik Finger
Auf ein Wort (IV-2015)
„Prost auf Gott“
Liebe Leser!
Wenn Sie diesen Gemeindebrief in den Händen halten, laufen an vielen Orten die Vorbereitungen für das Erntedankfest. Gottesdienste werden vorbereitet – und auch Feste wie das auf der Domäne in Wasserleben am 4. Oktober oder eine Woche darauf – am 11. Oktober – hier in Langeln. Es ist ein Fest, an dem auch die, die keine Landwirte sind, daran denken, was ihnen von Gott geschenkt worden ist und wofür sie ihm danken können und wollen. Allerdings ist solch ein Dank ja nicht an einen bestimmten Tag gebunden. Ich habe „mein“ Erntedankfest schon im Frühjahr erlebt, besser gesagt: da habe ich eine ganze Menge über das Danken gelernt: Es war am Beginn eines festlichen Familienessens. Wir Erwachsenen hatten ein Glas Sekt in der Hand, die drei kleinen Mädchen eins mit „Kindersekt“, Saft mit Mineralwasser. Wir prosteten uns zu und stießen an, den Mädchen machte das „Prost“ sagen am meisten Spaß. Als wir alle durch waren, jeder mit jedem angestoßen hatte, setzten wir uns. Da beugte sich Emma, die jüngste, in ihrem Kinderstuhl weit vor, das Glas in der kleinen Hand erhoben und sagte: „Prost auf Gott.“ Verblüfftes Schweigen von allen, dann ein befreites Lachen und ein neues Anstoßen von allen mit dem Ruf: „Prost auf Gott!“ Im Ernst: Wäre Ihnen das eingefallen? In festlicher Stimmung, mit der Vorfreude auf das gute Essen und dann: „Prost auf Gott“? Die kleine Emma hat mich daran erinnert, den nicht zu vergessen, der uns das alles schenkt, was es zu feiern gilt. Und eben: Gott nicht nur nicht zu vergessen, sondern ihn ausdrücklich zu loben. Und wie steht es mit Ihnen? Haben Sie in der letzten Zeit überraschend etwas bekommen oder erlebt, für das Sie dankbar sein können? Vielleicht ist ihnen etwas geglückt, was Sie nicht erwarten konnten? Oder Sie bekommen etwas unerwartet geschenkt? Dann vergessen Sie doch nicht das „Prost auf Gott!“ Sie müssen es ja nicht laut sagen!
Ihr Sebastian Beutel