Auf ein Wort (IV-2016)

Liebe Gemeindeglieder!
„Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt in des Himmels Hand.“ Dieses Lied von Matthias Claudius werden wir singen, wenn wir während des Erntefestes am 9. Oktober unseren Erntdankfest-Gottesdienst in der „Fichte“ feiern.
Das Lied erinnert uns daran, dass es – um ernten zu können – unser pflanzen und pflegen ebenso braucht, wie die Gaben Gottes, die wir nicht in der Hand haben. Der Kehrvers bringt es auf den Punkt: Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt … und hofft auf ihn!
Hermann Claudius, Urenkel von Matthias Claudius, hat eine „Apfel- Kantate“ geschrieben, die auf eine fröhliche Weise vom Werden und Wachsen und Ernten singt:
Der Apfel war nicht gleich am Baum.
Da war erst lauter Blüte.
Da war erst lauter Blütenschaum.
Da war erst lauter Frühlingstraum
und lauter Lieb und Güte.
Da waren Blätter grün an grün und
grün an grün nur Blätter.
Die Amsel nach des Tages Mühn,
sie sang ihr Abendlied gar kühn –
und auch bei Regenwetter.
Der Herbst, der macht die Blätter steif.
Der Sommer muß sich packen.
Hei! Daß ich auf dem Finger pfeif.
Da sind die ersten Äpfel reif
und haben rote Backen!
Und haben Backen rund und rot
und hängen da und nicken.
Und sind das lichte Himmelsbrot.
Wir haben unsere liebe Not,
daß wir sie alle pflücken.
Und was bei Sonn und Himmel war,
erquickt nun Mund und Magen.
Und macht die Augen hell und klar.
So rundet sich das Apfeljahr.
Und nichts ist mehr zu sagen.
Und wenn doch noch etwas zu sagen wäre, dann mit den Worten des Urgroßvaters, mit den Worten von Matthias Claudius: Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
Lassen Sie sich einladen, Erntedank zu feiern: Am 9. Oktober, u.a. mit dem Umzug um 9.30 Uhr, dem Gottesdienst gegen 10.00 Uhr und dem anschließenden Programm.
Ihr Sebastian Beutel