Genießen wir den Sommer (III-2014)

Als Kirchengemeinde können wir uns schon ein wenig zurücklehnen und den Sommer genießen. Die meisten Arbeiten an der Kirche sind für dieses Jahr erledigt. Nun wollen wir als nächsten Höhepunkt unser Gemeindefest feiern, eingeladen dazu wird am Sonntag, dem 13. Juli um 14.00 Uhr. Wer bisher noch nicht die Gelegenheit hatte, die neuen Fenster zu bestaunen, darf das auch beim Gemeindefest. Unser Tischler Walter Schmidt hat uns bisher zu 4 neuen Fenstern verholfen und ein schon vor Jahren ersetztes neu aufgearbeitet. Vielleicht steht zum Gemeindefest ja schon wieder eins für den Einbau bereit.

Eine große Freude für uns in der Gemeinde ist die Bereitschaft von Pfarrer Albrecht und seiner Frau, wieder die Sommerurlaubsvertretung zu übernehmen. Neben den geplanten Gemeindeveranstaltungen ist Pfarrer Albrecht in den Gottesdiensten am 27. Juli und 10. August zu erleben. Wir wollen es nicht versäumen Ehepaar Albrecht an dieser Stelle ganz herzlich für ihren Vertretungsdienst zu danken und hoffen, dass noch einige Sommerdienste dazukommen.

Mit der Jubelkonfirmation kurz vor Herbstanfang runden wir am 21. September unseren Gemeindesommer ab und schauen erwartungsvoll auf die Zeit des Erntedankes, die folgen wird.

Natürlich ruhen wir uns nicht den ganzen Sommer auf den Frühjahrslorbeeren aus. Auch im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten an der Kirche weitergeführt werden. So sind wir jetzt bereits beim Planen, beim Beantragen von Genehmigungen und einer finanziellen Unterstützung, die uns der Kirchenkreis erweisen möge. Das Mauerwerk an der Südwestecke des Kirchenschiffs soll im nächsten Jahr saniert werden. Hier heißt es dann wieder den Mörtel in den Fugen austauschen und ein Stück Mauerwerk der äußeren Schale herausnehmen und neu aufmauern. Im Vorfeld der Arbeiten wird der an der Kirchenwand befestigte Grabstein des im Dreißigjährigen Krieg in Langeln amtierenden Pfarrers Wilhelm Posewitz abgenommen. Er wird sich, während die Arbeiten am Mauerwerk laufen, zu einer Wellnes- Kur in eine Restaurierungswerkstatt begeben. Nach der Mauerwerksanierung kehrt er an seinen Platz zurück und erhält ein kleines Schutzdach. Auch mit der Fenstererneuerung wollen wir im nächsten Jahr weiter machen. So Gott will, wird uns wieder einiges am Kirchenbau gelingen.

Doch nun genug in die Zukunft geschaut. Jetzt steht für viele von uns Urlaub und Erholung ganz oben auf der Liste.

Ich wünsche uns allen, die wir verreisen und uns allen, die wir unsere freien Tage daheim verbringen, eine gute und erholsame Zeit. Eine Zeit in der wir immer etwas von Gottes Nähe und seinem Frieden spüren!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (III-2014)

Liebe Gemeindeglieder!

1. Juli – auf dieses Datum freuen sich Menschen. In diesem Jahr gehören Rentner, mehr noch Rentnerinnen dazu: der 1. Juli ist der Stichtag für die Rentenerhöhung und für die Anrechnung der Mütterrente.

Juli – darauf freuen sich die Schulkinder: die Ferien sind nicht mehr lange hin; in wenigen Tagen ist Zensuren-Schluss, viele Klassen machen sich noch auf Klassenfahrt. 

Juli – das bedeutet Spannung: Wie wird die Fußball-WM ausgehen?

Rentenerhöhung samt Mütterrente, Schulferien, Fußball – all dies sind Dinge, die Menschen in unserem Land betreffen und bewegen. Es gibt aber auch Dinge vor Ort, die den Juli zu einem besonderen Monat werden lassen: In Wernigerode findet vom 18. – 20. Juli der Sachsen-Anhalt-Tag statt. Dazu gibt es rund um die Johanniskirche und auf dem Neumarkt ein kirchliches Programm unter der Überschrift: „Bunt ist unser Glaube“.

Noch „näher“ ist unser Gemeindefest am 13. Juli – dazu wird es vom Chor und den Kindern aus der Christenlehre wieder ein kleines Singspiel geben zur Josephsgeschichte. Vorfreude kommt bei mir auf, weil Ehepaar Albrecht wieder in der Sommerzeit zu uns kommt und Pfarrer Albrecht es ermöglicht, dass alle anstehenden Dinge in unseren Kirchengemeinden trotz der Urlaubszeit stattfinden können. Und schließlich: an diesem 1. Juli werden wir uns vom Frauenkreis hier in Langeln auf den Weg nach Halberstadt machen, um Ehepaar Treblin zu besuchen.

Der 1. Juli bringt aber noch etwas ganz anderes mit: Jedem Tag im Jahr ist ein Bibelvers als „Losung“ zugeordnet (Losung – weil diese Sätze ausgelost werden). Der Bibelvers für diesen 1. Juli steht in Psalm 71. Dieser trägt die Überschrift: „Bitte um Gottes Hilfe im Alter“. Er verbindet das Bekenntnis zu Gott und die Bitte um seine Nähe / seine Begleitung auf eine großartige Weise. So möchte ich Ihnen Sätze aus diesem Psalm mit auf den Weg geben: durch den 1. Juli, aber auch darüber hinaus: Bei dir, Herr, such ich Schutz. 

Schenke mir Geborgenheit, wie ein Haus, in das ich jederzeit kommen kann. Du bist meine Hoffnung, Herr, dir vertraue ich von Kindheit an! 

Ja, seit meiner Geburt bist du mein Halt. Vom ersten Tag an hast du für mich gesorgt.

Verstoße mich nicht, jetzt, wo ich alt geworden bin;

verlass mich nicht, wenn meine Kräfte nun schwinden!

Von Jugend auf hast du mich gelehrt, und bis heute erzähle ich von deinen Wundertaten.

Lass mich auch jetzt nicht im Stich, Gott, jetzt, wo ich alt und grau geworden bin. Ich will dir danken. Ich lobe deine Treue, du, mein Gott!

Ihr Sebastian Beutel

Auf ein Wort (II-2014)

Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. (Johannes 16, 20)

Liebe Gemeindeglieder,

der Monatsspruch für den April ist auf das Osterfest hin ausgewählt. Jesus sagt diesen Satz seinen Jüngern vor Ostern – also vor seinem Leiden und Sterben, das die Jünger traurig machen wird. Im selben Satz schwingt aber auch Hoffnung mit: Weil Ostern kommen wird, wird sich eure Traurigkeit in Freude verwandeln. Diese Freude macht die Traurigkeit nicht ungeschehen; die Traurigkeit wird auch nicht erspart. Aber: in dieser Traurigkeit gibt es Grund zur Hoffnung für die, die Jesu Worten vertrauen. Ich schaue auf mein eigenes Leben; auch auf das Leben der Menschen, die mir besonders nahe und wichtig sind. Ich weiß: mein Leben ist begrenzt. Es wird noch eine Zeit geben, in der ich mich freuen darf, in der ich Dinge miterleben und mitgestalten kann. Aber: diese Zeit ist begrenzt (ganz gleich, ob diese Grenze mir Jahre oder Jahrzehnte lässt). Dieser Gedanke macht mich etwas wehmütig. Anders ist das bei Menschen, von denen ich habe Abschied nehmen müssen: so ein Abschied macht mich tief traurig. Auch in meine Traurigkeit hinein gilt dieser Satz: Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. So wie Jesus zu Ostern auferstanden ist, so soll es eine Auferstehung geben für alle, die an ihn, die an Jesus glauben: Grund zur Hoffnung in meiner Trauer. Ein Grabstein steht mir vor meinem inneren Auge, dessen Gestaltung nimmt den Gedanken des Monatsspruchs auf. Da sind zwei kleine Säulen: die eine steht für die Welt, in der wir leben; die andere steht für die Welt bei Gott. Beide Säulen sind verbunden durch eine Brücke. Das bedeutet nicht, das man zwischen diesen Welten beliebig wechseln könnte. Es bedeutet aber, dass die, die diesen Grabstein ausgewählt haben, etwas wissen von dieser Hoffnung: Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden, 

+ weil Jesus Christus gestorben, begraben und auferstanden ist; 

+ weil es die Hoffnung ist für die, von denen ich habe Abschied nehmen müssen; dass sie gestorben und begraben sind, dass sie aber auferstehen

+ weil es die Hoffnung für mich ist; dass ich einmal sterbe, begraben aber eben auch auferstehen werde in ein Leben in Jesu Gegenwart, der diesen Weg vorausgegangen ist.

Ihr Sebastian Beutel

Aschermittwoch fing einiges an (II-2014)

Am Aschermittwoch ist längst nicht alles vorbei, nein, so Manches findet seinen Anfang. Die Fastenzeit beginnt und mit der Aktion „Sieben Wochen ohne“ ist es wieder etwas ganz Modernes zu fasten, auch wenn es nicht in jedem Fall dem Sinn einer vorösterlichen Passionszeit entspricht. Gedacht ist die Zeit als Bußzeit, eine Vorbereitungszeit auf das Osterfest, gekennzeichnet durch Läuterung und Fasten. Seit dem 4. Jahrhundert ist eine vierzigtägige Zeit dieser Vorbereitung auf Ostern bezeugt. Sicher ist die Zeitdauer abgeleitet von der Zahl 40 in der Bibel. Die Sintflut dauerte 40 Tage, ebenso lange hielt sich Mose auf dem Berg Sinai auf, 40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste und es gibt noch einige andere Beispiele. Immer sind es Zeiten der Buße, der Läuterung oder der Vorbereitung auf etwas Neues. Die Sonntage sind vom Fasten ausgenommen, zählt man diese also nicht mit, kommt man von Aschermittwoch bis Karsamstag auf 40 Tage.

Am Aschermittwoch begannen in diesem Jahr auch die Bauarbeiten am Mauerwerk unserer Kirche. Am Ostgiebel des Chores wurde der Mörtel in den Fugen ausgetauscht, die in den letzten Jahren aufgegangen waren. Nun ist wieder ein kräftiges Mauerwerk entstanden und es dringt weniger Feuchtigkeit ein. Aus dem Winterschlaf musste unsere Kirche aber nicht gerissen werden, denn schon einige Tage zuvor wurden die ersten drei neuen Fenster eingesetzt. Der überaus milde Winter machte es möglich, dass schon so früh im Jahr mit den Arbeiten an der Kirche begonnen werden konnte. Die Baufirma, mit der wir nun das dritte Jahr zusammenarbeiten, hat die eingesetzten Fenster maurermäßig verstrichen und im Innern auch die Fensterbänke neu aufgemauert. Wer neugierig ist, sei eingeladen zum Gottesdienst am 6. April um 9.30 Uhr. Wir werden ihn, die Temperaturen machen es möglich, bereits in der Kirche feiern. Es ist ein Gottesdienst für den gesamten Pfarrbereich, in dem die Bibelwoche ihren Abschluss findet und die Konfirmanden sich vorstellen.

Ich wünsche uns allen einen schönen Frühling, der bereits begonnen hat und eine fröhliche Osterzeit, die ab Ostersonntag die Passions- oder Fastenzeit ablöst und uns die freudenreiche Auferstehungshoffnung bringt.

Hendrik Finger

Auf ein Wort (I-2014)

„Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“

Ist der 73. Psalm eine Anleitung zum Glücklichsein? Wenn man sich den Psalm anschaut, stellt man schnell fest: Das Gegenteil ist der Fall: Der Beter des Psalms verzweifelt fast daran, dass nicht die Frommen, sondern die Gottlosen so erfolgreich sind und glücklich leben. Wobei die Gottlosen Menschen die sind, die ohne Rücksicht auf Gott und seine Gebote ihren Vorteil suchen. Und der Beter stellt fest: „Siehe, das sind die Gottlosen, die sind glücklich in der Welt und werden reich.“ Im Gegensatz zu ihm, der sein Herz rein hält und seine Hände in Unschuld wäscht und trotzdem täglich geplagt wird. Er versucht, diese Ungerechtigkeit zu verstehen. „So sann ich nach, ob ich’s begreifen könnte, aber es war mir zu schwer.“ Halten wir als erstes Ergebnis fest: Psalm 73 ist keineswegs eine Anleitung zum Glücklichsein, sondern das verzweifelte Gebet eines Frommen, der unglücklich ist und weder für das Glück der Gottlosen noch für sein eigenes Unglück eine Erklärung findet. Das bedeutet für uns: Gesundheit, Erfolg und was wir uns auch immer so vorstellen als Grundlage für das Glück, ist nicht einfach als eine Belohnung Gottes zu verstehen. Diese einfache Gleichung: „Sei fromm und tue Gutes, dann geht es dir auch gut!“ – spätestens seit dem 73. Psalm ist sie zerbrochen. Was fangen wir nun aber mit dem letzten Vers dieses Gebetes an, der unsere Jahreslosung enthält? In diesem letzten Vers gibt es ja einen überraschenden Umschwung, ein gewaltiges „Aber“ oder „Dennoch“, was die vorliegende Fassung der Jahreslosung verschweigt: „Aber Gott nahe zu sein, ist mein Glück.“ Verwegen nimmt der Psalmbeter eine Umdefinition vor: Das, was er vorher für die Faktoren des Glücks gehalten hat: Reichtum, Erfolg, Ansehen usw. ist nicht wichtig, auch weil es vergänglich ist. Und er definiert die Nähe Gottes, die er erlebt, als das wahre Glück. Bis heute gelten die Faktoren, die er nun ablehnt, als unabdingbar für das Glück. „Nein!“, sagt er: „Die Nähe Gottes, das ist mein Glück!“ Wir, die wir von Weihnachten her kommen, wo wir gehört haben dass Gott selbst aktiv wird, uns Menschen nahe kommt, hautnah, können darauf vertrauen: Gott will uns nahe sein, ist uns nahe. Nur wir übersehen seine Nähe oft. Das könnte unsere Aufgabe für das neue Jahr sein: Spuren dieser Nähe zu entdecken, jeden Tag neu und diese Nähe als Erfüllung, als Glück zu erkennen.

Ihr Sebastian Beutel

Wir blicken zurück und schauen nach vorn (I-2014)

Schnell ist das Jahr vergangen, welches mit einem so langen Winter begann. Der Schnee lag im Schatten der Kirche noch hoch, als bereits die ersten Tassen Kaffee im Freien eingenommen wurden. Den Gottesdienst am Karfreitag feierten wir im Gemeinderaum, denn die Kirche war noch sehr kalt. Ostern haben wir dann die Kirche wieder in Beschlag genommen. Wir waren ja dem Sommer zwei Tage näher und zwei Taufen sowie der Chorgesang machten die Kälte erträglich. Unsere Marienkirche wartete ungeduldig auf ihre nächste Schönheitsoperation bis in den Frühsommer hinein. Das Mauerwerk an der Südostecke des Kirchenschiffes, versteckt hinter der Sakristei, konnte saniert werden. In diesem Jahr geht es mit den Arbeiten am Ostgiebel des Chores weiter. Die alte Mauer, welche den Pfarrgarten von der Burgstraße trennt, konnte ebenfalls in Schuss gebracht werden. Dies war auch die Voraussetzung für den Einbau der schmiedeeisernen Tür. Sie gewährt den Blick in den Garten und soll so die Gemeinde und alle Gäste einladen. Im vergangenen Jahr bot unsere Marienkirche wieder Raum für viele schöne Gottesdienste und Konzerte und es ist kein Geheimnis, dass sie auch weiterhin dazu einladen möchte. Ab Karfreitag erwartet sie die ersten Gäste und möchte bis zum Heiligabend für ihre Besucher da sein. Dann übergibt sie das Gottesdienstgeschäft wieder dem Gemeinderaum, der nebenbei ganzjährig unsere Gemeindekreise aufnimmt. Im Innern unserer Kirche hat sich im vergangenen Jahr auch wieder einiges verändert. Unter der Orgelempore sind die alten, kaputten Bänke verschwunden und es konnte ein Fußboden aus bereits genutzten Fußbodenplatten, die in der Klosterkirche in Drübeck geborgen wurden, eingebaut werden. Neue Bankauflagen und Stuhlkissen laden ein, es sich etwas bequem zu machen. Unser Chor hatte dafür bei seinen letzten Konzerten gesammelt. Seit dem Adventskonzert vor einigen Wochen wird für neue Kirchenfenster gesammelt. Die ersten drei konnten bereits fertiggestellt werden, in diesem und sicher auch in den nächsten Jahren wird noch manch ein Fenster folgen. Neben der Mauerwerkssanierung sind dann die Fenster unsere bauliche Hauptbeschäftigung, für die uns unsere Marienkirche hoffentlich dankbar sein wird. Dankbar ist sie auf jeden Fall allen, die uns als Kirchengemeinde dabei unterstützen, allen, die für die Arbeiten Spenden und Kollekten geben, die als Baupfleger des Kirchenkreises oder als Mitarbeiter der Denkmalpflege uns immer wieder zur Seite stehen und denen, die als Handwerker kräftig zu Werke gehen.

Ich wünsche uns ein friedliches Jahr 2014 und immer ein wenig von Gottes Nähe!

Dazu grüße ich alle mit der Jahreslosung aus dem 73. Psalm: „Gott nahe zu sein

ist mein Glück“.

Hendrik Finger

Auf ein Wort (IV-2013)

Liebe Gemeindeglieder!

„Wozu ist die Taufe eigentlich gut?“

Fortsetzung der kleinen Reihe über die Taufe 

„Ich bin zwar nicht getauft, aber geimpft.“, so soll es einmal in einem Schulaufsatz in einer Grundschule zu lesen gewesen sein. Da stellt sich die Frage: wovor schützt die Taufe? Ist die Taufe so etwas wie eine Schutzimpfung? Darauf mehrere Antwortversuche: Nein, die Taufe ist keine „Schutzimpfung“. Sie schützt nicht vor Tetanus und Diphtherie, sie bietet auch sonst nicht unbedingt einen Schutz gegen all das, was einem Menschen so im Leben zustoßen kann. Auch Getaufte werden krank, erleben Not und Leid, werden nicht vor allem bewahrt. Auch wenn wir bei der Taufe kleiner Kinder – verbunden mit dem Segen – darum bitten: eine Versicherung ist das nicht. Aber ja, die Taufe schützt: vor der Ausweglosigkeit meiner selbst gewählten Sackgassen und davor, dass meine Schuld an mir klebt. Das Wasser der Taufe wäscht sie ab – im Moment der Taufe und wann immer ich mich später darauf berufe. Ich werde schuldig – an anderen, an der Schöpfung, an mir selbst; kein Mensch kommt daran vorbei. Aber die Schuld muss nicht an mir kleben bleiben. Meine Schuld wird nicht zur ausweglosen Sackgasse. Und Taufe heißt: Du bist geschützt. Gott nagelt dich nicht fest, im Gegenteil: Gottes Vergebung bietet dir immer wieder neue, offene Türen an. Und als Letztes: Ja, die Taufe schützt. Zu jeder Taufe gehört ein Segen; die Zusage, dass Gott mich begleitet und nicht loslässt. Von solcher Liebe gehalten, bin ich geschützt davor, mich von Gott und aller Welt verlassen zu fühlen – auch in Not und Trauer und auch im Tod. Die Hand, in deren Schutz ich hier und jetzt leben darf, die trägt mich auch durch den Tod. Getauft bin ich auf den Namen Jesu – und der hält mir die Tür auf, ist diesen Weg durch den Tod selbst gegangen. Ja, ich bin geimpft – und das verhindert hoffentlich die eine oder andere Krankheit. Vor allem aber: ich bin getauft. Und die Taufe verhindert nicht nur etwas, sie macht neues und freies Leben möglich. Sie hält mir die Türen offen im Leben und im Tod und sie bietet mir einen Neuanfang, immer wieder. Gott legt mich nicht fest, sondern befreit – das ist die Botschaft der Taufe.

Ihr Sebastian Beutel

Vom Spätsommer in den „heißen“ Herbst (IV-2013)

Mitten im Spätsommer fiel der Startschuss für einen aufregenden Herbst in unserer Kirchengemeinde. Besagter Tag ist der 8. September, ein Sonntag der es in sich hatte. Um 14.00 Uhr feierten wir in einem Festgottesdienst die diesjährige Jubelkonfirmation und anschließend waren Turm und Kirche zum Denkmaltag geöffnet. Gudrun Berndt und ihre fleißigen Helferinnen hatten für diesen Tag alles gut vorbereitet. Im Heimatmuseum war es möglich, den Ilsenburger Trachtenfrauen beim Kaffeerösten, Spinnen sowie bei anderer Handarbeit zuzusehen und frisch gebrühten Malzkaffee zu verkosten. In der Kirche gab es dann auch Bohnenkaffee und Kuchen für das leibliche Wohl vieler Museumsbesucher. Für den diesjährigen Denkmaltag hatte Gudrun Berndt Schautafeln zum Umfeld und zur Geschichte der Kirche gestaltet, die im Kirchenschiff ausgestellt waren und großes Interesse fanden. In gemütlicher Abschlussrunde wurde dafür plädiert, sie längerfristig in der Kirche zu zeigen. Was für ein Start in den Herbst, der noch einige Höhepunkte und Baumaßnahmen bringen wird. Unter der Orgelempore wird Fußboden eingebracht und eine Freifläche geschaffen, die für Veranstaltungen eine flexible Gestaltung ermöglicht. Die Rundbogenpforte zum Pfarrgarten neben dem Nordportal der Kirche schmückt sich nun mit einer Tür, einer Tür die einladend ist, nicht abgrenzend. An der B 244 müssen im Pfarrgarten die Bäume von Totholz befreit und eingekürzt werden, bei der Länge des Gartens auch eine gewaltige Aufgabe. Neben der Arbeit soll der Herbst aber auch festlich weiter verlaufen. Am 6. Oktober feiern wir um 14.00 Uhr, in einer hoffentlich reich mit Erntegaben geschmückten Kirche, Erntedankfest, dem sich die Wahl des neuen Gemeindekirchenrates anschließt. Sicher werden viele die Möglichkeit der Briefwahl nutzen, die bei dieser Wahl erstmals allen wahlberechtigten Gemeindegliedern zugestellt wurde. Dies ist ein Service der Landeskirche; der Kirchengemeinde entstehen dadurch keine Kosten. In sein Amt wird der neu gewählte Gemeindekirchenrat am Reformationstag, dem 31. Oktober, um 17.00 Uhr in einem Gottesdienst eingeführt. Wir wünschen uns da eine große Gottesdienstgemeinde, die Ihrem Gemeindekirchenrat im Gebet den Rücken stärkt für das Gemeindeleben und alle Aufgaben, die vor unserer Gemeinde liegen. Seinen letzten Höhepunkt hat dieser Herbst mit dem Adventskonzert, zu welchem uns unser Chor mit seinen Partnern am 2. Advent einlädt. Wir können uns auf eine besinnliche Stunde mitten im Advent, in der Zeit auf Weihnachten hin, freuen. Das Licht tritt in die dunkle Jahreszeit und wird stets heller bis zum Leuchten am Heiligen Abend. Ich wünsche uns, dass wir gut durch die dunkle Jahreszeit mit ihren kurzen Tagen, besinnlich und behütet zum Christkind finden!

Hendrik Finger