Auf ein Wort (III-2016)

Von allen Seiten umgibst DU mich und hältst DEINE Hand schützend über mir. Psalm 139, 5
Liebe Gemeindeglieder!
Was machen Sie im Urlaub? Oder – wenn er schon vorbei ist: Was haben Sie gemacht? Vielleicht antworten Sie: Einfach mal abschalten! In den letzten Monaten ist so viel auf mich eingestürmt …. Darum: Erst einmal abschalten!“ Ich halte das für wichtig und gut. Mir geht es so, dass ich dann überhaupt erst wieder das entdecke, was mich ständig umgibt: meine Familie, die Natur u.ä. All das ist immer da. Aber manchmal ist es wie zugedeckt durch die Eindrücke und Anforderungen, die der Alltag mit sich bringt. Wenn ich den Satz aus Psalm 139 lese, dann wird mir klar: Dem, der das sagte, dem muss es so ähnlich gegangen sein. Der hat sich mal Zeit genommen, tief durchgeatmet und dann staunend gesagt: Von allen Seiten umgibst DU mich undhältst DEINE Hand schützend über mir. „Ist das denn wahr?“, mögen Sie vielleicht fragen. „Ist denn in all dem, was mich umgibt, Gott?“ Ich meine: Nein. In dem, was mich umgibt, ist nicht Gott. Aber Gott ist so, wie das, was mich umgibt: Eben immer da. Ich merke nur manchmal seine Gegenwart nicht; seine schützende Liebe nehme ich nicht wahr. Gott ist unser aller „Lebenselexier“, sagt dieser Satz. Eben so, wie die Luft, die wir atmen, eben selbstverständlich atmen. Wie sehr wir sie brauchen, merken wir erst, wenn sie uns fehlt.
Der Psalmbeter staunt. Er fühlt sich geborgen, weil er erkennt: „Was ich auch tue – Gott ist da. Wo ist auch bin – Gott ist da!“ Und der Beweis dafür? Er hat keinen und ich kann Ihnen auch
keinen geben. Ihm sind damals die Augen aufgegangen für Gottes ständige, stille Gegenwart in seinem Leben.
Dass Ihnen und mir die offenen Augen geschenkt werden, wie sie der Psalmbeter hatte, das ist mein Wunsch für Sie und mich.
Ihr Sebastian Beutel