Frühling (II-2018)

Mit dem Beginn des Quartals und der „Gültigkeit“ des Gemeindebriefes sind wir schon am Ostersonntag und dem Fest der Auferstehung angelangt. Wir platzen also mitten hinein in die Osterfeierlichkeiten. Mancher wird die Zeilen
lesen, da sind die Messen längst gesungen. Aber auch nach dem Fest sind wir mitten in der fröhlichen Osterzeit, in der wir uns zumindest bis Christi Himmelfahrt bewegen, vierzig Tage nach Ostern. Solch vierzig Tage dauerte auch die Fastenzeit vor Ostern. Meist vergehen die fröhlichen Tage gleicher Zahl nach Ostern schneller, als die in der Passionszeit vor dem Fest. Der Osterfestkreis schließt mit dem Pfingstfest, dem Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes, fünfzig Tage nach Ostern. Als die Apostel in Jerusalem versammelt waren, kam der Heilige Geist auf sie herab. Die vom Geist erfüllten Jünger konnten in verschiedenen Sprachen sprechen und so wurde der Grundstein für die Verbreitung des Evangeliums, der frohen Botschaft Christi, gelegt. Im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte wird uns von dieser Geburtsstunde der Kirche berichtet. Das Pfingstfest gilt als Geburtstag der Kirche. Ostern und Pfingsten liegen im Frühling und der bringt in der Regel immer etwas Neues.
Neues beginnt mit der Auferstehung Christi zu Ostern und auch mit dem Pfingstfest. Es entspringt Neues, das sich im Verborgenen hielt. In der Natur wird es sichtbar indem Blüten ihren Knospen entspringen. Der englische Begriff für Frühling ist „spring“ und macht es uns auch namentlich deutlich.
Wir feiern in diesem Jahr zu Pfingsten wieder unsere Konfirmation und hoffen, die jungen Menschen vom nötigen Geist erfüllt, durch Zuspruch und Fürbitte auf ihrem Weg ins Erwachsenendasein zu stärken. Von unserem Osterfest, das wir mit der Osternacht beginnen, bis zur Konfirmation zu Pfingsten wünsche ich uns einen schönen Frühling. Ich hoffe, dass es uns gelingt, etwas von der Auferweckung in der Natur zu spüren und zu erfahren. Ein kleiner Höhepunkt mitten in dieser Frühjahrszeit, in der Springtime, soll unser „Musikalischer Frühling“ sein, zu dem uns unser Chor am Sonntag, dem 22. April in die Marienkirche einlädt.
Sicher noch nicht in diesem Frühjahr, aber vielleicht noch in diesem Jahr, könnte unser Pfarrhaus durch ein neues Dach aufblühen. Die dafür nötige Knospe ist von uns schon mit Genehmigungen und einigen finanziellen Mitteln gefüllt. Ein ausreichender Zuschuss seitens des Kirchkreises wäre in der Lage, diese Knospe zum Springen zu bringen.
Ich wünsche uns ein sprungvolles Frühjahr, behütet in SEINEM Frieden!
Hendrik Finger

„Auferweckt“ – Auf ein Wort (II-2018)

Liebe Leser,
Sie sind heute Morgen aufgeweckt worden. Sanft oder unsanft. Durch den Wecker, das Tageslicht oder durch Ihre Frau, Ihren Mann, Ihre Mutter. Sie sind aufgeweckt worden, und alles ist dasselbe geblieben. Sie sind aufgestanden und haben sich nicht verändert. „Aufwecken“ und „Aufstehen“ – zwei Worte aus unserem Alltag. Die Jünger Jesu haben diese beiden Worte benutzt, um etwas zu beschreiben, wofür sie keine Worte hatten. Sie bekennen: „Jesus ist auferweckt worden, er ist auferstanden“, und wissen dabei zugleich: „Diese Worte passen eigentlich nicht.“  Denn „Jesus ist auferweckt worden“, das heißt ja nicht, dass ein Schlafender wieder wach geworden ist. Und gemeint ist auch nicht: „Der gekreuzigte Jesus ist wiederbelebt worden!“ Denn wo alles tot und erstorben ist, da kann man nichts wiederbeleben und aufwecken. So meint „Auferstehung, Auferweckung“ nicht Rückkehr eines Toten in dieses Leben, sondern Eintritt aus dem Tod in ein neues Leben. Gott schenkt Jesus an Ostern solch ein neues Leben.
Wie so etwas möglich ist? Ich weiß es nicht. Die Antwort auf diese Frage überlasse ich getrost Gott. Was Sie davon haben? Einmal will Jesus Christus kein Einzelgänger sein, sondern Sie und mich mitnehmen durch den Tod hindurch, den Weg, den er gegangen ist. Und zum anderen heißt Ostern eben nicht nur: „Es gibt ein Leben nach dem Tod!“ Das klingt ja wie eine Vertröstung. Nein, Ostern heißt auch und vor allem: Das Leben jetzt wird neu, wird frei von Schuld und Angst.
Ihr Sebastian Beutel

Winter(un)ruhe (I-2018)

Es trügt ein wenig die Winterruhe, die uns von so mancher Arbeit ausruhen lässt. Im stillen Kämmerlein ist zu beraten, wie es mit unserer Kirche, unserem Pfarrhaus und in unserer Gemeinde weitergehen kann. Vor etwa einem Jahr haben wir in Langeln beschlossen, unser Pfarrhaus als Zentrum gemeindlicher Arbeit auch für die Zukunft zu erhalten. Wir hoffen, es wird uns gelingen. Natürlich ist dies auch mit aufwendiger Bauunterhaltung verbunden. Ein großer Schritt dabei ist die Dachsanierung, für die die Genehmigung vom Denkmalamt bereits vorliegt. Unsere Baureferentin hat Angebote eingeholt und ausgewertet und wir haben ein Teil der nötigen Mittel beim Kirchenkreis beantragt, die wir als Gemeinde nicht selbst aufbringen können. Der Bauausschuss beschließt im Frühjahr über unseren Antrag. Er entscheidet, ob und in welcher Höhe wir dafür Geld aus den Mitteln des Kirchenkreises bekommen.
Auch unser Gemeindeleben ist in voller Planung und ab Karfreitag wird die Kirche wieder Ort unserer Gottesdienste sein. Mit der Feier der Osternacht am Karsamstag (31.3.) um 23.00 Uhr und der Konfirmation am Pfingstsonntag (20.5.) um 14.00 Uhr haben wir die ersten gottesdienstlichen Höhepunkte. Hinzu kommt ein Musikalischer Frühling, zu dem uns der Chor höchstwahrscheinlich am 22. April um 17.00 Uhr einladen wird.
Die Kombination vom Tag des offenen Denkmals mit unserem Gemeindefest hat im vergangenen Jahr so viel Zustimmung gefunden, dass wir es auch in diesem Jahr so handhaben wollen. Am 9. September soll also ein fröhliches Treiben in und um unsere Kirche stattfinden. Gleich einen Sonntag später (16.9.) werden wir zur diesjährigen Jubelkonfirmation einladen.
Auch in den Gremien des Kirchenkreises wird gemeinsam mit den Gemeinden derzeit nach Lösungen für die pfarramtliche Versorgung ab 2020 gesucht. Von der Landeskirche vorgegeben wird ein neuer Stellenplan einsetzen, der zum Ziel hat, im Kirchenkreis Arbeitsbereich zu bilden, in denen verschiedene kirchliche Mitarbeiter zusammenarbeiten und so die Versorgung sichern. Wir sind bereits seit Mitte 2017 Teil eines solchen Kooperationsbereichs mit den Pfarrstellen Derenburg und Hessen, also bereits auf dem einzuschlagenden Weg. Ich wünsche mir, dass aus dem Geplanten Geschehen wird.
Allen ein friedvolles und segensreiches Jahr 2018 in SEINEM Frieden!
Hendrik Finger

Auf ein Wort (I-2018)

„Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Dieser Vers steht über dem neuen Jahr. Er ist dem letzten Buch der Bibel entnommen: der Offenbarung des Johannes. In dieser Schrift beschreibt Johannes seine großartige Vision vom Ende der Zeit, von dem was kommen wird, aber noch nicht ist. Noch wischt Gott nicht alle Tränen ab, wie es wenige Verse vor der Jahreslosung verheißen wird, noch ist der Tod nicht am Ende, noch wird nicht jede Sehnsucht – so übersetze ich für mich das Wort „Durst“ – gestillt. Als Christ lebe ich in der Hoffnung und der Erwartung, dass Gott seine Versprechen erfüllen wird. Doch der Glaube ist keine Vertröstung auf den „St. Nimmerleins-Tag“. Die Jahreslosung ist hineingesagt in unsere Zeit: für das Jahr 2018. Gott möchte dem Durstigen jetzt geben von der Quelle des lebendigen Wassers. Obwohl mancher Durst heute ungestillt bleibt, lässt Gott uns nicht auf dem Trockenen sitzen. Quellen seines lebendigen Wassers sprudeln schon heute. Ich lade Sie ein, sich auf die Suche zu machen. Dafür brauchen Sie offene Augen und Herzen – und ein wenig Zeit. Schauen Sie sich um: Eine Quelle lebendigen Wassers können Sie in den Menschen finden, mit denen Sie leben, können Sie entdecken im gemeinsamen Lachen und Weinen, im Zuhören und in der gegenseitigen Hilfe. Und: Sie können eine Quelle finden, in der Sie vielleicht schon vor langer Zeit ein Bad genommen haben. Ich spreche von der Taufe. Die Taufe, in der Gott Sie als sein geliebtes Kind aufgenommen hat. Sie sind schon jetzt bei ihm geborgen – und er ist in Ihnen. Er ist die Quelle in Ihnen, aus der Sie schon jetzt leben. Sie spüren davon so wenig? Eine Quelle kann manchmal verstopft werden, scheinbar versiegen. In der Natur kann dies durch abgefallene Blätter oder durch einen Erdrutsch geschehen. Im menschlichen Leben ist das nicht anders. Die Quelle Gottes in mir kann verstopfen durch einen Erdrutsch persönlicher Schicksalsschläge oder durch das Geröll von Sorgen und Belastungen. Doch seien Sie getrost: Wie sich Wasser immer wieder einen Weg bahnt, so findet Gott auch immer wieder einen Weg zu uns. Eine Gewissheit, die mich gestärkt in das neue Jahr gehen lässt.
Ihr Sebastian Beutel