Trinitatis, so ist der Name des Sonntags nach Pfingsten. Trinitatis bedeutet Dreieinigkeit und steht für die heilige Dreifaltigkeit von Gott Vater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist. In Langeln fiel in diesem Jahr das Schützenfest auf dieses Wochenende und der da noch zukünftige Bürgermeister unserer Gemeinde Nordharz wurde 3 Wochen vor Amtsantritt Schützenkönig. Gottesdienst gab es in Langeln an Trinitatis nicht, aber am Pfingstsonntag konnten wir einen wunderschönen Konfirmationsgottesdienst feiern. Im Juli kommt in diesem Jahr wieder Pfarrer Albrecht zur Urlaubsvertretung in unseren Pfarrbereich. Mit ihm feiern wir zwei Gottesdienste, am Sonntag, dem 9. Juli und am Samstag, dem 22. Juli um 14.00 Uhr einen Taufgottesdienst. Anschließend lädt der Gemeindekirchenrat zum Kirchenkaffee in den Pfarrgarten ganz herzlich ein. Neben den Veranstaltungen der einzelnen Gemeindekreise gibt es im August noch zwei Gottesdienste in unserer Kirche. Bevor wir aber am 24. September mit unserer Jubelkonfirmation in den Herbst starten, werden wir den Sommer mit einem Fest ausklingen lassen. Drei Dinge wollen wir in diesem Fest am 10. September zusammenbringen – eine Art Dreieinigkeit. Wir wollen den Tag des Offenen Denkmals miteinander begehen und dabei unser diesjähriges Gemeindefest feiern. Beginnen wollen wir diesen Tag um 14.00 Uhr in der Kirche mit einer festlichen Andacht in der wir das Jubiläum des 20jährigen Wiederaufbaus unseres Kirchturmes begehen. Zwanzig Jahre steht er nun wieder, der Turm unserer Marienkirche, das ist genau doppelt so lang, wie er nicht wie einst das Ortsbild schon von weitem prägte. Bevor wir uns zu diesem dreieinigen Gemeindefest versammeln, wünsche ich uns allen erholsame Urlaubs- und Ferientage und einen schönen Sommer. Alle, die verreisen, mögen behütet an- und zurückkommen.
Hendrik Finger
Kategorie: Gemeindebrief
Auf ein Wort (III-2017)
Liebe Leser, Am 29. Juni ist der „Tag der Apostel Petrus und Paulus“. Dazu folgende Geschichte: „Einst, so heißt es, wollte der Heilige Apostel Paulus mal wieder nach den Menschen sehen auf Erden: ob die Menschenkinder recht die Herrlichkeit des Himmels verkündigt, mehr aber noch interessierte ihn, ob sie auch den Pforten der Hölle gewehrt. Also ging Paulus zu Petrus und sprach davon, so einfach auf Erden zu wandeln. Gut, sprach Petrus, aber nicht allein. Man weiß doch nie. Also nimm den Heiligen Suitbert mit. So gingen die beiden miteinander und kamen an auf Erden. Am Straßenrand saß weinend ein kleines Mädchen. Paulus setzte sich zu ihr, trocknete ihr die Tränen mit seinem schönen weißen weichen Gewand, suchte mit ihr nach einem kleinen silbernen Fingerhut, den sie endlich in einem Gulliloch auch fanden. Einem alten Mann hackte Paulus Holz, einer alten Frau trug er die schwere Tasche, einem gestürzten Jungen verband er das blutige Knie, einem Obdachlosen kochte er Essen … Am Abend kehrten die beiden etwas abgekämpft in den Himmel zurück. An der Pforte empfing sie Petrus. Sah auf Paulus. Sah auf Suitbert. Sah auf Paulus. Dessen weißes weiches himmlisches Gewand war beschmutzt, eingerissen gar, blutig. Und du, Suitbert, sagte Petrus, warst du nicht mit unterwegs auf der Erde? Dein Gewand ist so weiß und rein, wie zuvor? Ja, sagte Suitbert, ich habe mich nicht eingemischt in die Geschichten auf Erden. Ich wollte meine mir vom Himmel gegebene Reinheit bewahren. Petrus schwieg lange – und beide standen vor ihm. Dann sprach Petrus, langsam, eindrücklich, gut zu hören im Himmel und auf Erden: Du, Paulus, hast dich eingemischt und hast dich dadurch eingeschrieben in die Herzen der Menschen. Deshalb wirst du zwei Tage im Kalender der Heiligen bekommen: den Tag deiner Bekehrung: am 25. Januar. Und – was nicht wenig ist! – einen Tag mit mir, am 29. Juni! „Peter und Paul“ wird dieser Tag nunmehr heißen. Und du, Suitbert, weil du deine Reinheit bewahrt hast auf Erden, wirst auch einen Tag im Heiligenkalender bekommen: alle vier Jahre, den 29. Februar. Denn, so sprach Petrus: es ist nicht nur Not, die Herrlichkeit des Himmels zu verkünden auf Erden, nein: den Pforten der Hölle muss auch gewehrt werden – und dabei bleibt es nicht aus, dass man sich hin und wieder schmutzig macht.“
Ihr Sebastian Beutel
500 Jahre – die Evangelische Kirche feiert Reformationsjubiläum (II-2017)
Reformation – etwas was aus der Form geraten wieder zurück in die Form bringen, etwas wieder herstellen, das kaputt gegangen ist, so könnte man mit einfachen Worten wiedergeben, was der Begriff meint.
Am 31. Oktober 1517 kam es zum berühmten Thesenanschlag Martin Luthers an die Tür der Wittenberger Schlosskirche und damit zum Beginn wesentlicher Veränderungen in der christlichen Kirche. Die Evangelischen Kirchen bewegen sich seit 9 Jahren, der sogenannten Reformationsdekade oder Luther-Dekade auf das Jubiläum des Thesenanschlages zu. Jedes Jahr stand unter einem bestimmten Thema, 2017 ist das Thema „Vertrauen“.
Die durch die Reformatoren wie Luther, Melanchthon, Calvin und andere angestoßenen Veränderungen innerhalb der Kirche führten letztlich zu ihrer Spaltung, zur Bildung einer Kirche „neuen Glaubens“, der Evangelischen Kirche. Der Zeitpunkt des Übertritts zum „neuen Glauben“ ist in Europa für die einzelnen Ländereien bis hin zu den einzelnen Gemeinden recht unterschiedlich und erfolgte meist schrittweise. Das Halberstädter Domherrenstift setzte sich viele Jahre aus Domherren alten und neuen Glaubens zusammen, was sicher ausschlaggebend für die Erhaltung dieses einzigartigen Domschatzes ist.
Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges sind in den einzelnen Gemeinden, so auch bei uns in Langeln viele Kirchenbücher und andere Aufzeichnungen verloren gegangen. Daher ist es schwer nachzuvollziehen, wie das in Langeln mit der Einführung der Reformation gewesen ist und welche Pfarrer gerade in unserer Gemeinde eingesetzt waren. Im „Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen“ haben Historiker versucht, alle seit der Reformation in den Gemeinden tätigen Pfarrer bis in die Gegenwart zu verzeichnen. In Langeln sind da ein Becker und ein Valentin benannt, um 1560 ein Reinhold König, um 1570 ein Herling, dann ein Andreas Günther und um 1579 ein Ulrich Günther. Ein N. Günther muss um 1590 hier Pfarrer gewesen sein. Danach werden die Angaben etwas genauer. So ist von 1600 – 1621 Johann Graue Pfarrer, dem folgt, auch in den schweren Jahren des Dreißigjährigen Krieges, der uns heute noch bekannte Wilhelm Posewitz von 1622 – 1654. Sein Grabstein steht neben dem Südportal unserer Kirche. Bevor dessen Sohn Balthasar Posewitz 1665 – 1702 in Lagneln seine Pfarrstelle antritt, ist Herrmann Lorbeer 1654 – 1665 in diesem Amt. Später folgen dann Theodor Christoph Roever 1702 – 1741, Johann Daniel Schilling 1741 – 1779, Johann Christian Lieber 1779 – 1820, Johann Christian Harzmann 1820 – 1833, Carl Hermann Voigtel 1833 – 1849, Johann Emanuel Gottlieb Schilling 1849 – 1867, Albert August Christian Wilhelm Diener 1867 – 1899 und bis über den I. Weltkrieg hinweg Pfarrer Anton Gustav Grigel 1899 – 1919. Bevor das Pfarramt Langeln von Veckenstedt und Wasserleben mitverwaltet wurde, war Otto Ulrich Riemann von 1919 – 1957 der letzte Pfarrer vor Ort in Langeln. In seine Amtszeit fielen der Weltkrieg Nr. 2 und die Nachkriegsjahre. Etwas ältere Gemeindeglieder kennen ihn noch persönlich und seine Tochter, Rosemarie Großmann, ist unserer Kirchengemeinde bis heute verbunden geblieben.
Nach diesem kurzen Blick ins Geschichtsbuch wünsche ich uns allen, getragen durch die Zeit der Passion, eine fröhliche Osterzeit.
Hendrik Finger
Auf ein Wort (II-2017)
„April“ oder „Ostermond“
Liebe Leser,
der April ist ein mir sehr lieber Monat. Die Gründe dafür sind vielfältig: eines meiner Kinder ist in diesem Monat geboren; es grünt und blüht in der Natur; und: Ostern fällt meist in diesen Monat. So möchte ich mit Ihnen einmal genauer auf den „April“ schauen:
Eine eindeutige Namensherleitung gibt es nicht. Einige meinen, April könnte von der Göttin Aphrodite hergeleitet sein. Und sie verweisen darauf, dass die ersten Monate im Jahr ja ebenfalls nach Götter benannt sind (Januar nach dem röm. Gott Janus; der März nach dem röm. Kriegsgott Mars). Und schließlich würde die Göttin der Liebe zum April besonders gut passen. So richtig wahrscheinlich ist es aber nicht, dass die Liebesgöttin Namensgeberin des „April“ ist. Eine andere Herleitung sieht „apricus“ als Ursprung, d.h. „sonnig“. Einige römische Kaiser versuchten, den Monat nach ihrem Namen zu benennen, einer davon war Nero – Erfolg hatten sie damit nicht. Der deutsche Kaiser Karl der Große hatte eine andere Idee: Er nannte diesen Monat: „Ostermond“, weil Ostern meist im April liegt. (Der Mond ist für den Termin des Osterfestes wichtig, weil Ostern am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert wird). Sein Vorschlag beschreibt, was für diesen Monat prägend ist: das Osterfest. Die Osternacht war in der alten Kirche ein wichtiger Tauftermin – und ist es heute wieder: In der Osternacht am 15. April taufen wir bei uns in Langeln vier Konfirmanden bzw. Vorkonfirmanden, so viele, wie an keinem anderen Tag im Jahr. Und im Oster-Gottesdienst bekennen wir: „Der HERR ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.“ Dieses Oster-Bekenntnis ist die Grundlage der christlichen Kirche.
Lassen Sie sich in diesem Monat einladen, mit uns unseren Glauben zu feiern: in der Osternacht oder im Ostergottesdienst, oder auch zu den anderen Veranstaltungen und Gottesdiensten unserer Kirchengemeinde. Und stimmen Sie mit ein in das österliche Bekenntnis:
„Der HERR ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.“
Ihr Sebastian Beutel
Zurück und nach vorn geschaut (I-2017)
Schnell ist das letzte Jahr vergangen, das zweite Jahr mit neuen Höhepunkten im Gemeindeleben wie der Osternacht und dem gemeinsamen Erntefest. Mit der Verlegung des Denkmaltreffs an Heilig Abend auf den Kirchhof ist wieder eine Veränderung in unserem Dorfleben eingetreten, die zu einer neuen Tradition werden kann.
Dankbar können wir auch auf unser Gemeindeleben im vergangenen Jahr schauen. Wir feierten eine Reihe schöner Gottesdienste, Taufen, Ehejubiläen, Jubelkonfirmation und unser Gemeindefest, das im Zeichen des 20jährigen Jubiläums des Wiedereinzuges in unsere Kirche stand. Dreimal füllte sich unsere Kirche zu Konzerten, dem Frühlings- und Adventskonzert unseres Kirchenchores mit seinen Partnern und zu einem Benefizkonzert, gestaltet von LaBaZi, zugunsten eines Langelner Spielplatzes.
Der Tag des offenen Denkmals, gemeinsam mit dem Heimatmuseum im Kirchturm wurde auch im vergangenen Jahr zu einem wunderschönen Höhepunkt. In diesem Jahr steht unser wiedererbauter Kirchturm 20 Jahre. Es gibt von Seiten der Kirchengemeinde Überlegungen, dies am Tag des Denkmals zu begehen und dabei auch unser Gemeindefest zu feiern.
In unserer Marienkirche ist es uns gelungen, die Fenstersanierung abzuschließen. An dieser Stelle geht unser ganz besonderer Dank an Tischlermeister Walter Schmidt und an alle, die für diesen Zweck Geld gespendet und Kollekte gegeben haben. Auch die größeren Abschnitte der Mauerwerkssanierung sind erst einmal fertiggestellt, in kleinen Abschnitten wird es da in den nächsten Jahren weitergehen. Stolz können auch die fleißigen Helfer sein, die tatkräftig bei der Sanierung der Pfarrhausfassade mitgewirkt haben. Ihnen ist es gelungen, einen Teil der Nordseite zu erneuern.
Der Gemeindekirchenrat möchte, neben unserer wunderschönen Marienkirche, auch das Pfarrhaus erhalten. Es ist Dreh- und Angelpunkt unseres Gemeindelebens, ganzjährig treffen sich hier unsere Gemeindekreise und Kindergruppen. Ein wichtiges Anliegen dabei ist die Erneuerung des Pfarrhausdaches. Das ist Voraussetzung, um an der Fassade weiterarbeiten zu können. Es ist unser Ziel, dies in den nächsten Jahren zu schaffen. Daher werden wir auch für diesen Zweck um Kollekten und Spenden bitten.
Ich erhoffe uns für 2017 ein segensreiches Gemeindeleben mit Gottesdiensten, Konzerten und weiteren Höhepunkten. Den Gemeindekreisen und Kindergruppen wünsche ich ein freudiges Miteinander in unserem Pfarrhaus.
Allen ein gesegnetes Jahr 2017!
Hendrik Finger
Auf ein Wort (I-2017)
Ökumenische Romreise
Unter dem Motto: „Mit Luther zum Papst“ gab es in den Herbstferien eine Ökumenische Reise nach Rom, also von katholischer und evangelischer Kirche gemeinsam. Aus unserem Pfarrbereich haben sich 15 Leute mit auf diese Reise gemacht, aus unserer Region waren es über 60. Insgesamt waren es ca. 1.000 Jugendliche und Erwachsene, vor allem aus Sachsen-Anhalt.
Höhepunkt der Reise war eine Audienz bei Papst Franziskus. Während dieser Audienz haben fünf Jugendliche Fragen an den Papst gestellt. Eine Frage und die Antwort darauf sind nachfolgend abgedruckt:
„Lieber Papst Franziskus,
mein Name ist Henriette, ich komme aus Magdeburg und bin 15 Jahre alt. In unserem Bundesland Sachsen-Anhalt sind etwa 80 % der Menschen ohne Konfession. 13,9 % der Einwohner sind evangelisch und 3,5 % sind nur katholisch. Die meisten meiner Freunde gehen nicht in die Kirche und glauben nicht an Gott. Sie sind glücklich, hilfsbereit und wirklich gute Freunde. Muss ich andere von meinem Glauben überzeugen oder reicht es, das sie mir gute Freunde sind?“
Antwort: „Höre: das Letzte, was du machen musst, ist, dass du etwas sagst. Du sollst vielmehr leben als Christ. Es ist nicht erlaubt, dass du sie überredest, überzeugst von deinem Glauben. Du sollst Zeugnis geben von deinem Leben als Christ. Das Zeugnis macht das Herz unruhig, das Herz der Leute, die dir begegnen. Aus dieser Unruhe wächst dann die Frage: ‚Warum lebt dieser Mensch, dieser Christ, so?‘ Das heißt also: wir müssen den Boden bereiten und der Heilige Geist wirkt dann. Er ist es, der wirkt und nicht du. Der Heilige Geist wirkt in den Herzen der Menschen und du musst sehr behutsam auf diese Fragen der Menschen antworten, du musst das erklären, warum du glaubst, aber ohne ihnen etwas aufzudrücken, ohne sie zu überreden.“
Die anderen Fragen betreffen Themen wie die Reformation, was der Papst an der evangelischen Kirche schätzt und das gemeinsame Abendmahl. Nachdem der Papst auf alle Fragen geantwortet hatte, stellte er eine Gegenfrage: „Auch ich habe eine Frage: Was ist besser: evangelisch oder katholisch?“ Nach einer kurzen Pause antwortete er (nachdem er zuvor italienisch geredet hatte und dies übersetzt wurde) nun auf deutsch: „Am besten ist: alle zusammen.“
Ihr Sebastian Beutel
Zeit der Fenster und Türchen (IV-2016)
Es ist jetzt drei Jahre her, als unsere Kirchenbaureferentin den Hinweis gab, die Fenster im Kirchenschiff im Zuge der Mauerwerksanierung mit zu erneuern. Wie sollte dies gelingen, bei den ständigen Kosten für die Mauerwerkssanierung? Mit der Denkmalpflege und der Kirchenbaureferentin wurden einige Gespräche geführt, es ging um Fragen der Gestaltung, des Materials und der Farbfassung. Wir durften unseren Tischlermeister Walter Schmidt beauftragen, die ersten neuen Fenster zu bauen, danach sollte entschieden werden, wie es weiter geht. Als dann die ersten Fenster ihren Platz eingenommen hatten, erfolgte die Begutachtung von Kirchenbaureferentin und Denkmalpflege, die richtig begeistert von unseren neuen Kirchenfenstern waren und es gab grünes Licht für den Fortgang der Arbeiten. Ein Fenster nach dem anderen fand nun in unsere Kirche. Kollekten bei Konzerten und Gottesdiensten sowie zahlreiche Spenden machten dies möglich. Da unser Tischler sein Gewerbe abmelden und in den Ruhestand treten möchte, haben wir Gelder aus anderen Töpfen für eine Zwischenfinanzierung genommen, um den Fensterbau zu forcieren. Mittlerweile sind alle Fenster fertiggestellt, wir hoffen aber weiter auf gute Kollekten und Spenden, um die Zwischenfinanzierung zu begleichen.
Wie man sieht ist also nicht nur der Advent die Zeit von Fenstern und Türchen. Mit riesigen Schritten bewegen wir uns aber auf ihn und das Weihnachtsfest zu. Mit einer Hochzeit, dem Tag des Denkmals, einem Benefizkonzert für einen Langelner Spielplatz mit LaBaZi und der Jubelkonfirmation hatten wir im September gleich vier Höhepunkte in unserer Kirche, nicht zu vergessen unser Gemeindefest am 20. August. Es war also ein ereignisreicher Übergang vom Spätsommer in den Herbst. Dieser findet seinen ersten Höhepunkt mit dem Erntedankgottesdienst beim Langelner Erntefest in der Fichte. Es ist das zweite Mal, dass wir gemeinsam mit dem Blasorchester, dem Geflügelverein und dem Verein für historische Landtechnik dieses Fest feiern. In diesem Jahr soll der Umzug bereits um halb zehn starten, so dass unser Gottesdienst gegen 10.00 Uhr beginnen wird. Vierzehntägig feiern wir dann unsere Gottesdienste in der Kirche weiter bis zum Ewigkeitssonntag und eine Woche später beginnt dann der Advent, die andere Zeit der Fenster und Türchen. Mit dem Adventskonzert am 2. Advent haben wir auch da sicher ein besonderes Ereignis. Eine besinnliche Stunde in der Zeit vor Weihnachten, die uns zu Gemüte führt, was Weihnachten eigentlich bedeutet.
Ich wünsche uns allen einen schönen Herbst, eine besinnliche Zeit im Advent und danach eine frohe und gesegnete Weihnacht!
Hendrik Finger
Auf ein Wort (IV-2016)
Liebe Gemeindeglieder!
„Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt in des Himmels Hand.“ Dieses Lied von Matthias Claudius werden wir singen, wenn wir während des Erntefestes am 9. Oktober unseren Erntdankfest-Gottesdienst in der „Fichte“ feiern.
Das Lied erinnert uns daran, dass es – um ernten zu können – unser pflanzen und pflegen ebenso braucht, wie die Gaben Gottes, die wir nicht in der Hand haben. Der Kehrvers bringt es auf den Punkt: Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt … und hofft auf ihn!
Hermann Claudius, Urenkel von Matthias Claudius, hat eine „Apfel- Kantate“ geschrieben, die auf eine fröhliche Weise vom Werden und Wachsen und Ernten singt:
Der Apfel war nicht gleich am Baum.
Da war erst lauter Blüte.
Da war erst lauter Blütenschaum.
Da war erst lauter Frühlingstraum
und lauter Lieb und Güte.
Da waren Blätter grün an grün und
grün an grün nur Blätter.
Die Amsel nach des Tages Mühn,
sie sang ihr Abendlied gar kühn –
und auch bei Regenwetter.
Der Herbst, der macht die Blätter steif.
Der Sommer muß sich packen.
Hei! Daß ich auf dem Finger pfeif.
Da sind die ersten Äpfel reif
und haben rote Backen!
Und haben Backen rund und rot
und hängen da und nicken.
Und sind das lichte Himmelsbrot.
Wir haben unsere liebe Not,
daß wir sie alle pflücken.
Und was bei Sonn und Himmel war,
erquickt nun Mund und Magen.
Und macht die Augen hell und klar.
So rundet sich das Apfeljahr.
Und nichts ist mehr zu sagen.
Und wenn doch noch etwas zu sagen wäre, dann mit den Worten des Urgroßvaters, mit den Worten von Matthias Claudius: Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
Lassen Sie sich einladen, Erntedank zu feiern: Am 9. Oktober, u.a. mit dem Umzug um 9.30 Uhr, dem Gottesdienst gegen 10.00 Uhr und dem anschließenden Programm.
Ihr Sebastian Beutel