Auf ein Wort (IV-2017)

Liebe Gemeindeglieder,
der Oktober wird von zwei besonderen Tagen eingerahmt: Da ist der 1. Oktober – in vielen Gemeinden
wird hier das Erntedankfest begangen (wir in Langeln verschieben das Erntedankfest auf den 8. Oktober, damit es keine Konkurrenz zu dem Fest in Wasserleben gibt) – und der 31. Oktober: 500 Jahre Reformation / Thesenanschlag Martin Luthers – in diesem Jahr tatsächlich Feiertag in allen Bundesländern. Was wäre der wichtigere Anlass, um auf dieser Seite im Gemeindebrief darauf einzugehen? Erntedank- oder Reformationsfest?
Ich will versuchen, beides zu verbinden: mit einem Text von Martin Luther, in dem es auf eine Weise um die vielen „Selbstverständlichkeiten“ unseres Lebens geht. Erntedank – das ist die Erinnerung daran, dass wir ausreichend zum Leben haben: nicht nur an Nahrung, sondern auch darüber hinaus. Und das ist allemal Grund zur Dankbarkeit. Martin Luther schreibt als Erklärung zum Glaubensbekenntnis: Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit allem, was Not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt: und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn‘ all mein Verdienst und Würdigkeit; für all das ich ihm zu danken und zu loben schuldig bin. Das ist gewissentlich und wahr.
Die Sprache Luthers ist zugegebenermaßen in manchen Wendungen schon überholt. Ein bisschen altväterlich klingt’s schon. Aber im Kern ist es treffend und wahr.
Lassen Sie sich einladen zum Erntedankfest am 8. Oktober in und um die Fichte herum – und natürlich zu unserem Gottesdienst, den wir an diesem Tag in der Fichte feiern werden.
Ihr Sebastian Beutel