„Auferweckt“ – Auf ein Wort (II-2018)

Liebe Leser,
Sie sind heute Morgen aufgeweckt worden. Sanft oder unsanft. Durch den Wecker, das Tageslicht oder durch Ihre Frau, Ihren Mann, Ihre Mutter. Sie sind aufgeweckt worden, und alles ist dasselbe geblieben. Sie sind aufgestanden und haben sich nicht verändert. „Aufwecken“ und „Aufstehen“ – zwei Worte aus unserem Alltag. Die Jünger Jesu haben diese beiden Worte benutzt, um etwas zu beschreiben, wofür sie keine Worte hatten. Sie bekennen: „Jesus ist auferweckt worden, er ist auferstanden“, und wissen dabei zugleich: „Diese Worte passen eigentlich nicht.“  Denn „Jesus ist auferweckt worden“, das heißt ja nicht, dass ein Schlafender wieder wach geworden ist. Und gemeint ist auch nicht: „Der gekreuzigte Jesus ist wiederbelebt worden!“ Denn wo alles tot und erstorben ist, da kann man nichts wiederbeleben und aufwecken. So meint „Auferstehung, Auferweckung“ nicht Rückkehr eines Toten in dieses Leben, sondern Eintritt aus dem Tod in ein neues Leben. Gott schenkt Jesus an Ostern solch ein neues Leben.
Wie so etwas möglich ist? Ich weiß es nicht. Die Antwort auf diese Frage überlasse ich getrost Gott. Was Sie davon haben? Einmal will Jesus Christus kein Einzelgänger sein, sondern Sie und mich mitnehmen durch den Tod hindurch, den Weg, den er gegangen ist. Und zum anderen heißt Ostern eben nicht nur: „Es gibt ein Leben nach dem Tod!“ Das klingt ja wie eine Vertröstung. Nein, Ostern heißt auch und vor allem: Das Leben jetzt wird neu, wird frei von Schuld und Angst.
Ihr Sebastian Beutel

Winter(un)ruhe (I-2018)

Es trügt ein wenig die Winterruhe, die uns von so mancher Arbeit ausruhen lässt. Im stillen Kämmerlein ist zu beraten, wie es mit unserer Kirche, unserem Pfarrhaus und in unserer Gemeinde weitergehen kann. Vor etwa einem Jahr haben wir in Langeln beschlossen, unser Pfarrhaus als Zentrum gemeindlicher Arbeit auch für die Zukunft zu erhalten. Wir hoffen, es wird uns gelingen. Natürlich ist dies auch mit aufwendiger Bauunterhaltung verbunden. Ein großer Schritt dabei ist die Dachsanierung, für die die Genehmigung vom Denkmalamt bereits vorliegt. Unsere Baureferentin hat Angebote eingeholt und ausgewertet und wir haben ein Teil der nötigen Mittel beim Kirchenkreis beantragt, die wir als Gemeinde nicht selbst aufbringen können. Der Bauausschuss beschließt im Frühjahr über unseren Antrag. Er entscheidet, ob und in welcher Höhe wir dafür Geld aus den Mitteln des Kirchenkreises bekommen.
Auch unser Gemeindeleben ist in voller Planung und ab Karfreitag wird die Kirche wieder Ort unserer Gottesdienste sein. Mit der Feier der Osternacht am Karsamstag (31.3.) um 23.00 Uhr und der Konfirmation am Pfingstsonntag (20.5.) um 14.00 Uhr haben wir die ersten gottesdienstlichen Höhepunkte. Hinzu kommt ein Musikalischer Frühling, zu dem uns der Chor höchstwahrscheinlich am 22. April um 17.00 Uhr einladen wird.
Die Kombination vom Tag des offenen Denkmals mit unserem Gemeindefest hat im vergangenen Jahr so viel Zustimmung gefunden, dass wir es auch in diesem Jahr so handhaben wollen. Am 9. September soll also ein fröhliches Treiben in und um unsere Kirche stattfinden. Gleich einen Sonntag später (16.9.) werden wir zur diesjährigen Jubelkonfirmation einladen.
Auch in den Gremien des Kirchenkreises wird gemeinsam mit den Gemeinden derzeit nach Lösungen für die pfarramtliche Versorgung ab 2020 gesucht. Von der Landeskirche vorgegeben wird ein neuer Stellenplan einsetzen, der zum Ziel hat, im Kirchenkreis Arbeitsbereich zu bilden, in denen verschiedene kirchliche Mitarbeiter zusammenarbeiten und so die Versorgung sichern. Wir sind bereits seit Mitte 2017 Teil eines solchen Kooperationsbereichs mit den Pfarrstellen Derenburg und Hessen, also bereits auf dem einzuschlagenden Weg. Ich wünsche mir, dass aus dem Geplanten Geschehen wird.
Allen ein friedvolles und segensreiches Jahr 2018 in SEINEM Frieden!
Hendrik Finger

Auf ein Wort (I-2018)

„Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Dieser Vers steht über dem neuen Jahr. Er ist dem letzten Buch der Bibel entnommen: der Offenbarung des Johannes. In dieser Schrift beschreibt Johannes seine großartige Vision vom Ende der Zeit, von dem was kommen wird, aber noch nicht ist. Noch wischt Gott nicht alle Tränen ab, wie es wenige Verse vor der Jahreslosung verheißen wird, noch ist der Tod nicht am Ende, noch wird nicht jede Sehnsucht – so übersetze ich für mich das Wort „Durst“ – gestillt. Als Christ lebe ich in der Hoffnung und der Erwartung, dass Gott seine Versprechen erfüllen wird. Doch der Glaube ist keine Vertröstung auf den „St. Nimmerleins-Tag“. Die Jahreslosung ist hineingesagt in unsere Zeit: für das Jahr 2018. Gott möchte dem Durstigen jetzt geben von der Quelle des lebendigen Wassers. Obwohl mancher Durst heute ungestillt bleibt, lässt Gott uns nicht auf dem Trockenen sitzen. Quellen seines lebendigen Wassers sprudeln schon heute. Ich lade Sie ein, sich auf die Suche zu machen. Dafür brauchen Sie offene Augen und Herzen – und ein wenig Zeit. Schauen Sie sich um: Eine Quelle lebendigen Wassers können Sie in den Menschen finden, mit denen Sie leben, können Sie entdecken im gemeinsamen Lachen und Weinen, im Zuhören und in der gegenseitigen Hilfe. Und: Sie können eine Quelle finden, in der Sie vielleicht schon vor langer Zeit ein Bad genommen haben. Ich spreche von der Taufe. Die Taufe, in der Gott Sie als sein geliebtes Kind aufgenommen hat. Sie sind schon jetzt bei ihm geborgen – und er ist in Ihnen. Er ist die Quelle in Ihnen, aus der Sie schon jetzt leben. Sie spüren davon so wenig? Eine Quelle kann manchmal verstopft werden, scheinbar versiegen. In der Natur kann dies durch abgefallene Blätter oder durch einen Erdrutsch geschehen. Im menschlichen Leben ist das nicht anders. Die Quelle Gottes in mir kann verstopfen durch einen Erdrutsch persönlicher Schicksalsschläge oder durch das Geröll von Sorgen und Belastungen. Doch seien Sie getrost: Wie sich Wasser immer wieder einen Weg bahnt, so findet Gott auch immer wieder einen Weg zu uns. Eine Gewissheit, die mich gestärkt in das neue Jahr gehen lässt.
Ihr Sebastian Beutel

Adventssingen

Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch in diesem Jahr einen musikalischen Höhepunkt im Advent. Gestaltet von unserem Chor und seinen Partnern findet am 2. Advent um 16.00 Uhr unser Adventssingen statt. Wir landen alle herzlich in die Marienkirche ein.

Mann, war das ein Fest (IV-2017)

Unser diesjähriges Gemeindefest stand ganz im Zeichen des vor 20 Jahren wiedererstandenen Kirchturms. Passend dazu hatten wir das Fest auf den Tag des offenen Denkmals gelegt. Um 14.00 Uhr erinnerten wir in einer Andacht an den Wiederaufbau des 1987 abgerissenen Kirchturms. Zehn Jahre war unser Turm verschwunden und nun ist er doppelt so lang wieder sichtbar. Am 2. Advent 1997 wurde mit einem Gottesdienst und anschließendem Kirchturmfest in der „Fichte“ der Wiederaufbau gefeiert. Nun nach 20 Jahren war die Kirche nicht überfüllt wie damals, aber einige hatten sich auch von weit her nach Langeln aufgemacht. Im Laufe des Nachmittags kamen, dem offenen Kirchturm zu verdanken, noch so manche Gäste zu unserem Gemeindefest. Nach der Andacht war gemeinsames Kaffeetrinken bei herrlichem Wetter im Pfarrhof angesagt und viele besuchten die Ausstellung im Kirchturm. Unsere Feuerwehr hatte auf dem Kirchhof ihre alte Löschtechnik aus dem 19. Jahrhundert präsentiert und manche von uns bekamen sie erstmalig zu sehen. Ein reichhaltiges Programm gab es auch für unsere Kinder. Unter anderem bauten sie aus dafür zurechtgeschnitten Hölzern einen Kirchturm mit angebautem Kirchenschiff. Sogar eine kleine Glocke erklang in dem hölzernen Turm. Gegen 17.00 Uhr waren dann auch die ersten Grillwürstchen fertig und bei einem Lagerfeuer, welches die Kinder in der Feuerschale befeuerten, klang der Tag aus. Ich denke, es war eines der schönsten Gemeindefeste in den letzten Jahren.
Vierzehn Tage später hatten wir mit der Jubelkonfirmation einen nächsten Höhepunkt in unserer Kirche und freuen uns nun auf unser Erntedankfest, das wir zum dritten Mal beim Langelner Erntefest feiern. Gemeinsam mit dem Blasorchester, dem Geflügelverein und dem Verein für historische Landtechnik soll es wieder ein gelungenes Erntefest geben.
Nach diesen vielen herbstlichen Höhepunkten ist bald wieder Zeit für einen besinnlichen Advent. In diesem Jahr laden wir am 2. Advent zu einer Musikalischen Adventsandacht ein. Vorrangig wird unser Chor diese Andacht gestalten. Beginn ist 16.00 Uhr in der Marienkirche Langeln.
Ich blicke dankbar auf unser Gemeindefest zurück, wünsche uns einen goldenen Oktober mit einem schönen Erntedankfest, dass wir gut durch den dunklen November kommen und dann eine besinnliche Zeit des Advents und gesegnete Weihnachten!
Hendrik Finger

Auf ein Wort (IV-2017)

Liebe Gemeindeglieder,
der Oktober wird von zwei besonderen Tagen eingerahmt: Da ist der 1. Oktober – in vielen Gemeinden
wird hier das Erntedankfest begangen (wir in Langeln verschieben das Erntedankfest auf den 8. Oktober, damit es keine Konkurrenz zu dem Fest in Wasserleben gibt) – und der 31. Oktober: 500 Jahre Reformation / Thesenanschlag Martin Luthers – in diesem Jahr tatsächlich Feiertag in allen Bundesländern. Was wäre der wichtigere Anlass, um auf dieser Seite im Gemeindebrief darauf einzugehen? Erntedank- oder Reformationsfest?
Ich will versuchen, beides zu verbinden: mit einem Text von Martin Luther, in dem es auf eine Weise um die vielen „Selbstverständlichkeiten“ unseres Lebens geht. Erntedank – das ist die Erinnerung daran, dass wir ausreichend zum Leben haben: nicht nur an Nahrung, sondern auch darüber hinaus. Und das ist allemal Grund zur Dankbarkeit. Martin Luther schreibt als Erklärung zum Glaubensbekenntnis: Ich glaube, dass mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit allem, was Not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorgt: und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohn‘ all mein Verdienst und Würdigkeit; für all das ich ihm zu danken und zu loben schuldig bin. Das ist gewissentlich und wahr.
Die Sprache Luthers ist zugegebenermaßen in manchen Wendungen schon überholt. Ein bisschen altväterlich klingt’s schon. Aber im Kern ist es treffend und wahr.
Lassen Sie sich einladen zum Erntedankfest am 8. Oktober in und um die Fichte herum – und natürlich zu unserem Gottesdienst, den wir an diesem Tag in der Fichte feiern werden.
Ihr Sebastian Beutel

Erntedankfest am 8. Oktober

Zum dritten Mal feiern wir unseren Erntedankgottesdienst beim Langelner Erntefest in der Fichte. Beginn ist ca. 10.00 Uhr nach dem Umzug der Erntewagen. Über Erntegaben freuen wir uns auch in diesem Jahr. Bitte am Freitag, dem 6. Oktober um 17.00 Uhr in der Fichte abgeben oder vorher im Pfarrhaus.