Auf ein Wort (2-2024)

Liebe Leserinnen und Leser!

 An(ge)dacht – Frühjahr und Sommer stehen vor der Tür. Zeit, raus zu gehen in die Natur, die Sonne und die frische Luft zu genießen. Manche wandern gerne – lange Strecken oder kurze Spaziergänge. Manchmal ist das Leben selbst wie eine Wanderung, die uns über Berg und Tal führt. Mal in der Sonne, mal im Regen, mal im Zick-Zack-Kurs, mal hinein in eine Sackgasse. Es gibt gerade Strecken oder Abkürzungen, wo man etwas schneller gehen kann, aber auch Durststrecken und Umwege, die viel Kraft kosten. Auf manchen Strecken herrscht Stillstand, andere muten finster und unübersichtlich an. Wie schön, wenn mich da jemand an der Hand führen würde! Auf unebenen Wegen entstehen Verletzungen, die ausbremsen und Narben hinterlassen. Manchmal ist es einsam, oft gehen nette, liebe Begleiter mit. Jeder Lebensweg ist anders, so wie auch die Art und Weise, wie jeder seinen Weg im Rückblick oder im Ausblick wahrnimmt. Im 23. Psalm heißt es: „…und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir“. Trotz aller Widrigkeiten des Weges, weiß sich der Psalmbeter geborgen und geführt, weil er auf Gott vertraut wie auf den guten Hirten, der seine Herde führt. Gott schaut auf jeden einzelnen von uns und kümmert sich um die, die sich verirrt haben oder zurückgeblieben sind. So gewiss wie unser Leben eine Wanderung ist, so gewiss ist auch, dass wir den Weg nur einmal gehen können und dass manche Dinge, die wir versäumt haben, nicht wieder rückgängig zu machen sind und wir sie mitschleppen als schwere Last. Und doch können wir diese Last in Gottes Hand geben und darauf vertrauen, dass er das Beste daraus macht, damit wir von dort aus wieder neu starten können, wo wir gerade sind. So gewiss unser Leben eine Wanderung ist, so gewiss gibt es immer wieder auch Stellen mit einer wunderbaren Aussicht, wo man verweilen, sich ausruhen und neue Kräfte sammeln kann, Rückblick halten und vorausschauen. Wir können träumen und Pläne machen, wir können uns freuen oder ängstigen vor dem, was noch kommt. Wir können und dürfen aber unser Leben gestalten im Vertrauen darauf, dass der gute Hirte sein Werk an uns vollenden wird, dass uns Gutes und Barmherzigkeit unser Leben lang begleiten werden und dass ER uns sicher ruhen lassen wird, in seinem Hause immerdar.

Eine wunderschöne Wanderung durch den Frühling wünscht Ihnen Ihre Pfrn. R. Arendt-Wolff