Neues wagen (II-2015)

Immer wieder Neues wagen, das müsste eine wichtige Grundlage für die Arbeit in einer Kirchengemeinde sein. Neues beginnen, ohne Bewährtes fallen zu lassen, ist nicht immer zu schaffen, aber Veränderung und Bewegung in der Gemeinde sind notwendig, um die Menschen immer wieder neu zu erreichen. Neues wagen, oder „auf zu neuen Ufern“, das könnte ein Jahresmotto für uns in Langeln sein. Beginnen wollen wir damit bereits zu Ostern. Erstmals werden wir die Osternacht in unserer Kirche feiern. Dazu sind alle herzlich eingeladen, sich am Karsamstag um 23.00 Uhr im Pfarrhaus zu versammeln. Aus der Welt wollen wir dann das Licht in die dunkle Kirche tragen und dort die heilige Taufe feiern. Um Mitternacht, mit dem Beginn des Ostertages, endet die Feier in der Kirche und die Glocken werden kurz die österliche Auferstehungsbotschaft in die Welt bringen.

Sichtbare Veränderungen an der Kirche wird es auch in diesem Frühjahr mit der Sanierung des Mauerwerks und der Restaurierung des Grabsteins von Pastor Wilhelm Posewitz an der Süd-West-Ecke geben. Die Fenstererneuerung wird sich durch das gesamte Jahr ziehen. Wir danken dafür unserem Tischler Walter Schmidt ganz herzlich, der uns trotz drohendem Ruhestand die Treue hält. Freundlicher wird auch der Pfarrgarten gestaltet. Die alte Garage, die nicht gerade sehr schön ist, wird durch einen Neubau aus Holz ersetzt, daneben werden wir einen Carport aufstellen. Wir hoffen, dass dies ein Ort nicht nur zur Freude von Autos wird, sondern auch dem sommerlichen Gemeindeleben ein zu Hause gibt. Die wohl größte Veränderung in unserer Gemeinde bringt uns dann der Herbst mit dem Erntedankfest. Erstmals werden wir dieses Fest, das auf dem Lande in seiner Bedeutung wohl gleich nach Weihnachten und Ostern kommt, gemeinsam mit dem Blasorchester und dem Verein für historische Landtechnik feiern. Nach dem Umzug der Erntewagen zum Schützenplatz, begehen wir dort den Erntedankgottesdienst, bei Regen in der „Fichte“, musikalisch begleitet vom Blasorchester.

Jede Veränderung, jedes Verlassen des gewohnten Weges, bringt immer etwas Ungewissheit mit sich, etwas Angst vor dem Misslingen oder etwas Abschiedsschmerz, sich von Gewohnten zu trennen. Orientierungshilfe kann da die Aussage von Jesus sein, wie wir sie im Lukasevangelium finden: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes“ (Lk 9,62). Bei mir hat sich die Waage von der Ungewissheit sehr in Richtung Vorfreude bewegt und ich kann nur alle einladen an dem, was neu auf uns zukommt, mitzutun und grüße alle mit einem Liedvers von Klaus-Peter Hertzsch:

Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist,

weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt.

Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,

sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

Hendrik Finger