AUF EIN WORT (II/2011)

Liebe Gemeindeglieder!

Es ist Halbzeit. Dabei habe ich weniger den Fußball im Blick – obwohl nach dem Länderspiel am vergangenen Samstag auch Halbzeit in der EM-Qualifikation ist: 5 von 10 Spielen hat die Nationalmannschaft hinter sich gebracht und der Zwischenstand bei „Halbzeit“ ist hoffentlich erfreulich (ich kenne das Ergebnis vom Spiel gegen Kasachstan noch nicht).

Halbzeit ist auch bei den Landtagswahlen in diesem Jahr: vier Wahlen liegen hinter uns, drei oder vier kommen noch (je nachdem, ob in NRW neu gewählt wird). Ob die bisherigen Wahlergebnisse Freude auslösen hängt davon ab, welche politische Partei jemand bevorzugt.

Sind wir mit einer Konfirmandenfreizeit länger unterwegs, dann gibt es meist nach der ersten Hälfte ein Bergfest, also einen schönen Höhepunkt, der auch verhindern soll, dass einem die längere Zeit mit anderen „auf die Nerven“ geht.

Halbzeit haben wir auch in der Passions- bzw. Fastenzeit. Gut drei Wochen sind seit Aschermittwoch vergangen und den gleichen Zeitraum haben wir noch einmal bis zum Osterfest vor uns. Und auch hier wird die Halbzeit besonders begangen. Der kommende Sonntag hat als Thema: „Freuet euch“. Das scheint ja nun gar nicht in die Passionszeit zu passen: Freuet euch. Die Freude ist – zugegebener Maßen – auch nicht unbedingt mit der Freude nach einem gewonnenen Fußballspiel zu vergleichen.

Ein Satz aus Psalm 73 gibt etwas vom Charakter dieser Freude wieder: Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn.

Der kommende Sonntag soll wohl eine wohltuende Unterbrechung sein in der Passionszeit. Sie soll schon eine Zeit sein, in der man in besonderer Weise das eigene Leben bedenkt, eine Zeit, in der man an den Leidensweg Jesu denkt; sie soll deshalb aber keine „trostlose“ Zeit von sieben Wochen werden, deshalb dieser besondere Sonntag in der Passionszeit.

So wünsche ich Ihnen, dass der kommende Sonntag eine wohltuende Unterbrechung wird – für den Alltag ebenso wie für die Passionszeit; damit wir die 2. Halbzeit getrost begehen können. 

Ihr Sebastian Beutel