Frühjahr / Neujahr (März – Mai 2023)

Eigentlich wäre es überhaupt nicht verkehrt, das Frühjahr auch als Neujahr zu bezeichnen, denn wenn im Jahreslauf etwas neu beginnt, dann im Frühjahr. Die Natur um uns herum erwacht zu neuem Leben, einige Tiere beenden ihren Winterschlaf, auch wir Menschen spüren neue Kräfte, haben neue Ideen und wollen voller Lust wieder anpacken nach den vergangenen Wintertagen. Natürlich gibt es auch die Wintersportler, die gerade im Winter mit größter Munterkeit ihrem Hobby nachgehen. Der Lebensrhythmus des Menschen ist dem der Natur angeglichen, denn er ist halt Teil von ihr. Mit dem Beginn eines neuen Jahres keimt in uns immer wieder die Hoffnung, dass es in diesem Jahr besser wird als in dem, das hinter uns liegt. Da ist ein furchtbarer Krieg in Europa, der über ein Jahr anhält. Am 24. Februar des vergangenen Jahres hat Russland diesen Krieg gegen die Ukraine begonnen. In unseren Kirchen hielten wir Friedensgebete und versuchten zu begreifen, dass etwas geschehen ist, was nicht mehr zu unserer Lebenswirklichkeit gehörte. Nun ist seit einem Jahr Krieg in Europa und es besteht die Gefahr, dass man sich daran gewöhnt. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es doch ein paar kluge Köpfe gibt, denen die Knospen diplomatischen Handelns aufgehen. Wäre der Frühling, der neues Leben bringt, der Knospen aufspringen lässt, nicht die beste Zeit dafür? Auch in Kriegsgebieten werden auf den Wiesen Blumen erblühen, werden Obstbäume Blüten tragen und Tiere aus dem Winterschlaf erwachen. Warum sollten nicht die Herzen der Verantwortlichen wach werden? Ich bin dankbar, dass wir nur indirekt von den schrecklichen Ereignissen betroffen sind, doch dies gibt uns nicht das Recht, es als Selbstverständlichkeit hinzunehmen. In jedem Gottesdienst, in jeder gemeindlichen Veranstaltung wollen wir uns dessen bewusst werden und für den Frieden in der Welt und in unseren Herzen bitten. Eine neue Form, zu der wir ab diesem Jahr einladen wollen, ist eine Taizéandacht mit unserem Kirchenchor. Erstmals wollen wir sie am 22. Mai feiern. Taizé ist ein kleiner Ort in Frankreich (Burgund), der durch die ökumenische Gemeinschaft von Taizé (Communauté de Taizé) bekannt geworden ist. Die Kommunität, gegründet von Frère (Bruder) Roger Schutz, siedelte sich 1949 in dem Ort an. Sie zieht jedes Jahr tausende, meist junge Menschen aus aller Welt an. Ausgehend von der Gemeinschaft gibt es viele schöne gesungene Gebete, die sogenannten Taize-Gesänge. Sie werden an diesen Abenden in unserer Kirche im Mittelpunkt stehen. Wie in jedem Jahr gehört das Osterwochenende mit seinen Gottesdiensten zu unseren Höhepunkten im Frühjahr. Am Karfreitag feiern wir um 9.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst, am Karsamstag beginnen wir um 23.15 Uhr mit der Osternacht, der am Ostersonntag wiederum 9.30 Uhr der Ostergottesdienst folgt. Ich wünsche uns allen, dass der Frieden in der Welt zurückkehrt, wo Krieg herrscht und dass wir bewahrt bleiben in SEINER Liebe!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (Dezember 2022-Februar 2023)

Ein paar Schritte entfernt sie sich von der Leinwand. Legt den Kopf nachdenklich zur Seite, die Hand an das Kinn. Dann geht sie wieder zum Bild zurück, ergänzt es mit einem weiteren Farbstrich. Ein neues Detail fällt ihr ein… Das wiederholt sie mehrmals am Tag. Konzentriert, voller Hingabe und voller Freude vervollständigt sie das Tagewerk. An jedem Abend, bevor sie sich zur Nachtruhe begibt, schaut sie zufrieden darauf: „Und siehe, es war sehr gut!“ So oder ähnlich stelle ich mir vor, könnte es gewesen sein, als Gott die beste aller Welten erschaffen hat: „Am Anfang, bevor die Welt begann, als alles ohne Gestalt war…, da war er da, saß brütend über dem Chaos, den Strukturen, dem Geschmack, dem Anblick und dem Klang der Dinge – planend, die Gegensätze ausbalancierend, den Regenbogen webend…“. Die Schöpfung – eine Komposition, ein Kunstwerk, ein Gedicht. Einmalig und unbezahlbar, wie jedes Geschöpf, das die Erde bewohnt, wie jeder Mensch, dem sie als Lebensort geschenkt wurde, um sie zu bebauen und zu bewahren. Dass der Mensch dabei sein Kunstwerk beschädigen oder gar zerstören, sich die Erde untertan machen, Ressourcen ausbeuten und die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen zerstören sollte, das hat sich Gott ganz bestimmt nicht träumen lassen. „Und siehe, es war sehr gut!“ – der Satz beschließt die sechs ersten Tage der Schöpfung. Es ist für mich einer der schönsten Sätze der Bibel, weil er Vollendung und Verheißung zugleich enthält. Die Welt, wie Gott sie gemacht und gewollt hat, ist sehr gut. Und sie soll es wieder werden, durch uns, für uns, für unsere Kinder und Kindeskinder. Beim Übergang vom alten in das neue Jahr rüttelt das Wort auf. Vieles im vergangenen Jahr war ganz und gar nicht gut. Schafft es die Menschheit, im neuen Jahr etwas besser zu machen? Immerhin fällt auch der Mensch, erschaffen nach Gottes Ebenbild, unter das Prädikat „sehr gut“. Es ist an der Zeit, diese Güte walten zu lassen und die göttliche Würde zu schützen, die jedem seiner Geschöpfe innewohnt. So kann unsere Welt wahrhaftig wieder „sehr gut“ genannt werden. Und Gott wird lächeln und sich freuen, ihr Kunstwerk in gute Hände gegeben zu haben…

Mit herzlichen Grüßen zur Adventszeit und zum neuen Jahr

Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff

Ankunftszeit – Zeit der Vorbereitung (November 2022-Februar 2023)

Wenn der Gemeindebrief mit diesem Text erscheint, sind wir mitten im Advent, mitten in der Zeit der Erwartung des Kommens unseres Herrn Jesus Christus, der dann zu Weihnachten das Licht der Welt erblickt. Der Bezeichnung Advent stammt vom lateinischen Begriff „adventus“, der sich mit Ankunft übersetzen lässt. Wir haben es also mit einer Zeit voller Erwartungen auf ein kommendes Ereignis zu tun, mit einer Zeit der Vorbereitung darauf. Die Wochen der Vorfreude auf Weihnachten vergehen oft sehr schnell, denn es gibt einiges zu tun wenn das Fest naht. Oft sind die Tage angefüllt mit dem Gegensatz von Vorbereitungsstress und Besinnlichkeit. Im Herzen und in Gedanken sollen wir zur Ruhe kommen, uns besinnen auf das Wesentliche, auf Christus, der bald als Licht und als Friedensbringer in unsere Welt kommt. Da dies aber – und das in jedem Jahr – nicht still und heimlich passiert sondern aufwendig und festlich und mit der Notwendigkeit des Weitererzählens und Weitergebens dieser frohen Botschaft verbunden ist, bedarf es verantwortungsvoller Vorbereitung. Wer Verantwortung übernimmt, egal ob im familiären oder öffentlichen Bereich, der kommt nur schwer zur Ruhe und zur Besinnung obwohl er es meist nötig hat. Oft ist der in seiner Länge überschaubare Advent nicht die einzige Zeit der Vorbereitung eines Ereignisses, eines festlichen Höhepunktes in einem Jahr. Davon stehen im Kalender so manche, die Engagement, Zeit und Kraft benötigen. In unserem Dorf und in unserer Kirchengemeinde steht mit dem Jubiläum „950 Jahre Langeln“ ein riesiger Aufgabenkatalog auf der Agenda und die „Ankunftszeit“ bis zur überlangen Festwoche vom 23. Juni bis zum 2. Juli 2023 verringert sich in aller Eile. Das aus Langelner Vereinen, Institutionen und Interessengemeinschaften gebildete Festkomitee trifft sich schon einige Jahre und jetzt ab Dezember monatlich. Zündet man jedes Mal eine Kerze an, sind es von Dezember bis Mai sechs Lichter und der Monat Juni mit dem Beginn der Festwoche ist erreicht. Auch als Kirchengemeinde bereiten wir unseren Höhepunkt innerhalb der Festwoche vor. Am Sonntag, dem 25. Juni wird es zu diesem Anlass um 14.00 Uhr einen Festgottesdienst geben, dem sich ein buntes Treiben mit einem lebendigen Heimatmuseum, mit Kaffeetafel, Musik und anderen Überraschungen anschließt. Bevor der gemütliche Festabend beginnt, wird es mit dem Konzert des Vokalensembles „LaBaZi“ in der Kirche einen weiteren festlichen Höhepunkt geben. Nun wünsche ich uns allen erst einmal eine Adventszeit, in der auf der Waage die Besinnlichkeit etwas schwerer wiegt als der Vorbereitungsstress und eine frohe und gesegnete Weihnachtszeit.

Möge es 2023 auf der Welt wieder friedlicher zugehen, wir SEINE Nähe spüren und gelingen, was wir vorhaben!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (September-November 2022)

Kaum ein Buch ist so bekannt wie das letzte der biblischen Bücher: die Apokalypse. Die starken und geheimnisvollen Bilder haben seit eh und je den Menschen Schrecken eingejagt, so als wäre es ein Geheimbuch für wenige Eingeweihte, die Beschreibung einer düsteren Zukunft, die prophetische Vorhersage vom Weltende. Nicht umsonst verbindet man in unserem Sprachgebrauch etwas Negatives, eine Katastrophe, ein Unglücks-Szenario, wenn man von „apokalyptischen Ereignissen“ spricht. Wie ist aber dieses „Buch mit sieben Siegeln“ zu verstehen, und was hat es in unserer heutigen Zeit zu sagen, wo Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Klima-Wandel die Fragen aufwerfen, was noch auf uns zukommt und woran wir noch festhalten können? Geschrieben wurde die „Offenbarung des Johannes“ in einer Zeit der großen Bedrängnis. In der Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert waren viele christliche Gemeinden in Kleinasien durch Irrlehren innerlich gespalten. Andererseits mussten Gemeindemitglieder für ihre Glaubensfestigkeit durch Verfolgung von außen sterben. Die Menschen fragten sich, wohin das alles führen sollte und sehnten sich nach dem Ende der Unterdrückung durch den heidnischen Kaiser. Durch den Seher Johannes, verbannt auf der Insel Patmos, gibt Gott eine Antwort und verkündet den bedrängten Christen seine Güte. Die uns so fremd erscheinenden Bilder und Gleichnisse sind den damaligen Christen aus dem Alten Testament vertraut, zum Beispiel aus dem Buch „Daniel“, das schon als Trostbuch für das bedrängte Volk Israel bestimmt war. Die anschauliche Schilderung einer dunklen, bedrohlichen Lage soll nicht beängstigen, sondern den bedrängten Menschen die Hoffnung erschließen, dass alles ein gutes Ende nimmt und dass Gott siegreich sein wird. So heißt es im 21. Kapitel: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein“. Gott wird mit uns sein! Diese Vision – nicht die Schreckensbilder – ist der eigentliche Inhalt der Apokalypse. Es sind große Zukunftsverheißungen, die uns Mut machen wollen, in der Gegenwart, auch in Zeiten der Bedrängnis, die Hoffnung nicht zu verlieren. Bedrängte und Unterdrückte sollen wissen, dass ihr Leiden von Gott nicht übersehen wird: „…und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein… Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!“. Diese wundervolle Verheißung hat die Zeiten überdauert und gilt auch uns heute in den Zeiten der Bedrängnis. Und wenn die „Herren“ der Welt meinen, Krieg, Zerstörung und Leid vorantreiben zu müssen, so lassen wir sie wissen: Gott hat die Geschicke seiner Welt nicht aus den Händen gegeben. Gott regiert und kommt trotz aller Katastrophen zu seinem Ziel. So können wir uns Gott anvertrauen und trotzig und getrost bekennen, wie Gustav Heinemann 1950 gesagt hat: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt!“

Es grüßt Sie Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff

Raus aus dem Sommerloch (September-November 2022)

Das Sommerloch ist eine Bezeichnung, die sich auf die Massenmedien, besonders der Tagespresse und der Nachrichtenagenturen bezieht. Es steht für eine nachrichtenarme Zeit, die vor allem durch die Sommerpause der politischen Institutionen, der Fußballbundesliga und von Bildungseinrichtungen geprägt ist. Politisch gab es in diesen Zeiten kein Sommerloch, auch sportlich nicht. Da konnten wir eine tolle Fußballeuropameisterschaft der Frauen erleben und die Fußball-Ligen sind schon vor Ferienende in Betrieb. Vielleicht hatte ja jeder sein eigenes Sommerloch, in dem er abschalten konnte vom Alltag, egal ob mit Schwimmflossen oder Wanderrucksack, ob mit einem ruhigen Platz im Garten oder auf dem Balkon, oder einfach nur mit dem Buch in der Hand auf dem heimischen Sofa. Diese Ruhemomente sind wichtig für uns. Nur wer auftankt, kann wieder ins Rollen kommen und etwas bewegen. Auch in der Kirchengemeinde hatten wir ein kleines Sommerloch, welches wir so langsam wieder verlassen. Im September setzt die Kinderkirche wieder ein, auch der Konfirmandenunterricht. Unsere Gemeindekreise finden zurück in ihre Regelmäßigkeit. Im September steht auch unser Gemeindefest am Tag des offenen Denkmals ins Haus, das wir in diesem Jahr gemeinsam mit dem Heimatfest des Langelner Heimatvereins am 11. September begehen. Start ist 14.00 Uhr in der Kirche. Vierzehn Tage darauf in unserem zweiwöchigen Gottesdienstrhythmus, zur gewohnten Zeit um 9.30 Uhr, probieren wir mal etwas Neues aus: „Gottesdienst unterwegs“. Wir haben einen Bus mit 19 Plätzen engagieren können, der uns zum Rittergut Lucklum bringt. Unterwegs feiern wir im Bus einen kleinen Gottesdienst, für mehr reichen die Kilometer nicht. In Lucklum gibt es eine Führung, in der auch auf die gemeinsame Geschichte des Deutschen Ordens in Langeln und Lucklum eingegangen wird. Für die Rückfahrt ist ein gemeinsames Mittagessen geplant. Leider haben wir nur 19 Plätze, daher ist eine Voranmeldung bei Hendrik Finger nötig. In den nächsten Jahren könnte dieses Format: „Gottesdienst unterwegs“ zu einer Tradition werden. Eine Jubelkonfirmation haben wir für dieses Jahr nicht geplant, da es keinen Jahrgang an Langelner Goldkonfirmanden gibt. Die junge Tradition des Erntedankgottesdienstes beim Langelner Erntefest ist in diesem Jahr hoffentlich wieder möglich, die Planungen für das Erntefest laufen bereits. Ich wünsche uns allen eine gesegnete Spätsommer- und Herbstzeit in der die Nachrichten wieder an Schrecken verlieren und der Friede in der Welt näher rückt. Zumindest sollte es uns gelingen bei allen Schwierigkeiten, die auf uns persönlich zurollen, den Frieden in unseren Herzen zu bewahren.

Hendrik Finger

Auf ein Wort (Juni-August 2022)

Die Bilder sind erschütternd und lassen keine Ruhe. Bomben zerstören in sekundenschnelle, was mühsam, Stein für Stein aufgebaut wurde. Menschenhand zerstört, was von Menschenhand gebaut wurde. Menschenhand zerstört, was Gott gemacht und gewollt hat. Menschenleben – Frauen, Männer und Kinder. Diese Welt wird nie wieder dieselbe werden. Die Schöpfung, Gottes Eigentum ist bedroht. Darum: Krieg darf um Gottes Willen nicht sein! Es gibt nichts, was man daran gut finden könnte. Nichts! Nicht zum ersten Mal ist die Welt erschüttert. Kriegsgebiete gibt es viele. Doch dieser Krieg, so nah, erschüttert uns insbesondere, weil er etwas infrage stellt, das als selbstverständlich galt: 77 Jahre Frieden in Europa. Hatten wir vergessen, dass Frieden ein Pflänzchen ist, das dauerhaft und unaufhörlich gehegt und gepflegt werden muss? Was treibt Kriegsherren an? „Da greifen sie wegen unzureichender Worte im Namen der gleichen Liebe zu den Waffen. Und so ist Krieg…“ So schrieb einmal Antoine de Saint- Exupery. Es fällt schwer zu denken, dass im Namen der Liebe zu den Waffen gegriffen wird. Es fällt schwer zu glauben, dass Menschen aufgrund unzureichender Worte wahllose Zerstörung und Tod verbreiten. Es fällt schwer zu glauben, dass es Menschen gibt, die sich nicht erfreuen – an wunderschönen Sonnenaufgängen, an zwitschernden Vögeln im Frühling, an lachenden Kindern und blühenden Blumen im Garten. An schöner Musik, die das Herz ergreift und beschwingt. Es fällt schwer zu glauben, dass es Menschen gibt, die keine Ehrfurcht vor dem Leben haben. Wort- und sprachlos möchte ich nicht werden. Ich möchte weiterhin an das Gute glauben und für den Frieden beten, die Sorgen und Leiden dieser Welt in Gottes Hand geben: Für die Sorgen und das Leiden dieser Welt Gott, wir bitten dich: Erbarme dich, erhöre unsern Ruf! Höre das Seufzen der Schöpfung Tag und Nacht. Sieh die Tränen deiner Kinder. Wir sehnen uns nach dir, sei uns nah! Gib Frieden, Gott, Gerechtigkeit und Freiheit allen Menschen. Umarme diese Welt, Herr, erbarme dich! Und gib uns Kraft, um deiner Liebe ein Gesicht zu geben Bis uns der Himmel blüht. Kyrie eleison!

Es grüßt Sie Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff

Soll erfüllt – Urlaub kann kommen (Juni-August 2022)

Was für eine Überschrift! Muss man denn ein Soll erfüllen, um sich mal Ruhe und Erholung zu gönnen? Sicher braucht Urlaub nicht die Voraussetzung, vorher etwas Bestimmtes erreicht zu haben. Es ist natürlich jedem überlassen, sich Ziele zu stecken, die erst erreicht werden müssen, um eine Form der Belohnung zu erhalten. Leider fällt es oft schwer, sich das richtige Pensum zu setzen. Da ist der Tag rum und ach, ich wollte doch eigentlich noch dieses und jenes schaffen. Jetzt ist Gelassenheit angesagt, auch wenn es schwer fällt. „Morgen fangen wieder hundert Tage an“, sagte mir meine Großmutter in solchen Situationen. Auch für unsere Kirchengemeinde fangen immer wieder hundert neue Tage an und doch ist vieles nicht aufzuschieben, muss organisiert und geschafft werden. Egal ob es um das Leben in der Gemeinde oder um bauliche Aufgaben geht, immer wieder ist menschlicher Einsatz gefragt. Wie ein Wasserrad vom Wasser bewegt wird, so schieben immer wieder kleinere und größere Aufgaben gemeindliche Hände und Köpfe an und das Leben der Gemeinde dreht sich, dreht sich immer weiter. Gut, dass es diese Hände und Köpfe, sprich diese Menschen gibt, die sich haupt- und ehrenamtlich in der Gemeinde, ganz gleich in welchem Bereich, engagieren. Jetzt, wo für viele Urlaub und Erholung naht, ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, alles Tun zu würdigen. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, euch allen zu danken, für das, was in unserer Gemeinde läuft. Zwei Ziele hatten wir uns als Gemeinde für dieses Jahr im Vorfeld des 950jährigen Ortsjubiläums 2023 gestellt. Ein neue Kirchturmtür sollte her und das alte Grabmal auf dem Kirchhof neu gesetzt werden. Ziel erreicht! Manche Besucherinnen und Besucher des Heimatmuseums konnten dieses schon durch die schöne neue Kirchturmtür betreten. Auch gab es schon lobende Worte des einen oder der anderen, die über den Kirchhof nicht mehr an einem hässlich verkommenen Grabmal vorbei müssen. Ich wünsche uns allen – gerade in diesen Zeiten von Pandemie und kriegerischen Auseinandersetzungen – die Möglichkeit, den Alltag mal hinter sich zu lassen und die nötige Erholung zu finden. Kraft muss getankt werden und sie ist bitter nötig!

Lasst uns alle behütet bleiben in SEINEM Frieden!

Hendrik Finger