Auf ein Wort (I-2015)

Liebe Gemeindeglieder,

zu Silvester werden Sie diesen Gemeindebrief aller Voraussicht nach in den Händen halten. Silvester – nach jenem Mann, der vor 1.700 Jahren gelebt hat, wurde nicht nur der letzte Tag des Jahres benannt. Er wurde auch zum Namenspatron für zahlreiche Kirchen (u.a. in Wernigerode und Wasserleben). Im Jahr 314 wurde Silvester Papst und blieb dies bis zu seinem Tod am 31. Dezember 335. Zwei Ereignisse fallen in die Amtszeit von Silvester, die für mich bis heute nachwirken: Silvester war Papst in einer Zeit des Umbruchs: Bis zu seiner Amtszeit wurden die Christen durch die Kaiser in Rom verfolgt. Anfang des 4. Jahrhunderts änderte sich dies unter Kaiser Konstantin dem Großen. Er erlaubte das Christentum offiziell. Den Christen „fiel ein Stein vom Herzen“, als sie nicht mehr der Verfolgungssituation ausgesetzt waren. Silvester konnte nun diesen Umbruch gestalten, von einer verfolgten hin zu einer tolerierten Kirche. Silvester erinnert mich auch ein wenig an unsere Geschichte als Christen in der DDR: Das „Christ-sein“ war von offizieller Seite zumindest nicht gern gesehen; manche Christen haben einiges auszustehen gehabt. Und auch wir haben einen Umbruch erlebt: Mit der sog. Wende haben sich die „Bedingungen“ für das Christsein geändert, es wird nun toleriert. Unter Papst Silvester gab es ein zweites wichtiges Ereignis: Es wurde im Jahre 325 erstmals ein gemeinsames Glaubensbekenntnis für alle Christen formuliert; es hat den etwas sperrigen Namen: „Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel“. Wir haben Silvester; der Umbruch zum neuen Jahr 2015 steht unmittelbar bevor. Silvester erinnert mich daran, dass ich mein Christ-sein leben kann ohne Benachteiligungen – Gott sei Dank! Und Silvester erinnert mich daran, dass zum Glauben ein Bekenntnis gehört – wo auch immer wir als Christen in dieser Welt leben. Beides macht mich zuversichtlich an der Schwelle zu einem neuen Jahr: Ich kann meinen christlichen Glauben leben und bin dabei Teil einer Gemeinschaft, in unseren Orten, in unserem Land, in dieser Welt.

Mögen auch Sie zuversichtlich in das neue Jahr gehen!

Ihr Sebastian Beutel

Rückblick, Ausblick, Durchblick (I-2015)

Der Advent ist jedes Jahr eine Zeit, die viel mit Türchen und Fenstern zu tun hat. Für unsere Kirche war daher wohl das ganze Jahr über Advent, denn immer mal wieder konnte in der Kirche ein neues Fenster eingesetzt werden. Als wir am 3. Advent einen schönen Gottesdienst mit Pfr. Michael Bornschein vom Pastoralkolleg Drübeck feierten, war das siebente neue Fenster eingebaut. Mit einem restaurierten sind es bereits acht Fenster, die nun neu im alten Mauerwerk unserer Marienkirche erstrahlen und uns zu einem besseren Durchblick verhelfen.

Da wir erst seit dem Adventskonzert 2013 für die Kirchenfenster sammeln, ist in dieser kurzen Zeit Beachtliches geschafft. Hier möchten wir einmal ganz herzlich allen danken, die für die Kirchenfenster gespendet und Kollekten gegeben haben. Danke auch dem Chor und seinen Partnern für die schönen Konzerte, die uns erfreuen und den Kollektenkorb füllen. Ein großes Dankeschön geht auch an Walter Schmidt, der voller Hingabe die neuen Kirchenfenster nach Vorbild der bisherigen fertigt.

Im vor uns liegenden Jahr werden die beiden letzten Fenster im Kirchenschiff erneuert und wenn es unsere Finanzen zulassen, geht es dann im Chorraum weiter. Im Frühjahr wollen wir erstmal die Süd-West-Ecke, unser größtes desolates Stück Mauerwerk, sanieren. Der Grabstein des im Dreißigjährigen Krieg in Langeln wirkenden Pastor Wilhelm Posewitz wird bei dieser Gelegenheit abgenommen, restauriert und wieder angebaut. In einem aus Ungarn stammenden Nachfahren, der seit einiger Zeit in Deutschland lebt, haben wir einen Partner gefunden, der einen Teil der Kosten für die Restaurierung des Grabsteins übernimmt. Mit der Baumaßnahme werden dann auch die neueingesetzten Fenster maurermäßig verstrichen, so dass wieder ein schönes Bild entsteht. Für die ersten, so eingesetzten und vermauerten Fenster bekamen wir viel Lob vom Denkmalamt. Jetzt gönnen wir uns und unserer Marienkirche aber erst einmal etwas Winterruhe, bevor es im Frühjahr mit den Arbeiten weitergeht. Auch unser Gemeindeleben möchte im Jahr 2015 ähnlich lebendig werden, wie es im vergangenen Jahr der Fall war. Sind wir im Winter mit sämtlichen Veranstaltungen im Gemeinderaum, wird uns ab Karfreitag die Kirche wieder zu Gottesdiensten, Festen und Konzerten einladen. Ich kann nur immer wieder ermuntern, sich auf den Weg zu machen und dabei zu sein. Es lohnt sich!

Ich wünsche uns ein friedvolles Jahr 2015, in dem wir immer unter Gottes Hand bewahrt bleiben und grüße alle mit der Jahreslosung aus dem Römerbrief: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“.

Hendrik Finger

Weihnachtssehnsucht (IV-2014)

In mir ist in den letzten Tagen so etwas wie Weihnachtssehnsucht aufgekommen. Da war der Sommer, der ins Wasser fiel, ins Regenwasser. Die lauen Sommerabende, bei denen man im Garten oder auf der Terrasse den Tag hinter sich lassen kann, sie hatten sich in diesem Jahr rar gemacht. Gießkannen standen faul herum und bewegten sich nur in Ausnahmefällen. Oft standen sie traurig da und bewunderten das fleißige Treiben von Sensen und Mähmaschinen, so manchen Sommer war es umgekehrt. Grill und Feuerschale blieben oft unbeachtet stehen und so ging auch etwas der gemütlichen Besinnlichkeit des Sommerabends verloren. Vielleicht ist es dies, was die Sehnsucht nach Weihnachten schon jetzt entfacht hat, eine Sehnsucht, die sich sonst im dunklen und trüben November einstellt. Weihnachten und der Jahreswechsel liegen dicht bei einander und damit ist die Hoffnung auf ein Jahr verbunden, das uns wieder etwas freundlicher entgegenkommt. Lassen wir das Wetter außen vor, können wir doch auf einige schöne Höhepunkte zurückschauen. Nicht nur die Fußballweltmeisterschaft mit unserer Mannschaft als Weltmeister stimmte uns diesen Sommer froh, auch das Gemeindefest war ein schöner Höhepunkt. Genau eine Woche zuvor konnte Frau Großmann ihren 90. Geburtstag in unserem Pfarrgarten feiern. Neben Gästen von außerhalb, waren auch viele aus unserer Gemeinde dabei und hatten schon so etwas wie ein Gemeindefest vorweg. Mit dem Tag des offenen Denkmals gelang es auch in diesem Jahr Gudrun Berndt und ihren Mitwirkenden wieder viele zu begeistern. Der Tag stand unter dem Motto „15 Jahre Heimatmuseum Langeln“ und war für die Besucher ein sicher lang in Erinnerung bleibender Nachmittag. Vor dem kalendarischen Herbstanfang rundete die Jubelkonfirmation unseren „Kirchensommer“ ab. Nun wollen wir mit dem Erntedankfest am 5. Oktober um 14.00 Uhr das Ende unseres Kirchenjahres einläuten und uns im Gottesdienst an zahlreichen Erntegaben erfreuen, die wir wieder an den „Guten Hirten“ in Wernigerode weitergeben. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr und es beginnt die Zeit des zunehmenden Lichts bis zum Weihnachtsfest. Mitten in dieser Adventszeit sind alle eingeladen zu einem Konzert unseres Kirchenchores und seiner Partner. Es erwartet uns wieder eine besinnliche Stunde auf das eigentliche Weihnachten, die Geburt des Herrn, hin.

Ich wünsche uns allen einen schönen Herbst, eine besinnliche Zeit des Advent und dann frohe Weihnachten und SEINEN Segen für das neue Jahr!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (IV-2014)

Liebe Gemeindeglieder!

Selten im Jahr sieht der Altarraum so einladend aus wie am ersten Sonntag im Oktober, wenn in unseren Gemeinden das Erntedank-Fest gefeiert wird. Obst und Gemüse in leuchtenden Farben sind da zu sehen, dazu Getreide, Brot und Wein. Wer es beim alltäglichen Einkauf nicht mehr bewusst wahrnimmt, bekommt es hier ganz deutlich vor Augen geführt: Wir leben in einem reichen Land, an Nahrungsmitteln ist kein Mangel. Das Erntedank-Fest hebt diese Fülle aus eben dieser alltäglichen Selbstverständlichkeit und nimmt sie zum Anlass zu feiern und zu danken. Auch wenn heute mit erheblicher technischer Unterstützung gearbeitet wird (ich denke z.B. an die großen Landmaschinen), letztlich bleibt das Gedeihen und Reifen der Früchte und Tiere buchstäblich in der Natur verwurzelt. In einer Natur, die Christen als Gottes gute Schöpfung wahrnehmen. Die sie bebauen und bewahren können, aber niemals ganz in der Hand haben – so wie in diesem Sommer zum Beispiel: da hat die Getreideernte wegen des häufigen Regens viel länger gedauert als in anderen Jahren. Die geernteten Mengen haben darunter weniger gelitten, dafür aber an manchen Orten die Qualität des Getreides. Seinen besonderen Stellenwert hat das Erntedankfest natürlich aus Zeiten und Kulturen, die die Auswirkungen einer guten oder schlechten Ernte unmittelbar erfahren haben. Wenn im Herbst keine ausreichenden Vorräte eingelagert werden konnten, stand ein harter Winter bevor: Entbehrungen, Hunger, Krankheiten waren die Folge. 

Seit dem 3. Jahrhundert feiern Christen deshalb, wenn durch die Früchte des Bodens das Auskommen der Gemeinschaft gesichert ist. Erntedank feiert den „Segen eines gedeckten Tisches“. Diesen Segen hat Gott den Überlebenden der Sintflut, Noah und seiner Familie, den Tieren der Arche und all ihren Nachkommen zugesagt: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Das bleibt seither eine Gewissheit im Glauben, aber keine Selbstverständlichkeit.

Ihr Sebastian Beutel

Genießen wir den Sommer (III-2014)

Als Kirchengemeinde können wir uns schon ein wenig zurücklehnen und den Sommer genießen. Die meisten Arbeiten an der Kirche sind für dieses Jahr erledigt. Nun wollen wir als nächsten Höhepunkt unser Gemeindefest feiern, eingeladen dazu wird am Sonntag, dem 13. Juli um 14.00 Uhr. Wer bisher noch nicht die Gelegenheit hatte, die neuen Fenster zu bestaunen, darf das auch beim Gemeindefest. Unser Tischler Walter Schmidt hat uns bisher zu 4 neuen Fenstern verholfen und ein schon vor Jahren ersetztes neu aufgearbeitet. Vielleicht steht zum Gemeindefest ja schon wieder eins für den Einbau bereit.

Eine große Freude für uns in der Gemeinde ist die Bereitschaft von Pfarrer Albrecht und seiner Frau, wieder die Sommerurlaubsvertretung zu übernehmen. Neben den geplanten Gemeindeveranstaltungen ist Pfarrer Albrecht in den Gottesdiensten am 27. Juli und 10. August zu erleben. Wir wollen es nicht versäumen Ehepaar Albrecht an dieser Stelle ganz herzlich für ihren Vertretungsdienst zu danken und hoffen, dass noch einige Sommerdienste dazukommen.

Mit der Jubelkonfirmation kurz vor Herbstanfang runden wir am 21. September unseren Gemeindesommer ab und schauen erwartungsvoll auf die Zeit des Erntedankes, die folgen wird.

Natürlich ruhen wir uns nicht den ganzen Sommer auf den Frühjahrslorbeeren aus. Auch im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten an der Kirche weitergeführt werden. So sind wir jetzt bereits beim Planen, beim Beantragen von Genehmigungen und einer finanziellen Unterstützung, die uns der Kirchenkreis erweisen möge. Das Mauerwerk an der Südwestecke des Kirchenschiffs soll im nächsten Jahr saniert werden. Hier heißt es dann wieder den Mörtel in den Fugen austauschen und ein Stück Mauerwerk der äußeren Schale herausnehmen und neu aufmauern. Im Vorfeld der Arbeiten wird der an der Kirchenwand befestigte Grabstein des im Dreißigjährigen Krieg in Langeln amtierenden Pfarrers Wilhelm Posewitz abgenommen. Er wird sich, während die Arbeiten am Mauerwerk laufen, zu einer Wellnes- Kur in eine Restaurierungswerkstatt begeben. Nach der Mauerwerksanierung kehrt er an seinen Platz zurück und erhält ein kleines Schutzdach. Auch mit der Fenstererneuerung wollen wir im nächsten Jahr weiter machen. So Gott will, wird uns wieder einiges am Kirchenbau gelingen.

Doch nun genug in die Zukunft geschaut. Jetzt steht für viele von uns Urlaub und Erholung ganz oben auf der Liste.

Ich wünsche uns allen, die wir verreisen und uns allen, die wir unsere freien Tage daheim verbringen, eine gute und erholsame Zeit. Eine Zeit in der wir immer etwas von Gottes Nähe und seinem Frieden spüren!

Hendrik Finger

Auf ein Wort (III-2014)

Liebe Gemeindeglieder!

1. Juli – auf dieses Datum freuen sich Menschen. In diesem Jahr gehören Rentner, mehr noch Rentnerinnen dazu: der 1. Juli ist der Stichtag für die Rentenerhöhung und für die Anrechnung der Mütterrente.

Juli – darauf freuen sich die Schulkinder: die Ferien sind nicht mehr lange hin; in wenigen Tagen ist Zensuren-Schluss, viele Klassen machen sich noch auf Klassenfahrt. 

Juli – das bedeutet Spannung: Wie wird die Fußball-WM ausgehen?

Rentenerhöhung samt Mütterrente, Schulferien, Fußball – all dies sind Dinge, die Menschen in unserem Land betreffen und bewegen. Es gibt aber auch Dinge vor Ort, die den Juli zu einem besonderen Monat werden lassen: In Wernigerode findet vom 18. – 20. Juli der Sachsen-Anhalt-Tag statt. Dazu gibt es rund um die Johanniskirche und auf dem Neumarkt ein kirchliches Programm unter der Überschrift: „Bunt ist unser Glaube“.

Noch „näher“ ist unser Gemeindefest am 13. Juli – dazu wird es vom Chor und den Kindern aus der Christenlehre wieder ein kleines Singspiel geben zur Josephsgeschichte. Vorfreude kommt bei mir auf, weil Ehepaar Albrecht wieder in der Sommerzeit zu uns kommt und Pfarrer Albrecht es ermöglicht, dass alle anstehenden Dinge in unseren Kirchengemeinden trotz der Urlaubszeit stattfinden können. Und schließlich: an diesem 1. Juli werden wir uns vom Frauenkreis hier in Langeln auf den Weg nach Halberstadt machen, um Ehepaar Treblin zu besuchen.

Der 1. Juli bringt aber noch etwas ganz anderes mit: Jedem Tag im Jahr ist ein Bibelvers als „Losung“ zugeordnet (Losung – weil diese Sätze ausgelost werden). Der Bibelvers für diesen 1. Juli steht in Psalm 71. Dieser trägt die Überschrift: „Bitte um Gottes Hilfe im Alter“. Er verbindet das Bekenntnis zu Gott und die Bitte um seine Nähe / seine Begleitung auf eine großartige Weise. So möchte ich Ihnen Sätze aus diesem Psalm mit auf den Weg geben: durch den 1. Juli, aber auch darüber hinaus: Bei dir, Herr, such ich Schutz. 

Schenke mir Geborgenheit, wie ein Haus, in das ich jederzeit kommen kann. Du bist meine Hoffnung, Herr, dir vertraue ich von Kindheit an! 

Ja, seit meiner Geburt bist du mein Halt. Vom ersten Tag an hast du für mich gesorgt.

Verstoße mich nicht, jetzt, wo ich alt geworden bin;

verlass mich nicht, wenn meine Kräfte nun schwinden!

Von Jugend auf hast du mich gelehrt, und bis heute erzähle ich von deinen Wundertaten.

Lass mich auch jetzt nicht im Stich, Gott, jetzt, wo ich alt und grau geworden bin. Ich will dir danken. Ich lobe deine Treue, du, mein Gott!

Ihr Sebastian Beutel

Auf ein Wort (II-2014)

Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. (Johannes 16, 20)

Liebe Gemeindeglieder,

der Monatsspruch für den April ist auf das Osterfest hin ausgewählt. Jesus sagt diesen Satz seinen Jüngern vor Ostern – also vor seinem Leiden und Sterben, das die Jünger traurig machen wird. Im selben Satz schwingt aber auch Hoffnung mit: Weil Ostern kommen wird, wird sich eure Traurigkeit in Freude verwandeln. Diese Freude macht die Traurigkeit nicht ungeschehen; die Traurigkeit wird auch nicht erspart. Aber: in dieser Traurigkeit gibt es Grund zur Hoffnung für die, die Jesu Worten vertrauen. Ich schaue auf mein eigenes Leben; auch auf das Leben der Menschen, die mir besonders nahe und wichtig sind. Ich weiß: mein Leben ist begrenzt. Es wird noch eine Zeit geben, in der ich mich freuen darf, in der ich Dinge miterleben und mitgestalten kann. Aber: diese Zeit ist begrenzt (ganz gleich, ob diese Grenze mir Jahre oder Jahrzehnte lässt). Dieser Gedanke macht mich etwas wehmütig. Anders ist das bei Menschen, von denen ich habe Abschied nehmen müssen: so ein Abschied macht mich tief traurig. Auch in meine Traurigkeit hinein gilt dieser Satz: Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. So wie Jesus zu Ostern auferstanden ist, so soll es eine Auferstehung geben für alle, die an ihn, die an Jesus glauben: Grund zur Hoffnung in meiner Trauer. Ein Grabstein steht mir vor meinem inneren Auge, dessen Gestaltung nimmt den Gedanken des Monatsspruchs auf. Da sind zwei kleine Säulen: die eine steht für die Welt, in der wir leben; die andere steht für die Welt bei Gott. Beide Säulen sind verbunden durch eine Brücke. Das bedeutet nicht, das man zwischen diesen Welten beliebig wechseln könnte. Es bedeutet aber, dass die, die diesen Grabstein ausgewählt haben, etwas wissen von dieser Hoffnung: Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden, 

+ weil Jesus Christus gestorben, begraben und auferstanden ist; 

+ weil es die Hoffnung ist für die, von denen ich habe Abschied nehmen müssen; dass sie gestorben und begraben sind, dass sie aber auferstehen

+ weil es die Hoffnung für mich ist; dass ich einmal sterbe, begraben aber eben auch auferstehen werde in ein Leben in Jesu Gegenwart, der diesen Weg vorausgegangen ist.

Ihr Sebastian Beutel

Aschermittwoch fing einiges an (II-2014)

Am Aschermittwoch ist längst nicht alles vorbei, nein, so Manches findet seinen Anfang. Die Fastenzeit beginnt und mit der Aktion „Sieben Wochen ohne“ ist es wieder etwas ganz Modernes zu fasten, auch wenn es nicht in jedem Fall dem Sinn einer vorösterlichen Passionszeit entspricht. Gedacht ist die Zeit als Bußzeit, eine Vorbereitungszeit auf das Osterfest, gekennzeichnet durch Läuterung und Fasten. Seit dem 4. Jahrhundert ist eine vierzigtägige Zeit dieser Vorbereitung auf Ostern bezeugt. Sicher ist die Zeitdauer abgeleitet von der Zahl 40 in der Bibel. Die Sintflut dauerte 40 Tage, ebenso lange hielt sich Mose auf dem Berg Sinai auf, 40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste und es gibt noch einige andere Beispiele. Immer sind es Zeiten der Buße, der Läuterung oder der Vorbereitung auf etwas Neues. Die Sonntage sind vom Fasten ausgenommen, zählt man diese also nicht mit, kommt man von Aschermittwoch bis Karsamstag auf 40 Tage.

Am Aschermittwoch begannen in diesem Jahr auch die Bauarbeiten am Mauerwerk unserer Kirche. Am Ostgiebel des Chores wurde der Mörtel in den Fugen ausgetauscht, die in den letzten Jahren aufgegangen waren. Nun ist wieder ein kräftiges Mauerwerk entstanden und es dringt weniger Feuchtigkeit ein. Aus dem Winterschlaf musste unsere Kirche aber nicht gerissen werden, denn schon einige Tage zuvor wurden die ersten drei neuen Fenster eingesetzt. Der überaus milde Winter machte es möglich, dass schon so früh im Jahr mit den Arbeiten an der Kirche begonnen werden konnte. Die Baufirma, mit der wir nun das dritte Jahr zusammenarbeiten, hat die eingesetzten Fenster maurermäßig verstrichen und im Innern auch die Fensterbänke neu aufgemauert. Wer neugierig ist, sei eingeladen zum Gottesdienst am 6. April um 9.30 Uhr. Wir werden ihn, die Temperaturen machen es möglich, bereits in der Kirche feiern. Es ist ein Gottesdienst für den gesamten Pfarrbereich, in dem die Bibelwoche ihren Abschluss findet und die Konfirmanden sich vorstellen.

Ich wünsche uns allen einen schönen Frühling, der bereits begonnen hat und eine fröhliche Osterzeit, die ab Ostersonntag die Passions- oder Fastenzeit ablöst und uns die freudenreiche Auferstehungshoffnung bringt.

Hendrik Finger