„Worauf bauen wir?“ (2-2021)

Ein Titel, der aktueller ist denn je. Es ist das Thema des Weltgebetstages 2021. Die Frauen aus dem kleinen Inselstaat Vanuatu nehmen uns mit in ihre Welt und lassen uns an Gedanken zu Matthäus 7, 24-27 teilhaben. Die 83 Inseln liegen mitten in der Südsee, zwischen den Fidschiinseln, Neuseeland und Australien. Tropische Regenwälder mit Traumstränden und tiefblauem Meer. Mit einem Überfluss an exotischen Früchten, Fischen und Korallen. Mehrere Jahre lang waren die Ni-Vanuatu (Name der Bevölkerung) an erster Stelle des weltweiten Glücksindex. Aber auch in den ersten Positionen der am meisten gefährdeten Länder durch die Folgen des Klimawandels. Die Naturgewalten haben die kleinen Inseln fest in ihrer Hand. Zyklone, Vulkane und Erdbeben zeichnen das Leben auf Vanuatu. Der Meeresspiegel steigt, somit müssen bereits jetzt schon Dörfer umziehen. Hinzu kommt die höchste Quote an Gewalt gegen Frauen in dem Gebiet des pazifischen Raums.

Noch immer ist es Jungen und Mädchen nicht gleichermaßen vergönnt, die Schule zu besuchen. Die Schulwege auf dem Land sind weit, eine allgemeine Schulpflicht gibt es nicht und häufig fehlt es an Geld für eine Ausbildung. Das geschätzte Bevölkerungswachstum gehört mit zu den höchsten im pazifischen Raum. Rund 75 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Die wirtschaftlichen Bedingungen sind sehr schlecht. Meist ist es nur der Tourismus, der Geld ins Land bringt. Viele Jugendliche gehen in die Stadt, um zu arbeiten oder sie wandern aus. Im März 2020 wurden die Grenzen von Vanuatu geschlossen, aufgrund der Covid-19-Pandemie. Bis jetzt gab es kaum Corona-Infektionen auf den Inseln. Damit fehlen aber auch die wenigen wichtigen Einnahmen. Ein Inselstaat, der viele Widrigkeiten gleichzeitig meistert.

Mit diesem Hintergrund bekommt die Überschrift des Weltgebetstages 2021 „Worauf bauen wir?“ eine ganz andere Dimension. Was ist der sichere Grund zum Stehen und Gehen, zum Leben in dieser Welt? Dem gehen die Frauen aus Vanuatu nach. Für sie ist es oft der Glaube an Gott, der ihnen hilft, eine Hoffnung zu entwickeln, dass es Wege gibt. Sie laden ein, für sich selber nachzudenken „Worauf baue ich?“ Lassen Sie sich einladen zu diesem besonderen Weltgebetstag!

Vanuatu auf einen Blick

Hauptstadt: Port Vila auf der Insel Efaté

Land: Inselstaat aus 83 Inseln – 67 Inseln sind bewohnt

Größe: 12.000 km² Land; 860.000 km² Meer, das ist ungefähr zweieinhalb Mal so

groß wie Deutschland

Klima: Tropisch, zwei Jahreszeiten (Okt-März ist Regenzeit, April-Sept ist Trockenzeit)

Bevölkerung: Knapp 300.000 Einwohner, davon 50.000 Menschen in der Hauptstadt

Religion: Rund 83% Christen, 17% traditionelle oder andere Religionen

Politisches System: Parlamentarische Republik, Präsident seit 2017 Obed Moses Tallis

Sprache: mehr als 100 lokale Sprachen, Hauptsprachen sind Bislama, Englisch,

Französisch

Unabhängigkeit: 30. Juli 1980

Besonderheit: seit 2018 strengstes Plastikverbot weltweit

Cordula Finger

Weltgebetstag im Gottesdienst

Wegen der Coronaeindämmungsverordnung werden wir in diesem Jahr den Weltgebetstag nicht wie gewohnt feiern können, sondern begehen ihn im Gottesdienst am 7. März um 9.30 Uhr in der Marienkirche. Hier gilt unser Schutzkonzept: Abstand, vorgeschriebener Mund-Nasen-Schutz, kein Gemeindegesang.

Auch im März noch keine Gemeindekreise

Da der Lockdown erst einmal bis zum 7. März verlängert ist, wird es auch im März noch keine Gemeindekreise geben. Diese wären ja gewöhnlich immer zu Beginn des Monats. Unsere Gemeindebriefe – März bis Mai – sind schon gedruckt. Bei der Erstellung hatten wir die Hoffnung, dass es eventuell im März weitergeht, aber das ist nun nicht der Fall.

Auf ein Wort (1-2021)

Liebe Leser,

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lk 6,36) – die Jahreslosung für 2021 spricht etwas an, was dem Christentum wortwörtlich in die Wiege gelegt wurde – oder besser gesagt – in die Krippe. Gott selbst ist Barmherzigkeit. Gott nimmt sich seines Volkes an und erbarmt sich: „Der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt… Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.“ (Jes 49,15). Nicht zufällig bedeutet das alttestamentliche Wort für „Erbarmen/Mitleid“ auch „Mutterschoß“. Das ist merkwürdig, sagt aber aus: Gott lässt sich im Innersten seines Wesens – in seinen Eingeweiden – von der Not seiner Menschen berühren. Jesus Christus, die uns in die Krippe gelegte Barmherzigkeit, erzählt die Geschichte von dem barmherzigen Vater, der den „verlorenen“ Sohn mit einem großen Fest empfängt, nachdem dieser aus eigenem Verschulden sein Leben in der Fremde regelrecht weggeworfen hatte. Wie sehr muss er diesen Sohn lieben, dass er ihm vergibt! Und er erzählt auch von dem „barmherzigen Samariter“, der sich um den Verletzten am Wegesrand kümmert, an dem viele andere zuvor untätig vorbeigelaufen waren. Er packt beherzt und praktisch zu, weil er sich berühren lässt von der Not dieses Menschen. Einen Fremden!

Die „sieben Werke der Barmherzigkeit“, welche sich an Mt 25 orientieren, geben konkrete Anweisungen darüber, wie wir miteinander umgehen sollen: die Hungernden speisen, den Dürstenden zu trinken geben, die Nackten bekleiden, die Fremden aufnehmen, die Kranken besuchen, die Gefangenen besuchen, Tote begraben. „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ – das sagt die uns in die Krippe gelegte Barmherzigkeit. Nächstenliebe, Vergebung, beherzte und praktische Hilfe – in unserem Handeln spiegelt sich die Barmherzigkeit Gottes, durch den wir mit allen Lebewesen verbunden sind.

Möge die Barmherzigkeit unsere Richtschnur sein in diesem neuen Jahr. Möge sie uns weiterhin leiten und begleiten.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff

Neues Jahr – neues Glück (?) (1-2021)

Neues Jahr – neues Glück (?)

Sicher hat sich mancher von uns gewünscht, dass das Jahr 2020, geprägt von der Corona-Pandemie, endlich vorbei ist und etwas Neues kommt. Wie wird es werden, das neue Jahr, das mit dem beginnt, womit das alte noch nicht fertig geworden ist. Wie lange wird es dauern, bis die Impfungen so wirken, dass Normalisierung eintritt? Mittlerweile ist sie groß, die Sehnsucht nach gemeinsamen Feiern und Festen, nach kulturellen Höhepunkten, nach Sportveranstaltungen und Vereinsleben, nach Begegnungen ohne Angst, sich mit dieser furchtbaren Krankheit anzustecken. Wann ist es endlich möglich, unbeschwert den Menschen in die Arme zu schließen, den man mag, und es ihm auf diese Weise zeigen möchte? Vieles mehr lässt sich aufzählen, was man sich für ein neues Jahr wünschen kann. Ich wünsche uns, dass wir die Hoffnung und die Zuversicht nicht verlieren und immer die notwendige Geduld haben beim Warten auf Normalisierung. Wie schräg hätten wir in den vergangenen Jahren Menschen mit solchen Wünschen angesehen? Das Kirchenjahr beginnt bereits am 1. Advent mit der Zeit der Ankunft und der Erwartung der Geburt Christi. Die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, auf ein Fest, das uns Menschen verändert, uns besinnlich und friedlich stimmt, ist der Beginn von etwas Neuem. Christus ist für uns geboren, als unser Heiland, als der, der wieder gut macht, der Frieden stiftet und Hoffnung gibt. Wie lange hält er in uns an, dieser Weihnachtseffekt? Oft ist er schon nach wenigen Tagen im Alltag aufgebraucht. Vielleicht schafft es ja dieses Weihnachten, das hinter uns liegt und das nicht so war, wie wir es gewohnt sind, dass sein Effekt etwas länger anhält als üblich. Unseren Gemeindebrief-Rhythmus wollen wir jetzt an den Lauf des Kirchenjahres, das mit dem 1. Advent beginnt und mit dem Ewigkeits- oder Totensonntag endet, anpassen. Daher gibt es hier einen „verkürzten“ Gemeindebrief für die Monate Januar und Februar, der nächste wird dann für die Monate März bis Mai gelten und es geht im Dreimonatsrhythmus weiter. Die Umstellung hat aber auch pragmatische Gründe. Ein Vorteil ist: Wir haben dann einen gemeinsamen Erscheinungsmodus im Pfarrbereich Wasserleben und darüber hinaus. Der wesentlich größere Vorteil ist: Wir müssen nicht Anfang Dezember am neuen Gemeindebrief arbeiten, denn da ist ja Advent und Ankunftszeit, Zeit der besinnlichen Vorbereitung auf Weihnachten.

Ich wünsche uns ein hoffnungsvolles Licht am Ende des Pandemie-Tunnels und ein gesegnetes Jahr 2021!

Hendrik Finger

Offene Weihnachtskirche statt Christvesper

Da wir wegen der Coronapandemie auf die diesjährige Christvesper verzichten, laden wir herzlich ein die geschmückte Weihnachtskirche an Heiligabend zwischen 15.00 und 17.00 Uhr zu besuchen, einmal durchzugehen und dabei Weihnachtsstimmung ins Herz einzulassen. Wir beginnen und enden mit Glockengeläut.