Auf ein Wort (3-2020)

Andacht zum Monatsspruch für den Juli

„Der Engel des HERRN rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“ 1. Könige 19,7

Liebe Leser,

vielleicht ging es Ihnen in den vergangenen Wochen gelegentlich auch so: Sie waren erschöpft, deprimiert über die Ausnahmesituation und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Ihr Lebensmut war auf ein Minimum reduziert. Und dann haben Sie etwas erlebt, das Ihre Lebensgeister neu geweckt hat, und Sie wurden wieder offen für neue Taten.

So ähnlich ging es Elia. Mit Gottes Hilfe hatte der Prophet dem Volk Israel in einer Machtprobe auf dem Berg Karmel zeigen können, dass Jahwe – und nicht Baal – der einzig wahre Gott ist.

Als Folge jedoch trachtete die heidnische Königin Isebel Elia nach dem Leben. Er musste fliehen und hatte Todesangst. Und in der Wüste  schließlich verließ ihn sein Lebensmut vollkommen. Er war so erschöpft, dass er nur noch schlafen, ja sogar sterben wollte. „Es ist genug!“, fleht er Gott an, „so nimm nun meine Seele.“

Doch während er schläft, schickt Gott seinen Engel zu Elia. „Steh auf und iss! Denn du hast einen  weiten Weg vor dir“, sagt dieser zu ihm. Und neben Elias Kopf liegen geröstetes Brot und ein Krug Wasser.

Zweimal muss der Engel kommen und Elia stärken. Erst dann ist er wieder hergestellt. Und er bekommt einen neuen Auftrag: Er soll sich auf einen weiten Weg machen, zu dem heiligen Berg Horeb, wo Gott sich Elia neu offenbaren wird.

Gott lässt Elia in einer schwierigen Situation nicht allein. Er schickt seinen Engel, der Elia das gibt, was er zum Überleben braucht. Gott hat seinen Leib gestärkt und damit zugleich seine Seele. Er hat ihm neuen Lebensmut gegeben, neue Kraft in einer scheinbar ausweglosen Situation.

Ebenso will er auch uns immer wieder stärken, gerade in dieser nicht so einfachen Zeit. Die letzten Wochen und Monate waren geprägt von sozialer Isolation und von Unsicherheiten. Waren sie vielleicht auch eine Zeit. Gott neu zu begegnen? Wo ist uns ein anderer Mensch zum Engel geworden? Die Wüste ist nicht der Ort, wo alles endet. Bei Elia ist sie der Ort, wo der Grundbaustein für Neues gelegt wird. Eine starke Hoffnung auch für uns. Dort, wo wir verzweifelt sind und nicht mehr allein weiter können, dorthin schickt Gott seinen Engel.

Bleiben Sie behütet und begleitet!

Ihre Katharina Hildebrandt