„zu große Schuhe“
Liebe Gemeindeglieder in Langeln, viele werden sich gewiss noch an die Bilder erinnern: Wie sie selbst als Kinder in die viel zu großen Schuhe der Eltern geschlüpft sind oder: Wie es die eigenen Kinder mit unseren Schuhen probiert haben. Von den Schuhen der Großen scheint für Kinder eine magische Wirkung auszugehen. Von „zu großen Schuhen“ spricht man aber auch, wenn ein Vorgänger in einem Amt sehr prägend war und der Nachfolger es nun schwer hat, in seine „Fußstapfen“ zu treten. Gerade in politischen Ämtern ist das hin und wieder zu beobachten, Beispiele kennen Sie sicher genug. Aber auch wenn einem eine Aufgabe als zu schwierig erscheint und man befürchtet, dass man sie nicht ausfüllen kann, spricht man gelegentlich von den „zu großen Schuhen“ (in die man lieber nicht schlüpfen will). Auf Josua, einen Mann der Bibel, trifft beides zu. Sein Vorgänger ist Mose. Von dem heißt es nach seinem Tod: „Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose.“ Und im nächsten Satz bekommt Josua die Aufgabe übertragen, Moses Platz einzunehmen. Undankbar, vielleicht sogar unmöglich – so mag es Josua vorgekommen sein. Der Vorgänger hinterlässt viel zu große Schuhe. Und die Aufgabe – Israel ins gelobte Land zu bringen – erscheint ihm ebenfalls viel zu groß. Was nun? Gott redet mit Josua – ungewöhnlich lange. Es scheint wirklich so, als müsste Josua innerlich aufgebaut werden, um die Aufgaben von Mose zu übernehmen. Und drei Mal ist Gottes Zusage für Josua zu lesen: Sei mutig und entschlossen …., denn ich, der Herr, dein Gott, bin mit dir in allem, was du tun wirst. Dieser Text ist ein biblisches Wort für den Neujahrstag. Das bedeutet: Wie groß Dir die Aufgaben für das neue Jahr erscheinen mögen und bei aller Ungewissheit, die über dem neuen Jahr liegt: Hör auf das, was Gott dem Josua zugesagt hat und was auch Dir gilt: Sei mutig und entschlossen …., denn ich, der Herr, dein Gott, bin mit dir in allem, was du tun wirst. Unseren Konfirmanden sagen wir jedes Jahr zur Konfirmation einen ganz ähnlichen Satz zu: Sei getrost und fürchte dich nicht; geh deinen Weg mit Gott. Das werden wir in diesem Jahr zu Pfingsten unseren Konfirmanden Annalena, Dorothea, Elisa, Julia und Lurena zusagen. Diese Worte sollen Euch und Sie in das neue Jahr begleiten: Sei getrost und fürchte dich nicht; geh deinen Weg mit Gott.
Ihnen und Euch ein gutes und gesegnetes Jahr 2013!
Sebastian Beutel