Auf ein Wort (IV-2012)

Lob eines fröhlichen Herzens“ *

Liebe Gemeindeglieder in Langeln, es gibt ein kleines, weniger bekanntes Buch in der Bibel mit Namen: „Jesus Sirach“. Darin heißt es: Gib dich nicht der Traurigkeit hin. Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben und seine Freude verlängert sein Leben. Ermuntere dich und tröste dein Herz. Denn die Traurigkeit dient doch zu nichts. Fröhlich und traurig als gegenüber – so erleben mache (und auch ich) den Wechsel der Jahreszeiten: da waren vor kurzem noch die langen und warmen Sommertage und nun steht der Herbst mit seinen kürzer und kürzer werdenden Tagen ins Haus. Ich schaue fröhlich zurück. Ein wenig Traurigkeit will sich einschleichen, wenn ich an die „dunkle“ Jahreszeit denke, die vor uns liegt. Die Sätze aus „Jesus Sirach“ helfen mir – in ihnen steckt eine tiefe Wahrheit. Sie machen mir Mut, mich nicht „unterkriegen“ zu lassen in Anbetracht der so schnell vergehenden Zeit. Daneben helfen mir übrigens noch zwei andere Dinge, um auf eine Weise „fröhlich“ zu bleiben: 1. Musik – mit ihrer freundlichen und freudigen Stimmung lenkt sie mich ab, ja steckt mich gelegentlich mit ihrer positiven Stimmung an. 2. Wenn ich mich auf den Tag einlasse, der gerade „dran“ ist, dann rücken auf eine Weise die „unangenehmen Tage in die Ferne. Nehmen wir z. B. den 3. Oktober, da sollte der Gemeindebrief bei Ihnen angekommen sein. Er ist auch – aber nicht allein – der Tag der deutschen Einheit. Er lädt mich ein zu überlegen, was mir dieser Tag bedeutet (als Sohn von Eltern, von denen ein Teil aus dem „Westen“, der andere aus dem „Osten“ stammt). Dieser 3. Oktober verbindet sich darüber hinaus mit Namen wie Heinz Rühmann und Franz von Assisi. Beide sind an einem 3. Oktober gestorben. Franz von Assisi hat übrigens auf seine Weise so glaubwürdig gelebt, dass er bereits 2 Jahre nach seinem Tod selig gesprochen wurde. Es gibt viel zu entdecken, wenn wir uns auf die Tage einlassen, die gerade „dran“ sind. Also: „bange“ braucht uns nicht zu werden – auch in Anbetracht des nun begonnenen Herbstes und der bevorstehenden „dunklen“ Jahreszeit nicht: Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben.

Ihr Sebastian Beutel

* „Lob eines fröhlichen Herzens“, so überschreibt Martin Luther den Bibelabschnitt aus Jesus Sirach, Kap. 30, Verse 22 – 25