Liebe Leserinnen und Leser!
Bereits im Herbst habe ich für das Jahr 2025 einen neuen Terminkalender besorgt. Es tut gut, die noch unbeschriebenen, unverbrauchten Spalten und Tage zu betrachten. Denn das Neue – zumal ein neues Jahr – ist zugleich eine Verheißung. Das Alte hinter sich lassen, neues Glück wagen, neue Chancen ergreifen, Neubeginn. Nicht wenige Menschen ziehen darum auf der Schwelle zum neuen Jahr Bilanz. Was war im vergangenen Jahr gut, was ist nicht gelungen? Was soll im nächsten Jahr besser werden? Oder: Was könnte ich im neuen Jahr aus meinem Kalender wegstreichen? „Prüft alles und behaltet das Gute“ – ruft der Apostel Paulus passend dazu in der Jahreslosung für das Jahr 2025. Das klingt sehr praktisch, zumal auch die Maßstäbe zur Prüfung mitgeliefert werden, nämlich „Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ Aber wie macht man das: Alles prüfen, das Gute behalten und dabei das Böse in jeder Gestalt vermeiden? Die Welt wird immer komplexer. Manchmal meine ich es gut mit jemanden und es entsteht trotzdem Böses. Woran kann ich messen und unterscheiden, was gut oder böse ist, nützlich oder schädlich, wo man doch je nachdem, wen man fragt, eine andere Antwort bekommt? Auch da gibt der Apostel Paulus den entscheidenden Hinweis wenn er sagt: „Ich bete darum, dass eure LIEBE immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, so dass ihr prüfen könnt, was das Beste sei…“ (Philip 1,9ff). So steht also fest: der Maßstab, um Gut und Böse zu unterscheiden, ist die Liebe – die Liebe zum Mitmenschen, zu sich selbst und zu Gott, wie es Jesus selbst gesagt hat. Zum Glück hat das neue Jahr noch ganz viele freie Seiten, Spalten und Zwischenzeilen wo ich das eintragen kann um es nicht zu vergessen: Lebe die Liebe – dann wird das neue Jahr ein gutes Jahr, und jeder Tag ein guter Tag.
Ein gesegnetes neues Jahr wünscht Ihre Pfarrerin R. Arendt-Wolff