„Winter, ade! Scheiden tut weh…“ Wer kennt dieses kleine Kinderliedchen nicht? Auf witzige und ironische Weise drückt der Dichter Hoffmann von Fallersleben seine Vorfreude auf das nahende Ende des Winters aus: „…aber dein Scheiden macht, dass jetzt mein Herze lacht…“. Jetzt im März haben wir es bald geschafft, den Winter hinter uns zu lassen. Winter, ade! So schön diese regelmäßig wiederkehrende Zeit der Ruhe und Einkehr für Mensch und Natur auch ist – so sehr freuen wir uns, Kälte und Dunkelheit hinter uns zu lassen. Erst recht in einer Zeit, in der wir es mit besonderen Herausforderungen zu tun hatten – und immer noch haben. Viele Ereignisse machen uns tagtäglich zu schaffen, sowohl im persönlichen, als auch im gesellschaftlichen Leben. Manchmal haben wir das Gefühl, daran zu zerbrechen. Der Apostel Paulus benennt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom sichtbare und unsichtbare Herausforderungen: Drangsal, Angst, Verfolgung, Hungersnot, Kälte, Gefahr und der Tod selbst. Seine Frage lautet: Können uns diese Dinge scheiden von der Liebe Gottes? Werden wir daran zerbrechen? Wird unser Glaube daran zerbrechen? Und er gibt selbst die Antwort: Mitnichten! Denn der Glaube schenkt das Vertrauen, uns der Herausforderungen des Lebens anzunehmen. „Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.“ (Römer 8, 38+39) Im Frühjahr bricht sich Allem zum Trotz das Leben wieder Bahn. Die Natur blüht und sprießt. Farbenfroh leuchtet sie unter den Sonnenstrahlen und erinnert an den ewigen Kreislauf des Lebens. An Ostern dürfen wir erfahren, dass das Leben über den Tod siegt, das Licht über die Dunkelheit, die Wärme über die Kälte.Darüber kann und soll das Herz lachen!
Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff