Liebe Leserinnen und Leser!
Im Garten sitzen, den Himmel schauen, dem Vogelgezwitscher zuhören – wie wunderschön, dass das wieder möglich ist. Zu spüren, wie mich die Sonne wärmt, zu sehen, wie der Regen die Pflanzen wachsen und Wiesen bunter werden lässt. Bei all dem kann ich nachvollziehen, was der Apostel Paulus meint wenn er sagt: „Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir“(Apg 17,27). Mit diesen Worten versucht er damals den Menschen in Athen zu beschreiben, wie Gott ist, was Gottes Nähe bedeutet, wie sich das anfühlen kann. In Gott leben, weben und sind wir! Welch eine wunderschöne Botschaft! Gott ist in seiner Schöpfung zu finden – und ich bin ein Teil davon. Also bin ich mit IHM verwoben. Und indem ich genieße und staune, wird Gott zu einem Teil von mir. Dann aber gibt es Gewitter und stürmische Fluten, Windbruch und Borkenkäfer, vertrocknete Wälder, Pandemien – und Gott scheint wieder recht fern. Dennoch: wenn es gilt, dass Gott nicht ferne einem jeden von uns ist, dass wir mit ihm und er mit uns verwoben ist, dann ist er auch in der Schwere bei uns. Und wenn wir in Gott leben, weben und sind, dann ist diese Gewissheit stärker als Tod und Angst und alle Ungewissheit. In dieser Gewissheit gehen wir hinein in diesen Sommer und harren der Dinge, die da kommen mögen.
Noch einmal veröffentlichen wir Veranstaltungstermine „auf Hoffnung“ hin und verweisen auf die Aktualisierungen an den bekannten Aushängen. Bei all dem bleibt die Gewissheit, dass die Zeit nicht mehr fern ist, in der wir uns wieder persönlich und mit allen Sinnen werden begegnen können. Bis dahin – bleiben Sie behütet und gesund!
Ihre Pfarrerin Roseli Arendt-Wolff