Auf ein Wort (I-2016)

Liebe Leser!

Mit welchem Gefühl gehen Sie in das neue Jahr? Mit dem Gefühl, dass die Zeit doch viel zu schnell vergeht? Mit Freude, weil Sie gespannt sind auf das, was Ihnen in diesem Jahr an Gutem und Interessantem begegnen wird? Mit Sorge, weil die Situation in unserer Welt und auch in unserem Land auf eine Weise immer unüberschaubarer und unverständlicher wird? Ein lieber Mensch hat mir ein Blatt mit folgendem Text von Katharina Elisabeth Goethe geschenkt: Rezept für das neue Jahr

Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz und Angst, zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile. Es wird jeden Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz und eine Prise Takt. Dann wird die Masse reichlich mit Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit. Ich finde diesen Text nett – aber an der Schwelle zum neuen Jahr fehlt mir dabei etwas. Nur Freundlichkeit und Frohsinn zu wünschen, das ist mir auf eine Weise zu wenig. Über meinem Schreibtisch ist ein Poster, das meine Frau dort aufgehängt hat. An der Schwelle zum neuen Jahr finde ich die Worte eine passende Ergänzung zu dem „Rezept für das neue Jahr“ und möchte Ihnen diese Wünsche mit auf den Weg geben:

Gott sei mit dir am Ende eines Jahres, dass du dankbar zurückschauen kannst auf die Last und die Lust des vergangenen Jahres und gewiss sein kannst, dass nichts vergeblich war.

Gott sei mit dir am Anfang eines neuen Jahres, dass du gespannt und erwartungsvoll dem entgegenblickst, was dir das neue Jahr abverlangt und was es dir schenken will.

Gott sei mit dir in allem, was du tust, dass durch dein Wirken hindurch etwas spürbar wird von Gottes Frieden und Liebe.

Gott sei mit dir in den Stunden deiner Muße, dass du Ruhe und Frieden findest in dir selbst und dir neue Kräfte zuwachsen für dein Tun.



Ihr Sebastian Beutel