Vertraut den neuen Wegen (I-2016)

So könnte man eigentlich immer den Text für den ersten Gemeindebrief im neuen Jahr überschreiben. In unserem Gesangbuch ist es das Lied Nr. 395, im Wendejahr 1989 von Klaus-Peter Hertzsch, einem Thüringer Pfarrer, geschrieben. Das Lied fällt mir nicht nur ein, weil Klaus-Peter Hertzsch im November verstorben ist, sondern weil wir in dem vergangenen Jahr neue Wege gegangen sind. Zwei dieser neuen Wege sind sicher noch vielen in Erinnerung, das war unsere erste Osternachtfeier von Karsamstag in den Ostermorgen hinein und unser Erntedankfest, welches wir erstmals mit dem Langelner Blasorchester, dem Geflügelverein und dem Verein für historische Landtechnik gemeinsam gefeiert haben. Jeder neue Weg, den man beschreitet, ist von den verschiedensten Gefühlen begleitet. Da ist die Ungewissheit, wie die Sache ausgeht, da ist Angst, alles könnte schiefgehen, da ist aber auch Vertrauen, dass es gelingt, sowie Hoffnung und Zuversicht, dass es gut wird. Es wurde gut!

In vielen Gesprächen über die Osternacht und das Erntedankfest habe ich das immer wieder vernommen, wie gut das war für uns als Gemeinde und auch für den ganzen Ort. Wir sind daher fest entschlossen, auch in diesem Jahr eine Osternacht zu feiern, vielleicht gibt es ja auch wieder das Interesse, sich gerade in diesem Gottesdienst taufen zu lassen oder Kinder zu taufen. Auch eine Tauferinnerungsfeier für die Teilnehmenden kann diese Nacht zu einem Erlebnis machen. 

Das Erntedankfest wollen wir in diesem Jahr wieder mit den genannten Vereinen zusammen begehen. Vielen war es eine Freude, dieses Fest in so großer Runde zu feiern. Zu danken für das, was wir meist als selbstverständlich hinnehmen, bekommt so wieder viel mehr Bedeutung.

An unserer Kirche setzen wir die Mauerwerksanierung und die Fenstererneuerung auch in diesem Jahr fort. In ihr wollen wir schöne Gottesdienste feiern und wieder den angebotenen Konzerten lauschen.

An dieser Stelle schaue ich dann auch noch einmal zurück in das vergangene Jahr, um für all das zu danken, was in unserer Kirche stattfinden konnte. Ein Beispiel dafür ist das wunderschöne Adventskonzert. Ich bedanke mich stellvertretend für die Kirchengemeinde bei allen Mitwirkenden und besonders für die Gesamtleitung bei Annette Reitmann.

Ich wünsche uns, dass es auch in diesem Jahr gelingt, unser Gemeindeleben in Schwung zu halten und dass unser aller Tun gesegnet ist.



Hendrik Finger

Auf ein Wort (I-2016)

Liebe Leser!

Mit welchem Gefühl gehen Sie in das neue Jahr? Mit dem Gefühl, dass die Zeit doch viel zu schnell vergeht? Mit Freude, weil Sie gespannt sind auf das, was Ihnen in diesem Jahr an Gutem und Interessantem begegnen wird? Mit Sorge, weil die Situation in unserer Welt und auch in unserem Land auf eine Weise immer unüberschaubarer und unverständlicher wird? Ein lieber Mensch hat mir ein Blatt mit folgendem Text von Katharina Elisabeth Goethe geschenkt: Rezept für das neue Jahr

Man nehme 12 Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz und Angst, zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile. Es wird jeden Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz und eine Prise Takt. Dann wird die Masse reichlich mit Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit. Ich finde diesen Text nett – aber an der Schwelle zum neuen Jahr fehlt mir dabei etwas. Nur Freundlichkeit und Frohsinn zu wünschen, das ist mir auf eine Weise zu wenig. Über meinem Schreibtisch ist ein Poster, das meine Frau dort aufgehängt hat. An der Schwelle zum neuen Jahr finde ich die Worte eine passende Ergänzung zu dem „Rezept für das neue Jahr“ und möchte Ihnen diese Wünsche mit auf den Weg geben:

Gott sei mit dir am Ende eines Jahres, dass du dankbar zurückschauen kannst auf die Last und die Lust des vergangenen Jahres und gewiss sein kannst, dass nichts vergeblich war.

Gott sei mit dir am Anfang eines neuen Jahres, dass du gespannt und erwartungsvoll dem entgegenblickst, was dir das neue Jahr abverlangt und was es dir schenken will.

Gott sei mit dir in allem, was du tust, dass durch dein Wirken hindurch etwas spürbar wird von Gottes Frieden und Liebe.

Gott sei mit dir in den Stunden deiner Muße, dass du Ruhe und Frieden findest in dir selbst und dir neue Kräfte zuwachsen für dein Tun.



Ihr Sebastian Beutel