Auf ein Wort (IV-2015)

„Prost auf Gott“

Liebe Leser!

Wenn Sie diesen Gemeindebrief in den Händen halten, laufen an vielen Orten die Vorbereitungen für das Erntedankfest. Gottesdienste werden vorbereitet – und auch Feste wie das auf der Domäne in Wasserleben am 4. Oktober oder eine Woche darauf – am 11. Oktober – hier in Langeln. Es ist ein Fest, an dem auch die, die keine Landwirte sind, daran denken, was ihnen von Gott geschenkt worden ist und wofür sie ihm danken können und wollen. Allerdings ist solch ein Dank ja nicht an einen bestimmten Tag gebunden. Ich habe „mein“ Erntedankfest schon im Frühjahr erlebt, besser gesagt: da habe ich eine ganze Menge über das Danken gelernt: Es war am Beginn eines festlichen Familienessens. Wir Erwachsenen hatten ein Glas Sekt in der Hand, die drei kleinen Mädchen eins mit „Kindersekt“, Saft mit Mineralwasser. Wir prosteten uns zu und stießen an, den Mädchen machte das „Prost“ sagen am meisten Spaß. Als wir alle durch waren, jeder mit jedem angestoßen hatte, setzten wir uns. Da beugte sich Emma, die jüngste, in ihrem Kinderstuhl weit vor, das Glas in der kleinen Hand erhoben und sagte: „Prost auf Gott.“ Verblüfftes Schweigen von allen, dann ein befreites Lachen und ein neues Anstoßen von allen mit dem Ruf: „Prost auf Gott!“ Im Ernst: Wäre Ihnen das eingefallen? In festlicher Stimmung, mit der Vorfreude auf das gute Essen und dann: „Prost auf Gott“? Die kleine Emma hat mich daran erinnert, den nicht zu vergessen, der uns das alles schenkt, was es zu feiern gilt. Und eben: Gott nicht nur nicht zu vergessen, sondern ihn ausdrücklich zu loben. Und wie steht es mit Ihnen? Haben Sie in der letzten Zeit überraschend etwas bekommen oder erlebt, für das Sie dankbar sein können? Vielleicht ist ihnen etwas geglückt, was Sie nicht erwarten konnten? Oder Sie bekommen etwas unerwartet geschenkt? Dann vergessen Sie doch nicht das „Prost auf Gott!“ Sie müssen es ja nicht laut sagen!

Ihr Sebastian Beutel