Ganz im Zeichen unserer diesjährigen Glockenweihe sollte der Tag des Denkmals in Kirche und Kirchturm stehen. Eine kleine Sonderausstellung mit Fotos über die Arbeiten an unserem Geläut war im Turm zu sehen. Von der Demontage der alten Anlage, über den Guss der neuen Glocke, bis hin zur Glockenweihe und der feierlichen Wiederinbetriebnahme des Geläuts am Sonntag nach Ostern konnte man sich an Hand verschiedener Fotografien informieren. Gudrun Berndt hatte dazu Bilder mehrerer Fotografen zusammengestellt und mit kleinen Erläuterungen versehen. In der Kirche lief ein Film über die Glockenweihe von Helmut Schink, der ihn unserem Heimatmuseum für diesen Tag zur Verfügung stellte. Auch für eine Tasse Kaffe war gesorgt.
Als Schmankerl sollten erstmals Funde aus der Jungsteinzeit im Museum gezeigt werden. Im August 1971 wurden bei Melorationsarbeiten in der Langelschen Feldflur Reste einer jungsteinzeitlichen Steinkiste gefunden. Es handelte sich um das Grab eines jungen Mannes aus der Zeit um etwa 3000 v. Chr.
Zwei aus Scherben rekonstruierte Gefäße sind aus dem Landesamt für Denkmalpflege, dank der Familie Giesecke zu uns gelangt und haben ihren Platz im Museum gefunden.
Doch weder die Glockenweihe, noch die „Jungsteinzeit“ schafften es an diesem Tag, wirklich in den Mittelpunkt zu treten.
Unser Landrat Dr. Michael Ermrich zeigte sich pünktlich 14 Uhr, zu Beginn des diesjährigen Denkmaltages, vor der Tür des Heimatmuseums. Was für eine Überraschung! Gemeinsam mit Nordharzbürgermeisterin Hannelore Striewski, Ortsbürgermeister Bernd Waßmus und den ersten Gästen wurde die Ankunft von Gudrun Berndt erwartet, die das Museum seit 11 Jahren betreut. Eigentlich wollte sie ja etwas später kommen, denn die Vorbereitung hatte sie, auf Grund eines Kuraufenthalts, in andere Hände gelegt. Etwas stutzig war sie schon über die vor dem Museum befindliche Menschenansammlung, die, auch wenn sie es nicht vermutete, ihr galt.
Nach einer kurzen Ansprache verlieh Landrat Dr. Ermrich im Auftrag unseres Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer Gudrun Berndt für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit die „Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt“. Würdigende Worte für ihr Engagement als Ortschronistin und Museumsleiterin fanden auch Bürgermeisterin Hannelore Striewski und Ortsbürgermeister Bernd Waßmus.
Der Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals war somit auch geklärt: Gudrun Berndt, die nach vielen Jahren ihres Wirkens erstmals dafür ausgezeichnet wurde.
Als Kirchengemeinde sind wir immer wieder dankbar für die Zusammenarbeit mit Gudrun Berndt, die mit der Tür zum Museum, auch unsere Kirchentür für Gäste öffnet. Das gute Verhältnis von Kirchen- und Ortsgemeinde ist ein wichtiger Eckstein für das Leben in unserem Ort. Möge es allzeit so bleiben!
Hendrik Finger